Herzen aus Stein (German Edition)

mich nicht endlich mal begrüßen? “ , fragte er.
    Aufschluchzend rutschte sie vom Geländer und ließ sich direkt in seine Umarmung fallen. Sie spürte seine Körperwärme, roch seinen unverkennbaren Duft und genoss seinen festen Griff … „ Oh, Ash! “ Kara holte zitternd Luft und konnte ihre Tränen nicht mehr zurüc k halten. Sie fühlte sich plötzlich unendlich geborgen. „ Du bist es wirklich! “ Da sie für alle anderen unsichtbar war, aber Ash sie sehen konnte, musste er ein waschechter Engel sein. „ Ich hab dich so ve r misst! “
    „ Und ich dich erst, Täubchen “ , wisperte er in ihr Haar.
    Sie berührte seinen Oberkörper, fuhr über seine Federn und u m schloss schließlich seine Wangen. Sie musste erst ihre Tränen we g zwinkern, um ihn richtig zu erkennen. „ Ash … “
    „ Eigentlich wieder Ashriel, aber du darfst mich nennen, wie du willst “ , sagte er.
    Seine Finger glitten unter ihre Haare und hielten ihren Kopf fest. Es tat so gut, ihn zu spüren. Aber es übertraf alles, als er seine Li p pen auf ihren Mund presste. Ihn zu schmecken, ihn mit allen Sinnen zu genießen, war das schönste Geschenk. Sie öffnete die Lippen, um seine Zunge hineinzulassen, und schmolz vor Glück fast in seinen Armen. Himmel, wie sehr hatte sie seine Küsse vermisst!
    „ Ich hab gedacht, du wärst tot “ , hauchte sie in seinen Mund.
    „ Viel hat nicht gefehlt. “
    Sie unterbrach ihre Küsse und streckte die Hand aus, um über se i ne Flügel zu streicheln. „ Schwarz wie die Nacht. “
    „ Die weißen muss ich mir wohl erst noch verdienen “ , scherzte er, denn Kara wusste, dass er schon immer schwarze Schwingen gehabt hatte.
    Sie hatte Raphael gründlich ausgefragt.
    „ Kannst du vielleicht noch mal über meine … hmm , ja … “ Ash schnurrte, während sie erneut über seine Schwingen strich. Er sprei z te seine Federn und legte den Kopf in den Nacken. Sein Körper bebte. „ Das fühlt sich einfach zu gut an. “
    Lachend ging Kara um ihn herum. Ash hörte sich fast wie Molto an. „ Männer “ , murmelte sie und schmiegte sich wieder an ihn. Ihre Hände glitten über seine Seiten und den Rücken, während ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Alles an ihm war makellos. „ Raffi hat dich wirklich gut hinbekommen. “
    „ Er hat alles getan, was in seiner Macht stand “ , erklärte Ash und erzählte Kara von der schmerzhaften Prozedur. „ Die Wunden wol l ten nicht heilen und die Flügel nicht nachwachsen. Erst als der Rat zustimmte, mich wieder aufzunehmen, und ich meine Seele sowie die Engelskräfte zurückbekam, wurde ich langsam gesund. “ Raphael hatte die Stellen, an der seine Schwingen einst gesessen hatten, wi e der aufschneiden müssen, erzählte er. „ Es war eine sehr komplizierte Operation. Raphael war erst nicht sicher, ob er mich wieder hinb e kommt und ob ich es überhaupt schaffe. Die Verletzungen, die Ceros mir zugefügt hat, waren sehr schwerwiegend. “
    „ Wegen der dämonischen Waffen? “
    „ Ja, sie waren alle verseucht mit Schwarzer Magie. “
    „ Raffi hätte mir doch etwas sagen können. “ Warum hatte er ihr all seine Bemühungen verschwiegen?
    Ash zog sie abermals in seine Arme. „ Er wollte dir keine voreiligen Hoffnungen machen. “
    „ Aber ich hätte dich besuchen können. “
    „ Kein anderer als Raphael darf den Ort der Heilung betreten. “
    „ Immer diese Regeln “ , empörte sich Kara und schmiegte sich an Ash. „ Ich bin so glücklich. “
    „ Einen Teil meiner Genesung verdanke ich auch Magnus. “
    Kara war erstaunt. „ Noirs Freund? “
    „ Ja, er hat Raphael ein Fläschchen mit Phönixtränen geschenkt, die meine Heilung unterstützten. “
    „ Was hat Magnus mit uns zu schaffen? “
    „ Das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt we r den “ , erwiderte Ash geheimnisvoll.
    „ Hör auf, wie Raffi zu sprechen. “
    „ Oh ja, es war sehr anstrengend mit ihm, das kann ich dir sagen. “ Er schmunzelte verschwörerisch. „ Doch was Magnus mit uns zu tun hat, weiß ich nicht. Aber ich weiß, warum ich so ewig auf meine Erlösung warten musste. “
    „ Los, erzähl schon! “
    „ Weil es meine Aufgabe war, Ceros zu vernichten. Meine Besti m mung. Er hatte das Mächteverhältnis empfindlich gestört. “
    „ Kanchipuram “ , murmelte Kara.
    „ Genau “ , bestätigte Ash. „ Ich kann das Wort nicht mehr hören. “ Er steckte seine Nase in ihr Haar und atmete tief ein. „ Ich habe de i nen Duft vermisst. Zum