Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
gelangten zu den Hütten am Dorfrand, ohne Alarmrufe auszulösen.
    Das Dorf bot einen trostlosen Anblick. Die wenigen Menschen, die außerhalb ihrer Hütten zu sehen waren, bewegten sich langsam und mit schleppenden Schritten, und die Innenräume der primitiven Behausungen waren voller kranker Männer, Frauen und Kinder mit abgezehrten, gelblichen Gesichtern und fiebrig glänzenden Augen. Ihr Geschick mußte ihnen als ein Fluch böser Mächte erscheinen, der über das Dorf gekommen war, und sie nahmen es in dumpfer Ergebung und Apathie hin.
    Als Virdon, Burke und Galen durch die Dorfstraße gingen, sahen sie die unbeerdigten Körper mehrerer alter Leute und Kinder, die von ihren kranken Angehörigen vor die Hütten geschleift und liegengelassen worden waren. Ein Kranker war mitten auf dem Weg zusammengebrochen und versuchte sich zu erheben, als er die drei kommen sah. Sein Gesicht war hohlwangig und schmutzig, und als das Aufstehen ihm nicht gelang, fiel er kraftlos zurück und hob bittend die Hand. Virdon und Burke knieten neben ihm nieder.
    »Helft mir ...«, krächzte der Mann mit heiserer, halberstickter Stimme.
    Virdon fragte ihn, wo er wohne, und gemeinsam trugen sie den Mann in seine Hütte. Sie gaben ihm Wasser und versprachen wiederzukommen. Als sie ins Freie kamen, warf Virdon seinem Gefährten einen bedeutungsvollen Blick zu. »Hast du die gleiche Diagnose wie ich?« fragte er.
    »Malaria«, sagte Burke.
    Sie standen beisammen und blickten unschlüssig die Dorfstraße hinunter. »Gott im Himmel«, murmelte Virdon. »Was sollen wir bloß tun?«
    Einige Hütten weiter kam Amy Talbert aus einem Eingang. Sie blinzelte in die heiße Sonne und schickte sich an, die Dorfstraße zu überqueren, als sie ihre drei Freunde sah. Sekundenlang stand sie wie erstarrt, unfähig zu glauben, was ihr der Augenschein sagte. Dann hellte Freude ihr mageres Gesicht auf, und sie hob den Arm mit einer impulsiven Gebärde und rief Virdon beim Namen.
    Augenblicke später war er bei ihr, legte den Arm um ihre Schultern und fragte sie nach ihrem Ergehen. »Mein Vater«, sagte sie stockend, »mein Vater ... ist ... tot ...«
    Virdon wußte nicht, was er sagen sollte. Alle Beileidsworte erschienen ihm in diesem Augenblick unzulänglich. Burke kam zu ihnen, und sie traten in den Schatten unter einem Hüttendach. »Gut, dich zu sehen, Amy«, sagte Burke. »Wie fühlst du dich? Können wir dir helfen?«
    Amy waren bei dem Gedanken an ihren Vater wieder die Tränen gekommen, und ihre Stimme klang undeutlich, als sie antwortete. »Ich bin nur müde«, sagte sie, »aber ich bin nicht ... krank ...«
    Virdon strich ihr übers Haar. Es mußte etwas geschehen, aber die Maßnahmen, die er empfehlen konnte, würden ohne geeignete Medikamente jämmerlich unzureichend sein. Dennoch mußte ein Anfang gemacht werden, oder die Situation würde sich weiter verschlechtern. Nach kurzer Überlegung bat er Amy und Burke, in die Hütten zu gehen und sämtliche gesunden oder nur leicht erkrankten Bewohner zu einer Versammlung auf den Dorfplatz zu bitten. Er selbst wollte sich ebenfalls an der Aktion beteiligen.
    Eine knappe Stunde später hatten sich alle, die noch auf den Beinen stehen konnten, auf dem schmutzigen kleinen Dorfplatz eingefunden. Sie umdrängten Virdon, als ob er eine Art Wunderheiler wäre, der sie durch Handauflegen gesundmachen könne. Virdon sah, daß er ihnen nicht zu viel Hoffnung machen durfte.
    »Hört mir gut zu«, sagte er mit erhobener Stimme. »Die Zeit arbeitet gegen uns, und wir müssen rasch handeln. Das Wichtigste ist, daß die Toten begraben werden. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr es gerade darauf ankommt. Wenn wir es nicht tun, wird es außer dem Fieber bald andere und schlimmere Krankheiten im Dorf geben.«
    Hufschläge galoppierender Pferde wurden hörbar und verstärkten sich, als die Reiter zwischen den Hütten die Dorfstraße herangeprescht kamen. Die kleine Menschenmenge auf dem Platz wurde unruhig und blickte umher, doch war noch niemand zu sehen. »Wir müssen eine gemeinsame Behandlung der Kranken organisieren«, rief Virdon, um die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zurückzugewinnen.
    Zoran und sein Assistent Inta zügelten ihre Pferde am Rand des Platzes, saßen ab und kamen herüber. Virdon versuchte fortzufahren: »Wir müssen Arbeitsgruppen bilden und zusammen helfen, damit die notwendigen Arbeiten rasch und zuverlässig ...«
    »Ruhe!« befahl Zoran.
    Virdon brach ab. Aller Blicke richteten sich auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher