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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen
Autoren: Johanna Lindsey
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Morgen, und es war still im Haus. Die Frauen weinten leise und beteten. Die Männer schärften feierlich ihre Waffen.
    Brenna war wieder zu Garrick gegangen, aber er hatte ihr nicht gestattet, wieder ins Haus zu gehen. Thorolf war stattdessen geschickt worden, um mitzuteilen, was entschieden worden war. Die Wikinger hatten sich wieder aus dem Burghof zurückgezogen und warteten außerhalb der Wälle. Kristen und Royce hatten alles Mögliche erwartet, einen Angriff oder ein Ultimatum, aber nicht das, was Thorolf ihnen jetzt stattdessen übermittelte.
    Kristen stand neben Royce in der Tür. Thorolf war beim ersten Tageslicht unbewaffnet hier erschienen. Sein Kinn war doppelt so groß wie sonst und bezeugte deutlich die Gereiztheit ihres Onkels Hugh. Thorolf hatte nur mit Kristen gesprochen und es ihr überlassen, seine Worte für Royce zu übersetzen. Sie hatte es bis jetzt noch nicht getan.
    »Du kannst jetzt mit mir kommen, wenn du ihn sehen willst«, sagte Thorolf ganz offen zu ihr. »Aber wenn du sein Haus verlässt , verliert dein Sachse sein einziges Pfand. Ich glaube nicht, dass du das willst.«
    »Dann bring ihn zu mir. «
    Thorolf schüttelte den Kopf. »Er kommt nicht her. Er traut keinem Sachsen. «
    »Aber du bist doch auch gekommen!«
    »Ja . « Er grinste sie an. »Aber ich vertraue auf deine Fähigkeiten deinen Mann davon abzuhalten, dass er mir die Kehle aufschlitzt. Dein Vater hat noch nicht selbst gesehen, welche Macht du über ihn hast. Ich schon. «
    Sie war so wütend, dass sie sagte: »Vielleicht, wenn es um Kleinigkeiten geht, aber nicht, wenn es um die Sicherheit seines Volkes geht. «
    Thorolf ließ sich nicht einschüchtern. Wenn er erschlagen werden sollte, wäre das längst geschehen. Doch der Sachse stand nur einfach mit unergründlicher Miene neben ihnen. Er schien es noch nicht einmal eilig zu haben, endlich zu erfahren, worüber sie diskutierten.
    »Wirst du es ihm sagen?« fragte Thorolf. »Wenn ich es ihm erklären muss , kann es sein, dass er mich nicht richtig versteht. «
    »Bitte, Thorolf! Es darf einfach nicht sein. Ich liebe sie alle beide. Für mich kann es keinen Sieger geben!«
    »Ich glaube nicht, dass jemand darauf Rücksicht nimmt. Sechzehn von uns sind versklavt worden und waren gezwungen, für diese Sachsen zu arbeiten. Nicht alle wollen sich dafür rächen. Einige würden sogar gern hier bleiben und sich dauerhaft niederlassen, wenn man ihnen als freie Männer diese Möglichkeit gäbe. Aber die, die keine Rache wollen, haben es jetzt mit ihren Brüdern und Vätern zu tun, die hergekommen sind, um sie zu rächen. «
    »Oh, wie ungerecht!« rief sie aus. »Dieses Risiko haben sie auf sich genommen, als sie hergekommen sind, um das Kloster zu plündern. «
    »So sehen sie es nicht. «
    »Mein Gott! Hat meine Mutter denn gar nicht mit meinem Vater geredet?«
    »Sie haben lange miteinander gesprochen - oder besser gesagt: gestritten. Erst hinterher ist die Entscheidung gefallen.«
    »Hat meine Mutter die Entscheidung gebilligt?«
    »Nein, ganz und gar nicht, aber sie hatte genauso wenig zu sagen wie du. Deinem Onkel sind alle unterstellt, weil er der Jarl ist. Er hat das letzte Wort, und er war einverstanden. Dein Vater ist einstimmig gewählt worden, weil alle das Gefühl hatten, dass er die schlimmste Feindseligkeit gegen den Sachsen hegt, da du in die Geschichte verwickelt bist. Und jetzt sag es ihm, Kristen. Der Zeitpunkt rückt immer näher. «
    Sie sah Royce an. Ihr Gesicht war starr und blutleer. Tiefstes Elend stand in ihren Augen. Wie konnte sie es ihm beibringen? Sie muss te es ihm sagen. Sollte Gott ihr beistehen, aber dieser Tag würde sie für alle Zeiten ins Unglück stürzen.
    Ihre Stimme klang hohl. »Du bist zum Duell herausgefordert worden. Sie haben deinen Gegner aufgestellt, und du wirst nur gegen ihn kämpfen. Wenn du ihn schlägst, ziehen sie ab. «
    Royce trat ihre Gefühle mit Füßen, als er sie anlächelte. »Das ist doch besser als alles, worauf ich hoffen konnte, Kristen. Warum schaust du so? Fürchtest du, ich könnte verlieren?«
    »Es könnte sein«, sagte sie kläglich.
    »Nun gut. Und was passiert, wenn ich geschlagen werde?»
    Er strahlte Zuversicht aus. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. »Dann hat Alden immer noch mich als Geisel. Die Männer sind meinem Onkel Hugh unterstellt. Er glaubt nicht, dass du mich tötest, aber bei allen anderen Sachsen ist er sich nicht so sicher. Hugh wird mein Leben nicht aufs Spiel setzen. Sie werden
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