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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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den Kopf.
    »Ich würde sagen«, meinte Galen, »daß aus einem Volk nur werden kann, was schon von Anfang an in ihm steckte.«
    »Kann schon sein«, erwiderte Virdon unwillig. »Aber ich denke, es gibt jetzt eine wichtigere Frage zu klären.«
    Burke seufzte. »Man braucht kein Gedankenleser zu sein, um zu wissen, was du meinst«, sagte er, worauf er sich in gespielter Verzweiflung zu Galen wandte und sagte: »Kannst du diesem Kerl klarmachen, daß es keinen Sinn hat, in das verseuchte Dorf zurückzugehen?«
    Galen nickte. »Er hat recht, Virdon. Selbst wenn wir die Quarantäneabsperrung überwänden und hineinkämen, was würde es nützen?«
    Virdon überlegte. Die Stärke seines ursprünglichen Impulses ließ ein wenig nach, als er begriff, daß Galen und Burke recht hatten. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Aber wie, wenn wir diejenigen wären, die diese Seuche ins Dorf eingeschleppt hätten? Vielleicht haben wir ihnen ein Virus mitgebracht, das für uns harmlos ist, für sie jedoch tödlich?«
    »Diese Art von Gedankenspielerei ist typisch menschlich«, sagte Galen. »Selbst wenn wahr wäre, was du sagst, gäbe es dennoch keinen logischen Grund, nach Trion zurückzukehren. Ist es nicht genauso gut möglich, daß ihr euch anstecken würdet, wenn ihr euch unter den Kranken aufhieltet?«
    »Du hast vollkommen recht«, sagte Burke. »Natürlich ist das möglich.« Er blickte mißbilligend zu Virdon. »Von allen hirnverbrannten Ideen ist dies eine der schlimmsten.«
    »Pete«, sagte Virdon, »meinst du nicht, daß wir wenigstens versuchen sollten, den Leuten zu helfen?«
    Burke nagte auf der Unterlippe. »Habe ich gesagt, daß ich das nicht meine? Komm mit.« Und er tat ein paar Schritte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Einen Augenblick.« Galens Stimme brachte ihn wieder zum Stehen.
    »Was ist los, Galen?« fragte Burke. »Benehmen wir uns wieder typisch menschlich? Oder benehmen wir uns nicht typisch menschlich, und du willst wissen, warum?«
    »Hattet ihr die Absicht, mich in diesen Rückmarsch nach Trion mit einzubeziehen?« sagte Galen, ohne auf Burkes Stichelei einzugehen.
    Burke blickte fragend zu Virdon.
    »Ich dachte, wir würden beisammenbleiben«, sagte Virdon.
    Galen ging langsam auf sie zu und machte dabei beschwichtigende Handbewegungen, als belehre er einen besonders schwierigen Schüler. »Erst gestern abend haben wir alles das erörtert. Der bloße Umstand, daß das Mädchen dich an deine Tochter erinnert, ist kein Grund, der das Risiko der Rückkehr rechtfertigt, jedenfalls nicht für mich. Du mußt meine Lage verstehen. Das junge Menschenmädchen übt auf mich nicht die geringste emotionale Anziehung aus. Die gesamte menschliche Siedlung bedeutet mir wenig, wenn ich vom wissenschaftlichen Interesse absehe. Und wenn ihr die Situation unvoreingenommen betrachtet, müßt ihr sehen, daß es auch für euch kaum Veranlassung gibt, in das Dorf zurückzugehen. Dennoch wollt ihr umkehren.«
    Virdon blickte Burke an, und Burke zuckte die Schultern. Nach einem Augenblick nickten sie beide.
    Galen schaute zum Himmel auf und sprach, als wende er sich an ein wachsames göttliches Wesen über ihnen: »Daß euch der und der! Na, Gott mit uns! Gehen wir.«
    Virdon und Burke grinsten einander an. Burke schlug Galen auf die Schulter, eine Geste der Dankbarkeit und Kameradschaft, die Galen indessen nicht verstand. Virdon wollte es ihm erklären, aber dann ließ er es sein und schüttelte bloß den Kopf. Die drei machten sich auf den langen Rückweg nach Trion.
     
    Im Dorf herrschte mehr Geschäftigkeit als je zuvor. Unglücklicherweise waren die Bewohner zu sehr mit den Fieberanfällen ihrer erkrankten Angehörigen beschäftigt, um sich viele Gedanken über die Aufmerksamkeit zu machen, die ihre Herren ihnen auf einmal widmeten. Niemand beachtete die uniformierten schwarzen Riesen, die einen Sperrgürtel um das Dorf gezogen hatten und es gegen die Außenwelt abriegelten.
    General Urko hatte das Dorf von einer Polizeiabteilung umstellen lassen. Zweimal täglich ritt er auf seinem Pferd durch die umliegenden Felder und inspizierte die am äußeren Rand der bestellten Ländereien rings um das Dorf postierten Wachen. Sein Hauptquartier bestand aus einem großen und mehreren kleinen Zelten, die er mit seinem Stab und dem Hilfspersonal bewohnte.
    Nisa, der seit langem in der Nähe des Dorfes Wachdienst versah, fühlte sich durch die Anwesenheit des Generals und die ungewohnte Aktivität gestört. Vor der
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