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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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Zoran und Inta. Die beiden großgewachsenen, intelligent aussehenden Schimpansen musterten Virdon aufmerksam und mißtrauisch.
    »Du scheinst hier eine Art Anführer zu sein«, sagte Zoran schließlich. »Ich frage mich, was General Urko sagen würde, wenn er wüßte, daß ein Mensch die Arbeitskräfte zu organisieren versucht.«
    »Ich bin kein Anführer, Herr«, sagte Virdon hastig. »Was ich eben sagte, ist nur vernünftig.«
    »Wer bist du?« fragte Zoran.
    »Nur ein ... ein Arbeitsmann, der seinen Mitmenschen zu helfen sucht«, sagte Virdon.
    »Ich bin Zoran, beauftragter Heilkundiger des Ältestenrats. Dies ist mein Assistent Inta. Ich bin gekommen, um in diesem Dorf alle notwendigen Maßnahmen zur Ausrottung der Seuche zu treffen. Von nun an wird allein meinen Anweisungen Folge geleistet.«
    Virdon zog sich vorsichtig zurück, bis er zwischen Burke, Galen und Amy stand. Zoran und Inta schienen sich nicht weiter um ihn zu kümmern. Zoran ging langsam über den Platz, um einen der erkrankten Dorfbewohner zu untersuchen, der unter dem strohgedeckten Vordach einer Hütte lag. Virdon schickte sich an, ihm zu folgen, doch Burke hielt ihn zurück. »Bist du verrückt?« sagte er mit halblauter Stimme. »Was hast du vor?«
    »Es ist offensichtlich, daß die Affen keine Ahnung haben, was Malaria ist«, sagte Virdon. »Sie wissen nicht, wie sie verursacht wird, und sie wissen nicht, wie man sie heilt.«
    Burke machte ein besorgtes Gesicht. »Wir müssen vorsichtig sein«, sagte er. »Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, als hätten wir alle Antworten parat. Das würde den Affen ganz und gar nicht gefallen. Andererseits müssen wir für die Kranken tun, was wir können. Ich weiß nicht, wie wir diese beiden Notwendigkeiten miteinander vereinbaren sollen. Du?«
    Virdon zuckte die Schultern und machte sich los. Er eilte Zoran nach, ehe Burke ihn wieder festhalten konnte, und nahm eine ehrerbietige Haltung an. »Wir sind sehr glücklich, daß du zu uns gekommen bist, Herr«, sagte er. »Vielleicht können wir bei der Arbeit helfen.«
    Zoran schenkte ihm einen zweifelnden Blick. »Ich kann gut verstehen, daß du mir bei der Arbeit helfen möchtest. Das würde deine Stellung unter deinesgleichen sicherlich erhöhen, nicht wahr? Aber warum in aller Welt sollte ich darauf eingehen?« Er beendete die Untersuchung eines Kranken, dann erhob er sich, streifte die behandschuhten Hände aneinander ab und nickte zuversichtlich.
    »Wir werden sofort eine Grube ausheben lassen«, sagte er zu Inta. »Diese Leute werden sie mit Wasser füllen, und ich werde bestimmte Medikamente hinzufügen – gemahlene Nüsse und Wurzeln, und verschiedene natürliche Chemikalien. Sodann werden sich alle Dorfbewohner, die gesunden wie die kranken, entkleiden und in der Lösung untertauchen. Schließlich wird ein jeder einem Aderlaß unterzogen, wobei die jeweilige Menge des abzuführenden Blutes von Größe und Alter des Betreffenden abhängig sein wird. Körperliche Kontakte sind weitgehend zu vermeiden, bis wir diese Krankheit unter Kontrolle haben.« Er wandte sich zu Virdon und nickte ihm auffordernd zu. »Du bist begierig, dein Organisationstalent unter Beweis zu stellen. Nun, du sollst eine Gelegenheit dazu erhalten: du wirst das Ausheben der Grube beaufsichtigen.«
    Die Unsinnigkeit von Zorans Therapie hatte Virdon die Sprache verschlagen, und er stand benommen da, unfähig zu antworten.
    Burke trat zornig vorwärts und sagte: »Mit der Behandlung wirst du hier nichts erreichen, alter Freund. Dann ist es noch besser, die Kranken einfach liegen zu lassen!«
    Zoran wandte sich halb um und starrte zuerst verblüfft, dann empört in Burkes Gesicht. »Was nimmst du dir heraus, Kerl?« fuhr er auf. »Noch eine Respektlosigkeit, und ich werde dich der Polizei übergeben. Und wer bist du, daß du dich erdreistest, meine Behandlung zu kritisieren?«
    Galen sah, daß die beiden Männer sich wieder einmal in eine Position manövriert hatten, die sie leicht in die größten Schwierigkeiten bringen konnte. Die Astronauten konnten oder wollten einfach nicht begreifen, wie die Dinge in dieser Welt geregelt waren, und weigerten sich noch immer, die natürliche Lebensordnung anzuerkennen, die völlig einleuchtende und vernünftige Herrschaft des entwickelten Affen über den Menschen.
    Galen holte tief Luft; er war ein Flüchtling und über seine Heimat hinaus bekannt. Er konnte nur hoffen, daß Zoran ihn nicht erkennen würde. Er war nie zuvor mit dem
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