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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition)
Autoren: Danielle Steel
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Florida auf. Maxine war froh, dass sie sich keine Gedanken darüber zu machen brauchte, ob die Kinder zu laut waren.
    In dem großzügigen Eingangsbereich zog sie den Trenchcoat aus und legte ihn zum Trocknen über den Schirmständer. Aus einem der Zimmer drang laute Musik. Maxine streifte auch die nassen Schuhe ab, und als sie sich im Spiegel erblickte, musste sie lachen.
    »Was haben Sie denn angestellt?«, fragte Zelda. »Sind Sie nach Hause geschwommen?« Sie trug einen Stapel saubere Wäsche auf den Armen. Seit Jacks Geburt war sie im Haus und für alle ein Geschenk des Himmels. »Warum haben Sie denn kein Taxi genommen?«
    »Ich brauchte frische Luft«, antwortete Maxine lächelnd. Zelda war füllig und hatte ein rundes Gesicht. Das Haar trug sie zu einem dicken Zopf geflochten. Sie war genauso alt wie Maxine, hatte nie geheiratet und arbeitete seit ihrem achtzehnten Lebensjahr als Kinderfrau. Maxine folgte ihr in die Küche. Sam saß am Küchentisch und malte. Er hatte gebadet und trug bereits seinen Schlafanzug. Zelda reichte Maxine eine Tasse Tee. Es tat gut, nach Hause zu kommen und zu wissen, dass Zelda alles unter Kontrolle hatte. Sie war genauso ordnungsliebend wie Maxine und verbrachte ihre Tage damit, hinter den Kindern herzuräumen, zu kochen und die drei herumzukutschieren, während ihre Mutter in der Praxis war. Samstags und sonntags übernahm dann Maxine. Offiziell hatte Zelda an den Wochenenden frei. Sie ging gern ins Theater, aber meistens blieb sie doch in ihrem Zimmer hinter der Küche, entspannte sich und las. Ihre Loyalität gehörte den Kindern und deren Mutter. Sie war inzwischen zu einem Teil der Familie geworden. An Blake verschwendete sie kaum einen Gedanken. Er war in ihren Augen ein attraktiver, verwöhnter Tunichtgut und lausiger Vater. Sie war der Meinung, dass die Kinder etwas Besseres verdient hatten. Maxine konnte dem schlecht widersprechen. Sie liebte Blake, doch Zelda brachte ihm kaum Zuneigung entgegen.
    Die Küche war in hellem Holz gehalten, mit Parkettboden und Arbeitsplatten aus beigefarbenem Granit ausgestattet. Es war ein gemütlicher Raum, in dem sich alle gern aufhielten. Es gab auch ein Sofa und einen Fernseher, so dass Zelda dort Seifenopern und Talkshows verfolgen konnte. Sobald sich eine Gelegenheit bot, wusste sie aus beidem umfangreich zu zitieren.
    »Hi Mom«, begrüßte Sam seine Mutter und sah kurz von dem Bild auf, an dem er konzentriert mit einem lilafarbenen Stift arbeitete.
    »Hallo, mein Schatz. Wie war dein Tag?« Maxine küsste ihn auf den Scheitel und zerzauste ihm das Haar.
    »Gut. Stevie hat sich in der Schule übergeben«, erklärte Sam mit gelassener Stimme und tauschte den Stift gegen einen grünen aus. Er malte ein Haus, einen Cowboy und einen Regenbogen, ein schönes Bild. Sam war ein normales, glückliches Kind. Er hatte nie mit seinem Vater zusammengelebt und vermisste ihn deshalb weniger als seine Geschwister.
    »Der Ärmste«, bedauerte Maxine den kleinen Stevie. Hoffentlich war kein Virus in Umlauf. »Aber du fühlst dich gut?«
    »Ja.« Sam nickte.
    Zelda warf gerade einen prüfenden Blick in den Backofen, in dem das Abendessen brutzelte, als Daphne in die Küche schlenderte. Sie besuchte zwar erst die achte Klasse, aber mit ihren dreizehn Jahren entwickelte sie bereits weibliche Kurven. Alle drei Kinder gingen auf die Dalton, eine Schule, die Maxine sehr schätzte.
    »Leihst du mir deinen schwarzen Pulli?«, fragte Daphne und bediente sich von den Apfelspalten, die Sam auf einem Teller vor sich stehen hatte.
    »Welchen?« Maxine beäugte ihre Tochter misstrauisch.
    »Den mit dem weißen Pelzbesatz. Emma gibt heute eine Party«, antwortete Daphne und tat gleichgültig. Maxine sah ihrer Tochter jedoch an, dass die Lässigkeit gespielt war. Es war Freitag, und neuerdings fanden fast jedes Wochenende Partys statt.
    »Das ist aber ein verdammt schicker Pulli für eine Party bei Emma. Was für eine Fete ist es denn? Eine mit Jungs?«
    »Mmm … ähm … kann sein …«, stotterte Daphne, und Maxine lächelte.
    Kann sein, dachte Maxine amüsiert. Offenbar wollte Daphne in Maxines neuem Pulli von Valentino jemanden beeindrucken, vermutlich einen Jungen aus der achten Klasse.
    »Findest du nicht, dass du etwas zu jung für so einen Pulli bist? Wie wäre es mit etwas anderem?« Maxine hatte das gute Stück bisher nicht einmal selbst getragen. Sie machte gerade verschiedene Vorschläge, als auch Jack die Küche betrat – in
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