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Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Herzklopfen in Virgin River (German Edition)

Titel: Herzklopfen in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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häufig darüber sprach, hatte er dennoch das Gefühl, dass ihm etwas Entscheidendes fehlte. Eine Frau und eine Familie zum Beispiel. Die Chance, an Bord eines großen grauen Schiffs die eine zu treffen, schien ihm nicht besonders hoch. Er musste an Land bleiben.
    Manchmal fragte er sich selbst, warum es ihm so wichtig gewesen war. Es sah nicht gerade so aus, als ob sein Plan, an Land zu bleiben, bisher gut funktioniert hätte. Gleich nach seinem Einsatz als Internist, mit achtundzwanzig, hatte er Annaleekennengelernt und diese Frau, die sich ziemlich schnell als total verrückt entpuppt hatte, überstürzt geheiratet. Ihre Ehe hatte drei Monate gehalten, was ausgereicht hatte, damit sie alles Zerbrechliche, was ihnen gehörte, mutwillig zerdeppern konnte. Diese Lady war unberechenbar, eifersüchtig und verrückt. Ihre Launen wechselten schneller, als Sand durch eine Sanduhr fließen konnte.
    Diese Erfahrung hatte bewirkt, dass Aiden sich Frauen gegenüber ziemlich zurückhaltend benahm und ein langsames Tempo in Bezug auf das weibliche Geschlecht vorlegte. Doch nun, nachdem ein paar Jahre vergangen waren, wollte er wieder zurück aufs Spielfeld. Er fühlte sich reifer und erwachsener als damals. Dennoch schien es ihm unmöglich, eine Frau zu treffen, die sich dafür begeistern konnte, seine Ehefrau und die Mutter seiner Kinder zu werden.
    Nur eins war sicher – auf hoher See würde er sie erst recht nicht finden.
    In Wahrheit war er einfach nicht bereit, sich noch einmal bei der Navy zu verpflichten. Seine Brüder dachten, er sei verrückt, da er den Dienst nach vierzehn Jahren, nur sechs Jahre vor seinem Ruhestand und den damit verbundenen Annehmlichkeiten, quittiert hatte. Seiner Meinung nach allerdings befand er sich gerade in seinen besten Jahren. Er war immer noch jung genug, um sich als Ehemann und Vater einzubringen, sofern er der richtigen Frau endlich begegnete. Im Pensionierungsalter von zweiundvierzig Jahren würde ihn die Gründung einer Familie extrem unter Druck setzen.
    Er schaute zu Erin hinüber. Sie hielt die Augen geschlossen und drückte sich die Eispäckchen gegen Stirn und Hinterkopf. Er hätte gerne eine Ehefrau gehabt, die so attraktiv wie Erin war – allerdings sollte sie liebenswerter und weit weniger arrogant sein. Aiden suchte eine zärtliche und fürsorgliche Frau. Man wählte schließlich keinen Kotzbrocken als Mutter für seine Kinder aus, und diese Frau war ein Kotzbrocken.Was hätte man von einer Anwältin auch schon anderes erwarten sollen?
    Aiden grinste in sich hinein. Vielleicht war sie Anwältin für medizinische Kunstfehler.
    Da sich Aiden zu einem kleinen Teil für Erins Unfall verantwortlich fühlte, blieb er noch etwas im Krankenhaus. Natürlich nicht in ihrer unmittelbaren Nähe. Er hatte die Lady in die Notaufnahme gebracht und sich darum gekümmert, dass man sich angemessen um sie kümmerte. Er hatte dem Arzt ihre Verletzungen geschildert, von ihrer Bewusstlosigkeit berichtet und ihm ihre Autoschlüssel übergeben, damit Erin später, sobald sie wieder in Ordnung war, selbst nach Hause fahren konnte. Dann ging Aiden nach draußen an die frische Luft, um niemanden mit seinem alles andere als feinen Moschusgeruch zu belästigen. Und so saß er fast eine Stunde lang da.
    Er war kurz davor, noch einmal zur Notaufnahme zurückzukehren, bevor er seinen Bruder anrufen und ihn bitten wollte, ihn abzuholen, als er zufällig Reverend Noah Kincaid aus der Klinik kommen sah.
    „Hallo, Aiden“, sagte Noah und streckte ihm die Hand hin. „Was machen Sie denn hier? Sie hatten doch keinen Unfall, oder?“
    Aiden schüttelte ihm die Hand. „Nein, ich glaube, ich habe ihn höchstens verursacht. Fahren Sie zufällig nach Virgin River zurück?“
    „Das hatte ich vor. Was ist passiert?“
    Aiden erklärte ihm rasch, dass er Erin in ihrem Wagen ins Krankenhaus gebracht hatte und eigentlich seinen Bruder fragen wollte, ob er kurz den Chauffeur für ihn spielen könnte. „Aber bevor ich mich auf den Weg mache, wollte ich noch mal mit dem Arzt sprechen. Ich hoffe, er sagt mir, ob ihr CT ohne Befund ist. Dann verschwinde ich, ehe sie mich entdeckt.“
    „Ein Glück für die Dame, dass sie, wenn sie schon verunglückenmusste, es wenigstens in Anwesenheit eines Arztes getan hat.“
    „Na ja“, erwiderte Aiden und rieb sich den Nacken. „Sie weiß nicht, dass ich Arzt bin.“
    „Warum haben Sie es ihr nicht einfach erzählt?“
    „Die Wahrheit? Weil Sie so eine gewisse Haltung an den
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