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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition)
Autoren: Danielle Steel
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Klatschkolumnen Thema, mit wechselnden Models, Schauspielerinnen oder Rockstars an seiner Seite. Für kurze Zeit war er mit einer berühmten Prinzessin zusammen gewesen, und Maxine hatte sich in dem bestätigt gefühlt, was sie schon länger dachte: Er lebte in einer anderen Welt als sie. Sie war die Erde. Er war das Feuer.
    »So wird das nie etwas!«, schimpfte er. »Du arbeitest zu viel. Das hast du schon immer getan.«
    »Ich liebe meinen Job«, erwiderte sie gelassen.
    Das war ihm nicht neu. Schon früher hatte er sie kaum dazu bewegen können, sich einen Tag freizunehmen. Daran hatte sich nichts geändert, nur dass sie die Wochenenden jetzt mit den Kindern verbrachte und ein Telefondienst Anrufe für sie entgegennahm. Sie fuhren oft zu dem Haus in Southampton, das sie bei der Scheidung bekommen hatte. Es war wunderschön, für Blake aber zu bieder. Für Maxine und die Kinder dagegen war es ideal. Es war ein altes, weitläufiges Familienanwesen und unmittelbar am Strand gelegen.
    »Dürfen die Kinder zum Thanksgiving Dinner zu mir kommen?«, fragte Blake vorsichtig. Er nahm stets Rücksicht auf Maxines Pläne. Ihm war klar, wie sehr sie sich bemühte, den dreien ein geordnetes Leben zu bieten. Und sie plante gern im Voraus.
    »Ja, das geht. Mittags bin ich mit ihnen bei meinen Eltern.« Maxines Vater war ebenfalls Arzt, Orthopäde und Unfallchirurg, und genauso gewissenhaft und penibel wie sie selbst. Sie kam nach ihm, und er war für sie immer das große Vorbild gewesen. Maxine war ein Einzelkind, und ihre Mutter hatte nie gearbeitet. Ihre Kindheit war ganz anders verlaufen als die von Blake. Sein Leben war eine Serie glücklicher Zufälle.
    Er war direkt nach der Geburt von einem älteren Ehepaar adoptiert worden. Später stellte er Nachforschungen an und fand heraus, dass seine leibliche Mutter ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Iowa gewesen war. Als er sie aufsuchte, war sie mit einem Polizisten verheiratet und hatte vier weitere Kinder bekommen. Sie war überrascht, als Blake plötzlich vor ihr stand. Sie hatten nichts gemein. Blake verspürte Mitgefühl, denn sie hatte kein leichtes Leben, ständig Geldsorgen und einen Ehemann, der trank. Sie erzählte Blake, dass sein leiblicher Vater ein attraktiver, charmanter Draufgänger gewesen sei, erst siebzehn, als Blake zur Welt kam. Zwei Monate nach seinem Schulabschluss starb er bei einem Verkehrsunfall. Eine Heirat hatte er ohnehin abgelehnt. Da hatten die streng katholischen Eltern seiner Mutter darauf bestanden, dass sie das Kind zur Adoption freigab, nachdem sie bis zur Geburt in einer anderen Stadt untergetaucht war. Seine Adoptiveltern waren liebevoll und gut situiert. Der Vater arbeitete als Anwalt für Steuerrecht an der Wall Street und hatte Blake in die Grundlagen des klugen Investierens eingewiesen. Er sorgte dafür, dass Blake erst in Princeton studierte und später einen Abschluss in Harvard machte. Seine Mutter hatte gemeinnützige Arbeit verrichtet und ihm beigebracht, dass man der Welt auch etwas zurückgeben muss. Blake hatte beide Lektionen gut gelernt, und die von ihm gegründete Stiftung unterstützte zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen. Von den meisten kannte er nicht einmal den Namen, die Schecks stellte er trotzdem aus.
    Seine Eltern starben kurz nach seiner Heirat mit Maxine. Die beiden waren wunderbare Menschen und hingebungsvolle Eltern gewesen. Blake hatte immer bedauert, dass sie seine Kinder nicht kennengelernt hatten. Sie hatten auch seinen beruflichen Erfolg nicht mehr erlebt. Manchmal fragte er sich, was sie zu seinem gegenwärtigen Lebensstil sagen würden. Wenn er spät in der Nacht wach lag, kam er zu dem Schluss, dass sie nicht begeistert gewesen wären. Ihm war durchaus bewusst, wie viel Glück er gehabt hatte. Aber er genoss sein Leben und hatte sich an vieles gewöhnt, so dass es ihm schwerfallen würde, einen Gang zurückzuschalten. Außerdem schadete er niemandem. Er hätte gern mehr von seinen Kindern gehabt, aber es fehlte ständig die Zeit. Wenn er die drei dann endlich sah, versuchte er, sie für alles zu entschädigen. Auf seine Weise war er zu ihrem Traumvater geworden. Blake schlug ihnen keinen Wunsch ab. Maxine stand für Stabilität und Ordnung. Er bot ihnen Aufregung und Spaß. In gewisser Weise hatte er diese Rolle früher auch für seine Frau gespielt.
    Blake fragte, wie es ihren Eltern gehe. Besonders Maxines Vater hatte er immer gemocht. Er war ein hart arbeitender, ernsthafter Mann mit festen
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