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Hexenbrand

Hexenbrand

Titel: Hexenbrand
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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gegangen.
    Sein Ziel war die Tiefgarage gewesen.
    Das war jetzt auch unser Ziel.
    Suko hatte schon die Hand auf die Klinke gelegt. Er drückte sie und musste einige Kraft aufwenden, um sie aufzudrücken. Dann stand sie armbreit offen, und das reichte uns aus, um die grellen Schreie zu hören und auch das Flackern des Feuers zu sehen.
    Da wussten wir, dass wir richtig waren …
    ***
    Die Hexe hatte dem Treffer nicht entgehen können. Ein irrsinniger Schmerz raste durch ihr Gesicht, und sie hatte das Gefühl, dass sich alles auflösen würde.
    Es war nur der erste Eindruck. Es gab einen zweiten, und der bestand aus Hitze. Zuerst wollte sie es nicht glauben, als plötzlich lodernde Flammen vor ihrem Gesicht tanzten und sie ihr leises Fauchen hörte.
    Dann aber schaute sie an sich hinab, was ihr noch möglich war, und sie sah, dass die Flammen aus ihrem Körper schlugen und es ihr unmöglich war, sie zu löschen.
    Die Hexe brannte lichterloh!
    Und sie hörte den Henker lachen, der sich über ihren Tod amüsierte. Aber sie hörte noch etwas anderes, bevor sie zusammenbrach.
    Das waren Schüsse.
    Und in sie hinein gellte ein schriller Schrei!
    ***
    Es gibt immer wieder Situationen, da kann man mit einer Reaktion nicht lange zögern. Genau das erlebten wir jetzt. Wir mussten blitzschnell handeln.
    Es gab nicht viel zu sehen, aber das Wenige reichte aus. Wir sahen wie die zweiten Sieger aus, denn wir hatten nicht verhindern können, dass eine Frau brannte. Das musste die Hexe sein.
    Der Henker war auch da. Wir kannten ihn ja, jetzt sahen wir ihn wieder, und er sah uns, denn er hatte sich umgedreht.
    Sein Schwert hielt er kampfbereit fest. Schon einmal hatte er es hier unten eingesetzt.
    Jetzt wollte er die nächsten Morde. Deshalb rannte er auf uns zu.
    Die Tiefgarage war zwar riesengroß, in diesem Fall für uns aber zu klein, denn ausweichen konnten wir kaum. Der Henker kam wie ein Rammbock. Er rannte auf uns zu, und er schwang dabei sein Schwert wie ein Cowboy sein Lasso.
    Was blieb uns?
    Für uns konnte es nur eine Reaktion geben. Wir mussten abtauchen, um nicht erwischt zu werden, und wir mussten aus der neuen Position heraus schießen.
    Es gab keine Absprache zwischen uns. Suko und ich warfen uns nach links und rechts zu Boden. Noch während wir uns in der Luft befanden, zerrten wir unsere Waffen hervor.
    Und dann feuerten wir.
    Das Krachen der Schüsse, dann die Echos und jetzt die schrillen Schreie. Es war eine Musik, die uns in den Ohren gellte. Schüsse, Schreie, und wir rollten uns über den Boden, wenn wir schossen, denn wir wollten kein Ziel für das Schwert des Henkers bieten.
    Ich schwang mich irgendwann mal wieder in die Höhe, kam aber nicht auf die Beine, sondern blieb sitzen. Die Pistole folgte der Bewegung des Henkers, der sich tatsächlich mehrere Kugeln eingefangen hatte, aber noch stand.
    Nein, nicht nur das.
    Er rannte auch weg.
    Er war so mächtig, dass ihm die geweihten Silberkugeln nichts ausgemacht hatten.
    Und er war schneller an der Tür, als es uns lieb war. Er riss sie auf, dann sprang er über die Schwelle und landete dort, wo die Treppe begann.
    Ich wollte noch mal schießen, ließ die Waffe aber sinken, weil die Tür zufiel.
    Suko war vor mir auf den Beinen. Er sagte nichts, er handelte und nahm die Verfolgung auf.
    »Bleib du hier!«, rief er mir zu, dann war er schon verschwunden und ließ mich allein zurück.
    Allein?
    Nein, ich war nicht allein. Es gab noch eine weitere Person in meiner Nähe, und das war die Hexe, die der Henker attackiert und ihr keine Chance gegeben hatte.
    Sie saß am Boden. Die Hexe brannte nicht nur, ich sah auch den widerlichen Rauch, der einen Gestank abgab, der mich dazu zwang, den Mund geschlossen zu halten.
    Das Zeug wehte mir entgegen. Es war zum Glück nicht so dicht, dass ich überhaupt nicht atmen konnte, und der Rauch schwächte sich auch immer mehr ab.
    Trotzdem musste ich husten und ging dann auf die Gestalt zu, die durch das Feuer fast völlig vernichtet worden war. Die Frau saß noch immer auf dem Boden und drehte mir den Rücken zu.
    Erst als ich sie erreichte, kippte sie um. Dabei hatte ich sie nicht berührt. Sie blieb auf der Seite liegen, und ich hielt die Luft an, als ich sie mir genauer anschaute.
    Da war nichts mehr zu machen. Das Feuer hatte sie zerstört. Zwar wurde der Körper noch zusammengehalten, aber die Haut hatte ein anderes Aussehen angenommen.
    Sie war schwarz. Sie war verkohlt, und die Haare glommen bei ihr noch nach.
    Ich blieb
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