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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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denn«, sagte Zaius.
    Urko war nicht bereit, es damit bewenden zu lassen. Er erhob sich langsam und schwerfällig und ging wortlos auf Zoran zu, während alle Anwesenden ihn beobachteten und überlegten, was er nach der Abstimmungsniederlage sagen oder tun werde. Einige Ratsmitglieder verließen den Raum, um nicht in eine Konfrontation hineingezogen zu werden, die sie fürchteten. Zoran wollte ihnen folgen, doch Urko packte ihn am Arm und hielt ihn zurück.
    »Auch ich werde nach Trion gehen und für die Einhaltung der Quarantäne sorgen, Zoran«, sagte der Gorillageneral. »Und wenn deine Theorien versagen ...« Er ließ die Drohung unausgesprochen, machte eine abrupte Kehrtwendung und marschierte hinaus. Zoran starrte ihm nach. Schließlich zuckte er die Achseln und wandte sich zum Gehen.
    »Ihr werdet euer Vertrauen in mich nicht bereuen«, sagte er im Hinausgehen zu einer Gruppe von Kollegen, die sich am Eingang versammelt hatten. Dann ging er zuversichtlich davon. Sein Assistent folgte ihm nervös.
     
    Auf der Waldlichtung am Bachufer beendeten die drei Flüchtlinge ihre Morgenarbeit. Die wenigen Gerätschaften, die für die Bereitung des Frühstücks benötigt worden waren, wurden im Bach gewaschen. Burke grub mit seinem Jagdmesser ein Loch in den Boden, kratzte die Asche des Lagerfeuers hinein und deckte sie mit Erde zu. Der gesamte Lagerplatz wurde mit dürren Zweigen abgefegt und mit Laub und Fallholz getarnt. Als die drei ihre Arbeit beendet hatten, war für einen oberflächlichen Betrachter nicht zu erkennen, daß jemand dagewesen war. Die Gefährten beluden sich mit ihren Rucksäcken und begannen ihre Tageswanderung.
    Nach einiger Zeit stießen sie auf einen überwachsenen Weg, der ihre Route kreuzte. Während sie noch standen und beratschlagten, ob sie ihm folgen oder ihre Richtung beibehalten sollten, hörten sie sonderbare knarrende Geräusche, und kurz darauf kam hinter einer Wegbiegung ein abgerissen aussehender Mann in Sicht, der einen zweirädrigen Karren zog. Er hatte die Hände rechts und links auf deichselähnlichen Griffen und ein Zugseil über der Schulter.
    Um den mit allerlei grob geschnitzten Holzutensilien beladenen Karren von der Stelle zu bewegen, mußte er sich in sein Zuggeschirr legen, und seine vornübergebeugte Haltung brachte es mit sich, daß er die drei Wanderer erst bemerkte, als er auf wenige Schritte herangekommen war. Er machte mit erschrockenem Keuchen halt und starrte die drei an. Als sein Blick auf Galen fiel, verneigte er sich ehrerbietig und bat mit heiserer Stimme um Erlaubnis, vorbeifahren zu dürfen.
    Galen nickte.
    Der Mann bedankte sich und sagte: »Ihr wollt nicht nach Trion, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte Virdon. »Wer bist du? Kommst du von dort?«
    »Mein Name ist Mason«, antwortete der Fremde. »Das Dorf ist unter Quarantäne gestellt worden. Ein Fieber, eine Art Seuche. Viele sind erkrankt, und es soll Todesfälle gegeben haben. Es heißt, daß viele sterben werden.« Mason blickte von Virdon zu Burke und zurück, und Stolz leuchtete aus seinem Gesicht. Er war der Überbringer wichtiger Nachrichten. Es war das erste Mal in seinem armseligen Leben, daß ihm eine solche Rolle zuteil geworden war.
    »Warst du im Dorf?« fragte Burke.
    »Nein«, sagte Mason zögernd, »nicht im Dorf, Gott bewahre. Die Wachtposten lassen keinen hinein und keinen heraus. Ich hörte, ein Mann sei erschossen worden, als er aus dem Dorf zu fliehen versuchte ...«
    Das vage Geschwätz des Mannes machte Virdon nervös.
    »Was weißt du noch?« fragte er ungeduldig. »Kennst du die Namen der Gestorbenen?«
    Mason starrte ihn verdutzt an, dann schüttelte er den Kopf. »Wie denn, ich? Ich wurde verschont, Gott soll mich schützen! Selbst ein Name könnte das Fieber übertragen. Wer weiß?« Er ergriff die Deichselstangen seines Karrens und wandte sich mit einer Verbeugung an Galen. »Ist es erlaubt, daß ich weitergehe?« fragte er.
    Galen nickte, und Mason legte sich in sein Zuggeschirr und zog den Karren weiter, fort von Trion. Virdon und Burke sahen ihm schweigend nach. Galen schmunzelte, vielleicht erheitert vom seltsamen Benehmen des Mannes und dem Gegensatz zwischen seiner offensichtlichen Panik und der Kaltblütigkeit der beiden Astronauten. Alle Menschen waren verschieden, und Galen begann erst jetzt zu erkennen, wieviel er noch zu lernen hatte.
    »Da zieht er hin«, bemerkte Burke. »Ein Musterbeispiel dafür, was aus unseren Mitmenschen geworden ist.« Er schüttelte bekümmert
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