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Hexe Lilli - 02 - Hexe Lilli macht Zauberquatsch

Hexe Lilli - 02 - Hexe Lilli macht Zauberquatsch

Titel: Hexe Lilli - 02 - Hexe Lilli macht Zauberquatsch
Autoren: Birgit Knister
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Geheimagenten machen alles streng geheim.
    Auch im Märchen. Halt, Schluss jetzt - sonst bin ich ja schon mittendrin im Märchenerzählen.“
    „Schade“, murmelt Leon. Aber er geht bereitwillig in sein Zimmer. Schließlich muss er sonst fürchten heute Abend etwas zu verpassen.
    Lilli horcht an Leons Zimmertür, bis sie den kleinen Bruder drinnen wieder mit seinen Spielsachen beschäftigt glaubt. Dann geht sie schnell in ihr eigenes Zimmer.
    Sie schiebt die Stuhllehne so unter die Türklinke, dass diese nicht mehr herunterzudrücken ist. So, nun sind alle anderen ausgesperrt! Endlich kann Lilli unbeobachtet ihr geheimes Hexenbuch studieren.

    Bedächtig klappt sie das dicke Buch auf. Halt - zuerst noch einen Zettel herbeischaffen, damit sie sich Notizen machen kann. Die schwierigen Zaubersprüche kann ein normaler Mensch nur mit Mühe behalten. Selbst eine Geheimhexe hat es da schwer. Zu guter Letzt ein Stift, dann kann es losgehen!
    Lilli bekommt beim Lesen richtig rote Wangen. Ist es wegen der Vorfreude oder sind die Hexereien, die im Buch beschrieben stehen, so aufregend? Wer weiß. Hin und wieder schreibt Lilli sich etwas auf. Plötzlich aber hält sie im Lesen inne, schaut
    grübelnd an die Decke und kaut dabei auf ihrem Bleistift herum.
    Dann scheint sie eine Idee zu haben, denn sie legt das Hexenbuch zur Seite und geht an ihr Bücherregal. Mit sicherem Griff angelt sie ein Buch - ein gewöhnliches Buch - heraus.
    „Grimms Märchen“ steht auf dem Umschlag.
    Lilli sucht im Inhaltsverzeichnis nach einem ganz bestimmten Märchen. Schon hat sie es gefunden und vertieft sich im selben Augenblick in eine Geschichte. „Dachte ich's mir doch“, murmelt sie hin und wieder, oder: „Ach, so ist das... „ Nachdem sie das Märchen ausgelesen hat, blättert sie erneut im geheimen Hexenbuch und schreibt das eine und andere auf.
    „Das hätten wir“, sagt sie endlich zufrieden und faltet ihren kleinen Zettel mit den Zaubernotizen sorgsam zusammen.
    Anschließend versteckt sie ihr schweres Hexenbuch wieder unter dem Bett. Jetzt nur noch den Stuhl unter der Türklinke weggezogen und niemand kann darauf kommen, dass Lilli etwas Geheimnisvolles vorbereitet hat!

    3. Kapitel

    In den nächsten Tagen scheint die Zeit stillzustehen.
    Jedenfalls kommt es Lilli so vor, als verbringe sie ihre Zeit im Dornröschenschlaf. Es dauert eine Ewigkeit, bis es endlich Wochenende ist.
    Aber endlich ist es doch soweit: Am Samstagmittag bringen Mama und Leon Lilli gemeinsam mit dem Auto zu Oma.
    Unterwegs im Auto quengelt Leon wieder einmal herum.
    Natürlich möchte er auch bei Oma bleiben. Aber Mama sagt, dass Oma in ihrer Wohnung keinen Platz für zwei Kinder hat.
    Das nächste Mal wird Leon wieder bei Oma schlafen dürfen...
    Mit diesem Versprechen kommen sie bei Oma an, und als Leon wieder zu jammern beginnt, macht Mama sich schnell mit ihm auf den Heimweg. Lilli und Oma winken ihnen noch nach.
    Dann gehen sie zurück ins Haus.
    Oma wohnt im dritten Stock. Dort angekommen, sagt Lilli:
    „Schau mal, was ich dir mitgebracht habe.“

    Sie packt einen großen Topfkuchen und eine Flasche Wein aus ihrem Rucksack. „Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor“, sagt Oma und sie fügt lachend hinzu: „Den bösen Wolf laden wir aber besser nicht zum Kaffee ein.
    Da fällt mir ein: Bevor wir es uns gemütlich machen, muss ich noch eben bei meiner Nachbarin nach dem Rechten sehen.
    Seit ihr Mann gestorben ist, kümmere ich mich ein bisschen um

    sie. Es wird nicht lange dauern, ich bin gleich zurück. Du kannst in der Zwischenzeit den Tisch decken, ja?“
    „Kein Problem!“, sagt Lilli und macht sich schon an die Arbeit.
    „Ach, noch was“, sagt Oma, „mach bitte hinter mir die Tür zu und lass niemanden herein, bis ich zurück bin. Man weiß ja nie, wer sich hier so alles herumtreibt.
    Womöglich Hexen, die dir vergiftete Äpfel andrehen, oder Prinzen, die unbedingt geküsst werden wollen. Und kaum hast du sie geküsst, verwandeln sie sich in einen Frosch und du stinkst nach Fisch dein Leben lang!“
    „Klar, Oma! Niemand kommt rein, auch nicht der böse Wolf, und wenn er noch so viel Kreide gefressen hat, um seine Stimme zu verstellen!“
    „Wir verstehen uns“, sagt Oma und verschwindet im Hausflur. Kaum aber ist Lilli in der Küche, um den Tisch zu decken, da schellt es laut und deutlich. Lilli stutzt. Ob Oma etwas vergessen hat? Nein, die hat ja einen Schlüssel.

    Merkwürdig, wer mag das sein? Ein komischer Zufall, dass dies
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