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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition)
Autoren: Danielle Steel
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getroffen. Er war gerade mit Freunden von einer Trekkingtour durch Nepal zurückgekehrt. Maxine hatte eine Auszeichnung für ihre Forschungen zu Magersucht bei jungen Mädchen erhalten. Als sie bemerkte, dass sie schwanger war, hatte sie sich, anders als bei ihren vorherigen Schwangerschaften, nicht gefreut. Dieses Kind war ein Teil mehr in dem Puzzle, das jetzt schon zu kompliziert für sie allein war. Doch Blake war außer sich vor Freude. Er behauptete beharrlich, er wolle ein halbes Dutzend Kinder, was in Maxines Augen keinen Sinn ergab. Um die beiden, die er schon hatte, kümmerte er sich schließlich kaum. Als Sam auf die Welt kam, war Daphne sieben und Jack sechs. Blake verpasste die Geburt und stand einen Tag später mit einer Schatulle von Harry Winston in der Hand an Maxines Bett. Er schenkte ihr einen 30-karätigen Smaragdring. Der Ring war wunderschön, aber nicht das, was sie von Blake wollte. Viel lieber hätte sie mehr Zeit mit ihm verbracht. Wehmütig dachte sie an die ersten gemeinsamen Monate in Kalifornien, als sie beide gearbeitet hatten und glücklich waren, bevor er den Hauptgewinn zog, der ihr Leben radikal veränderte.
    Als Sam acht Monate später vom Wickeltisch fiel, war sein Vater nirgendwo aufzutreiben. Zwei Tage später machte Maxine ihn endlich ausfindig. Er war auf dem Weg nach Venedig, wo er als Überraschung für sie einen Palazzo kaufen wollte. Doch sie hatte genug von all den Häusern, Überraschungen und Abenteuern. Blake kam zwar sofort nach Hause, nachdem sie von Sams Unfall erzählt hatte, aber das änderte nichts mehr. Als er vor ihr stand, brach sie in Tränen aus und erklärte, dass sie die Scheidung wolle. Es war ihr alles zu viel. Sie hatte in seinen Armen geschluchzt und beteuert, dass sie so nicht weiterleben könne.
    »Warum schließt du nicht die Praxis?«, schlug er mit sanfter Stimme vor. »Du arbeitest zu viel. Konzentriere dich einfach auf die Kinder und auf mich. Wir können eine Haushälterin einstellen, und du begleitest mich auf meinen Reisen.« Offenbar hatte er ihren Wunsch nach einer Scheidung nicht ernst genommen. Schließlich liebten sie sich. Warum sollten sie sich scheiden lassen?
    »Wenn ich das tun würde«, entgegnete sie niedergeschlagen, »dann würde ich meine Kinder kaum noch sehen. So wie du. Wann warst du das letzte Mal länger als zwei Wochen zu Hause?«
    Blake überlegte und sah sie überrascht an. Sie hatte recht, aber das wollte er nicht zugeben. »Du meine Güte, Max, ich weiß es nicht. So denke ich nicht.«
    »Ja, eben.« Sie weinte noch heftiger und schneuzte sich. »Ich weiß ja nicht einmal mehr, wo du gerade steckst. Als Sam sich verletzt hat, konnte ich dich tagelang nicht finden. Wenn er nun gestorben wäre? Oder ich? Du wüsstest es nicht einmal!«
    »Es tut mir leid, Schatz, ich werde in Zukunft besser Kontakt halten. Aber ich weiß nun mal, wie gut du alles unter Kontrolle hast.« Es gefiel ihm, ihr die Verantwortung zu überlassen, während er spielte wie ein Kind im Sandkasten.
    »Da hast du recht. Trotzdem bin ich es leid, für alles allein verantwortlich zu sein. Statt mir vorzuschlagen, meine Arbeit aufzugeben, könntest du aufhören zu reisen und zu Hause bleiben.« Maxine hatte wenig Hoffnung, aber sie wollte ihm noch eine Chance geben.
    »Wir haben tolle Häuser, und es gibt so vieles, das ich tun möchte.« Blake war gerade dabei, die Aufführung eines Theaterstücks in London zu finanzieren. Der Autor war ein junger Schriftsteller, den Blake seit zwei Jahren protegierte. Er liebte es, die Künste zu fördern. Seine Frau und die Kinder liebte er auch, doch auf Dauer war New York zu langweilig. Viele Jahre lang hatte Maxine das geduldig hingenommen, aber jetzt konnte sie es nicht mehr. Sie wollte Stabilität und genau jenes geregelte Leben, das Blake verabscheute. Er reizte gern die Grenzen aus – bis keine mehr existierten. Den Begriff »Freigeist« definierte er auf eine Weise, die Maxine nie für möglich gehalten hatte. Und da er sowieso nie bei ihr war, war die Scheidung ein folgerichtiger Schritt. Es war ihr zunehmend schwergefallen, sich einzureden, sie hätte einen Ehemann, auf den sie sich verlassen konnte. Schließlich hatte sie akzeptieren müssen, dass das nicht der Fall war. Blake führte sein eigenes Leben, und sie spielte darin kaum noch eine Rolle.
    Unter vielen Tränen hatten sie sich vor fünf Jahren scheiden lassen. Er überließ ihr das Apartment in New York und das Haus in Southampton. Sie hätte
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