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Hexenfluch: Roman (German Edition)

Hexenfluch: Roman (German Edition)

Titel: Hexenfluch: Roman (German Edition)
Autoren: Lynn Raven
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küsste ihre Knöchel. Sacht. Zärtlich. Stellte in der gleichen Bewegung die Tasse vor sich auf den Boden.
    »Es … Es ist also vorbei.« Ihre Stimme klang belegt. Wenn es nicht so wäre, hätte er nicht zugelassen, dass sie ihn berührte. Wenn es nicht so wäre, dann … hätte sie dann nicht zumindest den Bannfluch gespürt?
    »Ja.«
    ›Ja.‹ Ganz einfach. Mehr nicht. Plötzlich hatte sie Angst. Ohne zu wissen, wovor genau. Davor, dass er einfach gehen würde? Immerhin war er jetzt frei. Er brauchte sie nicht mehr. ›Liebe ihn.‹
    »Und … was wird jetzt?« Sie räusperte sich. »Kannst du … kannst du bitte aufstehen. Ich will das nicht.«
    Ein kurzes Schulterzucken. »Es ist nicht mehr von Bedeutung.« Trotzdem wechselte er vom Boden neben sie auf den Rand des Sofas. Sein Daumen strich über ihren Handrücken. »Ich weiß es nicht.« Er sah auf ihre Hände. »Ich habe mit deinem Freund MacCannan gesprochen. Er hat mir den Schutz seines Zirkels angeboten. Und Immunität. Im Austausch für Informationen darüber, was in L.A. so in den Schatten geschieht. Offenbar hat er vor, Lyreshas Brut auszuheben. Und nachdem ich jeden noch so kleinen Hof hier und in der Umgebung sozusagen aus erster Hand kenne und ihr so lange als Statthalter gedient habe … Ich habe ihre Spiele 800 Jahre gespielt. Wer sollte besser über das Ganze Bescheid wissen, wenn nicht ich?« Wieder zuckte er die Schulter. »Und niemand erfährt, dass Christian Havreux und Kristen Havebeeg ein und derselbe sind. – Das Angebot könnte schlechter sein.«
    ›Liebe ihn.‹
    »Das heißt, du bleibst in L.A.?«
    »Vorerst zumindest. – Wo sollte ich auch sonst hingehen?«
    ›Liebe ihn.‹
    ›Das werde ich.‹
    Ella holte langsam Atem. »Wir sind ein gutes Team, meinst du nicht?«
    »Ein gutes Team?« Er neigte den Kopf. Hob fragend eine Braue.
    »Ja. Ein gutes Team. – Sieht man einmal von der ein oder anderen Unstimmigkeit ab. Aber so etwas gibt es in jeder Beziehung.«
    »Beziehung?«
    »Beziehung.« Das Wort sollte fest klingen. Nur tat es das nicht. Zumindest nicht in ihren Ohren.
    Seine Augen wirkten seltsam dunkel, während sie wie schon so oft in ihren forschten. Sekundenlang. Eine Ewigkeit. »Du willst mich also wirklich in deinem Leben? Trotz allem?«
    Schlagartig war Ellas Kehle ausgedörrt. Sie nickte. »Ja.«
    Er beugte sich über sie. Zeichnete federleicht mit den Fingerspitzen ihre Brauen nach, glitt über ihre Schläfe, in ihr Haar. »Genug, um meine Frau zu werden?«
    Sie vergaß, wie man atmete. Starrte ihn an. Brachte das eine Wort dann doch heraus. »Ja.« Dass er ihr Krächzen hörte, war ein Wunder. Dass er es richtig verstanden hatte, bewies ihr sein Kuss. Langsam. Tief. Träge. Und unendlich zart. Als er den Mund von ihrem nahm, musste sie sich an seinen Schultern festhalten. Er lächelte, strich mit dem Daumen über die Linie ihrer Lippen, die Finger noch immer in ihrem Haar vergraben. »Dann, Dr. Thorens, gehöre ich ganz dir.«

  Vier Wochen später
     
    Schaudernd zog Ella die Schultern in die Höhe und stellte den Kragen ihrer Jacke auf. Der Wind war eiskalt. Tief unter ihr gischtete die See gegen die Klippen. Kristen stand nur ein paar Meter weiter, gefährlich nah an der Kante und starrte hinab. Angstbewältigung extrem. Helgoland. Hier war er vor Jahrhunderten zu Hause gewesen. Verheiratet. Er hatte einen Sohn gehabt. Wenn auch nur für kurze Zeit.
    Ihr Handy vibrierte in ihrer Jackentasche. Sie zog es heraus, ging ran. Kristen hatte sich zu ihr umgedreht. Seit damals in dieser alten Kirche hatte sie ihre Puppenspieler-Gabe nicht wieder benutzt. Wenn es nach ihr ging, würde sie es auch nie wieder tun. »Thorens.«
    »Du musst etwas tun! Das kannst du nicht zulassen. Er hat mich auf dieser … bescheuerten Schule angemeldet … Die Unterlagen waren heute in der Post … Ich dachte, er macht Witze …«
    »Mikah?« Irritiert sah Ella zu Kristen hinüber. Beim Namen des jungen Wandlers – nein, Wandler-Prinzen – schien er sich im letzten Moment ein Lächeln zu verbeißen. So, als hätte er mit einem solchen Anruf gerechnet. Er löste sich vom Rand der Klippen, kam auf sie zu.
    »Ja. – Sag ihm, dass ich da nicht hingehen werde.«
    »Wohin wirst du nicht gehen? Von welcher ›Schule‹ sprichst du?«
    »Stanford!«
    »Stanford?« Ella riss die Augen auf. »Er hat dir so kurzfristig einen Platz in Stanford besorgt?«
    Ein Schnauben. »Ja, aber ich will …«
    »Gib ihn mir.« Kristen war neben
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