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Hexe Lilli - 02 - Hexe Lilli macht Zauberquatsch

Hexe Lilli - 02 - Hexe Lilli macht Zauberquatsch

Titel: Hexe Lilli - 02 - Hexe Lilli macht Zauberquatsch
Autoren: Birgit Knister
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Geist aus der Flasche. Aus dem Märchen Aladin und die Wunderlampe“, schlägt er vor. „Der könnte mir in einer einzigen Nacht ein ganzes Schloss bauen. Das wäre nämlich besser als unsere kleine Wohnung. Wir hätten endlich genug Platz zum Spielen!“
    „Super“, sagt Lilli zufrieden, und während sie notiert, hat

    Leon schon die nächste Idee.
    „Die sieben Zwerge wären auch gut. Dann hätte ich sieben Freunde zum Spielen - und bestimmt machen sie mich sogar zu ihrem Anführer, weil ich der Größte von ihnen bin.“

    „Wie wäre es mit dem Wolf? Für den baust du dann eine Falle
    - vielleicht elektronisch gesteuert“, fällt jetzt Lilli ein.
    Leon versteht nicht. Er fragt: „Wie meinst du das, eine Wolfsfalle?“
    „Na, für den bösen Wolf!“, erklärt Lilli. Aber Leon weiß offensichtlich immer noch nicht, wovon Lilli redet. Da hilft sie ihm auf die Sprünge, indem sie ihm das Märchen mit dem Wolf kurzerhand erzählt.
    „Es war einmal ein Mädchen, das lebte in einem grünen Haus, auf einer grünen Wiese, an einem grünen Wald. Das Mädchen trug am liebsten grüne Socken, ein grünes Röckchen und eine grüne Bluse und ein grünes Jäckchen.“
    „Es hatte bestimmt auch ein grünes Lieblingsarmband!“, ruft Leon dazwischen.
    „Richtig!“, sagt Lilli lachend. „Und außerdem hatte es grüne Haare. Und das war das Problem. Eben wegen dieser Haare wurde das arme Mädchen tagein, tagaus von allen Kindern des Dorfes gehänselt. Darum war das Mädchen oft sehr traurig.
    Eines Tages hatte seine Großmutter eine Idee: Sie schenkte dem Mädchen eine Kappe, um die grünen Haare darunter zu verstecken. Das war eine sehr gute Idee. Die Sache hatte nur einen Haken: Die Großmutter war schon sehr, sehr alt und sie

    konnte nicht mehr gut sehen und vor allen Dingen keine Farben auseinanderhalten. Sonst hätte sie ja gewusst, dass das Mädchen normalerweise alles liebte, was grün war. So aber schenkte sie ihrem Enkelkind eine rote Kappe.
    Das war nicht gerade ein Unglück, aber doch ein kleines bisschen Pech für das Mädchen - ja, so ist das nun mal im Leben. Immerhin ließen sich die grünen Haare ganz und gar unter der roten Kappe verbergen und das wiederum war ein Glück, und darauf kommt es schließlich an in einem Märchen.
    Von Stund an trug das Mädchen diese Kappe Tag und Nacht und darum wurde es von allen nur noch Rotkäppchen gerufen.“
    „Ach, Rotkäppchen!“, ruft Leon begeistert. „Das Märchen kenne ich doch. Aber ich wusste gar nicht, dass es mit Grün anfängt.“
    „Ich auch nicht!“, lacht Lilli. „Oma hat es mir erzählt. Sie denkt sich immer aus, wie die Märchen wohl weitergehen oder was vorher passiert sein könnte.“
    „Also“, überlegt Leon laut, „jetzt kapier ich auch, was für einen Wolf du vorhin gemeint hast. - Aber warum soll ich ihm eine Falle bauen?“

    „Wenn zum Beispiel Rotkäppchen eine Falle für den Wolf mit in den Wald nehmen würde, könnte der die Großmutter nicht fressen und es würde eine ganz andere Geschichte dabei herauskommen“, erläutert Lilli.
    „Toll!“, ruft Leon. „Und wie würde sie ausgehen, wenn Rotkäppchen den Wolf eingefangen hätte?“
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    „So ganz genau weiß ich das auch nicht“, antwortet Lilli nachdenklich.
    „Los, erzähl!“, beginnt Leon zu quengeln. Schließlich gibt Lilli nach.
    „Ich will es versuchen“, sagt sie. „Pass auf: Das liebe Rotkäppchen wird von seiner genauso lieben Mutter zu seiner noch lieberen Großmutter in den Wald geschickt, um ihr etwas Gutes zu bringen.“
    „Bestimmt eine Pizza!“, unterbricht Leon. „Quatsch! Einen Kuchen. Rotkäppchen packt ihn in den Korb. Dazu noch eine Flasche Wein und einen Videorecorder.“
    „Und eine Wolfsfalle“, fügt Leon hinzu.
    „Dafür hat sie doch den Videorecorder!“, sagt Lilli. „Also: Rotkäppchen hat die Sachen im Korb und will zu seiner alten, kranken Großmutter, die bekanntlich tief tief im Wald wohnt.“
    „Und bevor sie sich auf den Weg macht, sagt die Mutter, dass sie nicht vom Weg abkommen soll und sich vorm bösen Wolf hüten muss.“
    „Nein, sagt sie nicht“, widerspricht Lilli. „Unterbrich mich doch nicht immer! Sie sagt, Rotkäppchen solle mit keinen fremden Leuten mitgehen und nicht in Autos einsteigen, auch dann nicht, wenn man ihr Schokolade, lebendige Hasenbabys oder Computerspiele verspricht. Dann ist Rotkäppchen im Wald.
    „Und jetzt kommt der böse Wolf!“
    „Richtig.“
    „Und der Wolf fragt sie, wohin sie
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