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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen
Autoren: Johanna Lindsey
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gekommen und hat ihm alles gestanden. Aber wir dachten schon, wir seien umsonst gekommen, als wir von dem Kloster von Jurro nur noch eine Ruine vorgefunden haben. Wir dachten, den Männern sei der Überfall gelungen und wir seien verfrüht von zu Hause aufgebrochen. Wir dachten, dass ihr inzwischen wahrscheinlich längst zu Hause seid. Wir waren auf dem Rückweg zu den Schiffen ... «
    »Mehr als ein Schiff?« fiel ihr Royce ins Wort.
    »Drei«, erwiderte Brenna. »Falls du also mit dem Gedanken gespielt hast, gegen uns zu kämpfen, dann lass es blei ben. Wir sind auf einen Kampf vorbereitet gewesen und haben mehr als hundert Männer mitgebracht. «
    Kristen suchte Royce' Hand. »Du würdest doch nicht gegen meinen Vater kämpfen, oder?«
    Anstelle einer Antwort brummte er nur mürrisch. Brenna gab einen sehr ähnlichen Laut von sich. »Es kann gut sein, dass er keine andere Wahl hat, Kristen.«
    »Nein, es wird zu keinem Kampf kommen«, beharrte Kristen stur. Sie kletterte aus dem Bett und zog die Decke mit sich. »Mutter, ich - o Gott! Ich will dich sehen, Mutter. Bleib, wo du bist.« Sie griff nach einer Kerze und verließ das Zimmer, um sie an einer Fackel anzuzünden.
    Royce griff nach seinen Kleidern und begann sich anzuziehen. »Du hast mir gesagt, warum du mich töten wolltest, Brenna. Jetzt sag mir, warum du es nicht getan hast.«
    »Weil ich selbst einmal gefangengenommen und versklavt worden bin, und doch habe ich den Mann lieben gelernt, dem man mich als Sklavin geschenkt hat. Garrick ist heute mein Ehemann. Er ist nicht als Wikinger gekommen, sondern als Vater. Und du wirst dich mit ihm als Vater auseinandersetzen müssen.«
    »Ich könnte dich jetzt überrumpeln«, sagte er versonnen, als er sich sein Schwert umschnallte. »Dann hätte ich zwei Geiseln, für die ich einen Austausch fordern kann.«
    Er hörte ein leises Lachen vom anderen Ende des Zimmers. »Das würde ich an deiner Stelle nicht versuchen. «
    Er sagte kein Wort, als ein Lichtschein auf die Tür zukam. Im nächsten Moment tauchte Kristen auf. Sie hatte die Decke um ihre Schultern gelegt und um ihren Körper geschlungen und hielt eine Kerze in der Hand.
    »0 Mutter, steck das endlich weg«, schalt Kristen. »Er greift dich nicht an. «
    Im Licht sah Royce jetzt eine gefährlich aussehende Armbrust, die auf seine Brust gerichtet war, und sie gehörte nicht einmal zu seiner Waffensammlung. Brenna hatte ihre eigene Armbrust mitgebracht.
    Er fing an, über seine eigene Dummheit zu lachen. Diese Frau hatte er unterschätzt. Ihm hätte eine gewaltige Überraschung bevorgestanden, wenn er versucht hätte, sie im Dunkeln zu entwaffnen.
    Kristen sah ihn finster an, als sie merkte, dass seine Hand auf dem Griff seines Schwertes lag. Er grinste und hob ergeben beide Hände hoch. Dann sah er zu, wie Mutter und Tochter einander wiederfanden und Kristen in Brennas ausgebreitete Arme flog. Kristen war weit größer als ihre Mutter.
    Royce schüttelte erstaunt den Kopf. Wie konnte diese Frau Kristens Mutter sein? Sie war so klein, so zierlich und so schmal, und ihre schlanke Gestalt steckte in einem schwarzen Seidenkleid. Das lange rabenschwarze Haar war auf ihrem Rücken geflochten, und zärtliche graue Augen glitten über Kristens Gesicht, als sie es zwischen ihre Hände nahm. Sie hatte den Teint und die Haare des Bruders, und daher konnte Royce nur vermuten, dass Kristen ihrem Vater na c hgeschlagen war. Und doch war ihr Gesicht dem Kristens so ähnlich. Aber, bei Gott, sie sah nicht alt genug aus, um Mutter zu sein. Sie war eine wunderschöne Frau.
    »Du hast mir noch nicht erklärt, wie ihr uns hier gefunden habt«, sagte Kristen gerade.
    »Perrin hat diese Gegend durchstreift und heute diese Burg gefunden, und er hat die Männer bei der Arbeit gesehen. Wir haben uns in den Wald zurückgezogen, um die Nacht abzuwarten.«
    »0 Mutter, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dich zu sehen«, sagte Kristen, die sie immer noch fest an sich drückte. »Ich habe mich in der letzten Zeit so elend gefühlt, weil ich wuss te, dass ihr jetzt, da der Winter näher rückt , täglich auf die Rückkehr des Schiffes wartet, und weil ich wuss te, wie aufgebracht ihr sein müss t, wenn es nicht kommt. «
    »Warst du deshalb so niedergeschlagen?« fragte Royce ungläubig.
    Kirsten warf einen Blick auf das Bett und sah ihn recht verschämt an. »Ja. Es tut mir leid, dass ich dir das nicht gesagt habe, Royce, aber du hättest ja doch nichts daran ändern
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