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Hexenbrand

Hexenbrand

Titel: Hexenbrand
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Henker!«
    »Was?«
    Er lachte scharf. »Ja, ich bin dein Henker. Ich hasse Hexen, und ich lasse sie verbrennen, sie alle, die mir gegenübertreten, sollen zu Asche werden.«
    Die Frau sagte nichts. Sie schien zu überlegen, ob sie die Worte ernst nehmen sollte oder nicht. Eigentlich besaß sie als Hexe eine gewisse Stärke, die der eines Menschen überlegen war. In diesem Fall jedoch spürte sie auch die Macht des anderen.
    Dieser Einäugige war kein Mensch, auch wenn er so aussah. Das Gespür besaß die Frau, die sich zu den modernen Hexen zählte, aber tief in ihr noch etwas von der archaischen Kraft beherbergte, die diese Menschen ausgezeichnet hatte. So spürte sie augenblicklich, dass ihr dieser Typ keine Chance lassen würde. Er war gekommen, um sie zu vernichten, aus uralten Gründen.
    »Was ist los?«, fragte sie trotzdem. Sie wollte sich nicht kleiner machen, als sie es war.
    »Das weißt du.«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Ich habe dich gefunden.«
    Sie breitete die Arme aus. »Na und?«
    »Ich mag keine Hexen.«
    »Ja. Und weiter?«
    »Weil ich sie nicht mag, habe ich mir vorgenommen, sie zu verbrennen. Und du bist eine Hexe. Ich habe dich riechen können. Du strömst echten Hexengeruch aus.«
    »Lass mich in Ruhe!«
    »Nein, das werde ich nicht. Ich muss meine Aufgabe erfüllen und dich aus der Welt schaffen. Man hat mich nicht ohne Grund aus der Vorhölle entlassen. Ich habe hier eine Aufgabe zu erfüllen. Und das als mächtigster Hexenjäger aller Zeiten.«
    »Ach, so ist das. Du bist aus der Vorhölle gekommen.«
    »Ja.«
    »Dann dienst du dem Teufel, wie?«
    Der Henker zeigte sich leicht verwundert. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Du hast die Vorhölle erwähnt. Das ist doch bestimmt ein Ort für den Teufel, oder?«
    »Nein. Vielleicht auch ja. Man kann auch Fegefeuer dazu sagen. Es ist mir egal. Jedenfalls werde ich derjenige sein, der dich vernichtet, denn ich will nicht, dass du weiterlebst.«
    Mit der freien Hand wies er zu Boden. »Und hier wird alles so bleiben, wie es ist. Du bist bestimmt losgeschickt worden, um für deine Freundinnen ein neues Versteck zu suchen. Das kannst du dir abschminken.«
    »Lass es sein!« Sie sprach den Satz aus, als der Henker sein Schwert angehoben hatte.
    »Nein, das lasse ich nicht sein.«
    »Es könnte aber von Vorteil für dich sein. Ich bin nicht allein. Hinter mir steht ebenfalls eine Macht, die nicht zu unterschätzen ist.«
    »Ja, die Hexen.« Er wischte durch die Luft. »Das ist einfach lächerlich.«
    »Wenn du dich da mal nicht täuschst.«
    »Wieso das denn? Vor wem soll ich Angst haben? Vor wem? Kannst du mir das sagen?«
    »Vor der Macht der Hexen.«
    »Unsinn. Ihr seid nie stark gewesen. Nie stärker als ich. Und das ist bis heute so geblieben. Das werde ich euch beweisen, und bei dir fange ich an.«
    »Dafür wird Assunga dich vernichten.«
    Der Henker hatte seine Waffe anheben und zuschlagen wollen, jetzt ließ er davon ab.
    »Was hast du gesagt?«
    »Assunga!«
    Er schüttelte den Kopf. »Die kenne ich nicht.«
    »Es ist die Schattenhexe.«
    »Na und? Auch wenn sie eure Führerin ist und sich Schattenhexe nennt, wird sie dich nicht retten können. Das kann ich dir versprechen.«
    Er meinte es ernst. Er ging noch einen Schritt nach vorn, dabei zuckte die Waffe in die Höhe.
    Die Hexe wich zurück.
    Nicht schnell und nicht weit genug. Der Henker schlug zu, und seine Klinge schien dabei immer länger zu werden. Plötzlich steckte sie mit der Spitze im Gesicht der Hexe.
    Der Henker lachte.
    Und dann kam das Feuer …
    ***
    Es war eine Chance. Ob wir damit richtig lagen, wussten wir nicht, aber für uns war es besser, unterwegs zu sein, als im Büro herumzuhängen. Das war einfach nicht unser Ding.
    Ich hatte Suko das Lenkrad überlassen und dachte an die große Baustelle. Sie lag unweit der Themse am nördlichen Ufer und zwar zweigeteilt. Was da genau errichtet wurde, wussten wir nicht. Jedenfalls würden dort keine armen Menschen einziehen können.
    Wir würden darauf drängen, uns den Komplex anschauen zu können, abspeisen lassen würden wir uns nicht. Und wir würden dem Bauleiter versprechen, dass wir ihn und seine Leute nicht störten, falls dort gearbeitet wurde.
    An der berühmten Tower Bridge fuhren wir vorbei und hatten es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel, das in Shadwell lag. Dort hatte man einige alte Docks abgerissen und auch Fabrikgebäude, um Platz für Neues zu schaffen. Noch war der Großteil des Geländes nichts als ein Loch
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