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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition)
Autoren: Danielle Steel
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ihr zu, und sie nickte überwältigt. Belinda konnte es kaum erwarten, allen zu erzählen, was sie getan hatte, und vor allem, mit wem.
    Trotz der anfänglichen Angst lächelte Belinda, als ihre Füße den Boden berührten. Zwei Lehrer der Sprungschule standen bereit und befreiten sie von dem Fallschirm. Blake landete nur wenige Schritte hinter ihr. Sobald sie die Fallschirme abgelegt hatten, nahm Blake Belinda in die Arme und küsste sie. Seine Küsse waren so berauschend wie alles an ihm.
    »Du warst phantastisch!« Er hob Belinda hoch und wirbelte sie durch die Luft. Sie lachte in seinen Armen. Er war der aufregendste Mann, dem sie je begegnet war.
    »Nein, du bist phantastisch! Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals etwas so Verrücktes tun würde.«
    Ihre Freunde hatten sie davor gewarnt, auf eine ernste Beziehung mit Blake Williams zu hoffen. Er ging mit den schönsten Frauen der Welt aus. Eine feste Bindung schien jedoch für ihn nicht in Frage zu kommen, obwohl es auch die schon gegeben hatte. Er hatte drei Kinder und eine Ex-Frau, die er immer noch liebte. Seit der Scheidung wollte er jedoch nichts weiter als sein Leben genießen. Nach einer festen Beziehung stand ihm nicht der Sinn. Sein Durchbruch in der Dotcom-Welt war ebenso legendär wie der Erfolg der Unternehmen, in die er seither investierte. Für Blake Williams hatten sich alle Träume erfüllt.
    Während sie nun vom Strand zu dem wartenden Jeep gingen, legte Blake den Arm um Belinda, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Belinda würde diesen Tag nie vergessen. Wie viele Frauen konnten sich schon rühmen, mit Blake Williams aus einem Flugzeug gesprungen zu sein? Vielleicht waren es mehr, als sie ahnte, aber sicher war nicht jede Frau, mit der er ausgegangen war, so mutig gewesen wie sie.

    Der Regen prasselte gegen die Scheiben von Maxine Williams’ Praxis an der 79th Street. Laut Statistik hatte es in New York seit über fünfzig Jahren nicht mehr so viel geregnet. Es war ein kalter und windiger Novembertag, aber in dem Sprechzimmer war es behaglich warm. An den zartgelb gestrichenen Wänden hingen abstrakte Bilder in gedeckten Farben. Der Raum wirkte freundlich, und die beigefarbenen Polstersessel luden zum Sitzen ein. Hier empfing Maxine ihre Patienten. Der Schreibtisch war schlicht, modern und so ordentlich aufgeräumt, dass man einen chirurgischen Eingriff darauf hätte vornehmen können. Das Sprechzimmer war ebenso makellos wie Maxines äußere Erscheinung. Die tüchtige und zuverlässige Sekretärin Felicia arbeitete nun auch schon seit fast neun Jahren für sie. Maxine verabscheute Unordnung und Veränderungen jeglicher Art. Alles in ihrem Leben war geregelt und lief reibungslos.
    Das Diplom an der Wand verriet, dass sie an der Harvard Medical School studiert und dort mit magna cum laude promoviert hatte. Sie war Psychiaterin, eine der führenden Expertinnen für Traumatherapie und manisch-depressive Erkrankungen bei Jugendlichen. In den letzten Jahren hatte sie sich auf die Behandlung suizidgefährdeter Teenager spezialisiert. Bei ihrer Arbeit mit Betroffenen und deren Familien erzielte sie zum Teil beeindruckende Resultate. Maxine hatte zwei Bücher für Laien über die Auswirkungen von Traumata bei Kleinkindern geschrieben und wurde nach Katastrophen oft als Beraterin hinzugezogen. Nach dem Amoklauf in der Schule von Columbine hatte sie dem Psychologenteam angehört, und sie hatte mehrere Artikel über die Folgen des 11. Septembers veröffentlicht. Mit zweiundvierzig Jahren war sie eine Koryphäe und genoss hohes Ansehen bei den Kollegen. Häufig wurde sie gebeten, Vorträge zu halten, musste aus Zeitgründen jedoch meistens ablehnen. Die Arbeit mit den Patienten, die Beratungstätigkeit für Behörden und ihre Familie ließen dafür keinen Raum.
    Es war ihr wichtig, sich möglichst viel Zeit für ihre Kinder zu nehmen – Daphne war dreizehn, Jack zwölf und Sam gerade sechs Jahre alt geworden. Als alleinerziehende Mutter war sie mit dem Dilemma jeder berufstätigen Mutter konfrontiert, Beruf und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Ihr Ex-Mann war ihr keine große Hilfe. Er tauchte auf wie ein Regenbogen, atemberaubend und unangekündigt, um dann ebenso unversehens wieder zu verschwinden.
    Während Maxine auf den nächsten Patienten wartete, schaute sie aus dem Fenster und dachte an ihre Kinder. Die Sprechanlage auf ihrem Schreibtisch begann zu summen. Maxine rechnete mit dem nächsten Patienten, einem
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