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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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auf der ganzen Welt aufgespürt hatte. All e samt waren es Geschöpfe wie Vincent, denn jeweils ein Elternteil war kein Gargoyle gewesen. Vincent war nun ihr neuer Anführer. Alle waren sichtlich froh, wieder ein Heim, eine Familie, einen Klan zu haben.
    Kara landete auf der verschneiten Dachterrasse und blickte durch die riesigen Fensterscheiben, hinter denen die meisten Räume hell erleuchtet waren. Geschmückt mit Misteln, Stechpalmen und Gi r landen, verbreiteten sie ein weihnachtliches Flair. Noir saß hinter einem großen Schreibtisch in zahlreiche Unterlagen vertieft, die auf der Arbeitsplatte verstreut waren. Vincent stand hinter ihr, über den Stuhl gebeugt, und hielt ihr mit einer Hand die Augen zu. In der Beuge seines anderen Arms befand sich ein undefinierbares dunke l graues Bündel.
    Noir zog seine Hand weg, drehte ihren Kopf und lächelte Vincent an. Kara bemerkte das Leuchten in den Augen der beiden, immer, wenn sie sich ansahen. Eine Berührung hier, ein Kuss da – die zwei waren ein Herz und eine Seele. Kara freute sich sehr für Vincent und war auch nicht mehr eifersüchtig auf Noir. Warum auch – die junge Frau hatte ein schreckliches Leben hinter sich.
    Endlich war auch Vincent nicht mehr allein. Er war sehr bedrückt gewesen, keiner Gemeinschaft mehr anzugehören, auch wenn er nie wirklich einer von Grimsleys Klan gewesen war. Darum hatte Noir heimlich nachgeforscht und erfahren, dass sich andere Gargoyles an Hexen und Magier gewandt hatten, um diverse Klan-Flüche von ihnen zu nehmen. Wie viele Ausgestoßene mochte es noch geben?
    Plötzlich bewegte sich das dunkelgraue Knäuel in Vincents Ar m beuge. Was war das? Kara drückte sich fast die Nase an der Scheibe platt, bis sie es erkannte. Ihr Herz machte einen Sprung. „ Nein, das kann unmöglich sein! “
    „ Fröhliche Weihnachten, mein Schatz “ , vernahm sie Vincents Stimme dank ihres guten Gehörs durch das dicke Glas.
    Er setzte den Welpen, der sofort ein paar tollpatschige Schritte versuchte, vor Noir auf den Tisch. Die riss die Augen auf und drüc k te das Tier vorsichtig an ihre Brust.
    „ Oh Vincent! “
    Sie zog Vince zu sich, um ihn lange zu küssen, was ihm sichtlich gefiel. Er bekam einen ganz verträumten Blick.
    „ Du magst doch keine Hunde “ , sagte Noir.
    „ Aber du, und du hast gesagt, ich soll mich meinen Ängsten ste l len. “
    Noir lachte und wirkte so glücklich, dass es schon wieder in Karas Brust zog. „ Oh ja, der Kleine sieht wirklich Furcht einflößend aus. “
    Sie konnte es nicht glauben. Ihr Vincent, der weltgrößte Hund e schisser, hatte Noir tatsächlich einen Welpen geschenkt. Wenn das mal nicht das Wunder des Abends war.
    „ Aber die Überraschungen gibt’s doch erst morgen “ , sagte Noir. Ihre Wangen glühten und ihr Blick wanderte zwischen Vincent und dem kleinen Tier hin und her.
    Vincent streichelte über das Köpfchen des Hundes. „ Diese Übe r raschung konnte nicht länger warten. “
    Kara fühlte sich plötzlich nicht wohl dabei, das traute Glück zu beobachten, daher flog sie gemächlich um das Gebäude herum, bis sie die anderen Gargoyles im Gemeinschaftsraum erspähte: Nicolas, Kyrian , Dominic und ein weiblicher Gargoyle namens Akilah . Sie spielten eine Runde Billard.
    Aber wo war Jamie? Kara flog weiter, bis sie in sein Wohnzimmer schauen konnte und auch prompt seine dämonische Kraft fühlte. Dort lag der junge Mann auf der Couch und starrte auf den Ferns e her. Aber Kara erkannte, dass er dem Programm kein bisschen fol g te, sondern seinen Gedanken nachhing. Jamie wirkte genauso traurig wie Kara. Ob sie ihm Gesellschaft leisten sollte?
    Plötzlich ging die Tür auf und Nicolas, von den meisten Nick g e nannt, trat ein. Er war einen Kopf größer als Jamie und besaß mäc h tige Schwingen, die er eng an seinem Körper trug. Er strahlte wie Jamie eine dunkle, beinahe dämonische Präsenz und etwas von e i nem Krieger aus. Nicolas hatte langes blondes Haar, das zu Zöpfchen geflochten sowie mit Perlen verziert war, ein eher kantiges Gesicht und einen muskulösen Körperbau. Seine Lederhose unte r strich den wilden Eindruck.
    „ Essen ist fertig. Kommst du? “ Nicolas’ Stimme klang tief, aber sanft.
    „ Hab keinen Hunger “ , brummte Jamie und setzte sich auf.
    Nick schloss die Tür, dann hockte er sich zu Jamie auf die Couch. „ Du musst etwas essen. Auch wenn der Dämon in dir Seelen braucht, ist dein Körper immer noch auf herkömmliche Nahrung angewiesen. Ein paar
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