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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Sauerei«, zischte Willi, was ihm einen strengen Blick des Polizeipräsidenten eintrug.
    »Zu weiteren Erkenntnissen können wir im Moment wenig sagen«, schaltete sich Maier wieder ein. »Sie finden alle Infos auch noch auf dem Fact-Sheet, das ich Ihnen zusammengestellt habe. Herr Lodenbacher, wenn Sie vielleicht noch …«
    »Ja, dankschön , Herr Maier, fein ham S’ des g’mocht.« Maier winkte mit gespielter Bescheidenheit ab, und Lodenbacher hob zu einer Ode an die örtliche Polizeiarbeit an, versicherte, dass keinerlei Gefahr für die Bevölkerung bestehe, man alles im Griff habe, man … In diesem Moment ertönte blechern eine bekannte Schlagermelodie. Lodenbacher stockte und kniff die Augen zusammen, die anderen Anwesenden sahen sich fragend an – bis auf Kluftinger, der versteinert ins Nichts starrte. Seine Nase verfärbte sich dunkelrot. Nach wenigen Sekunden verstummte die Melodie, und Lodenbacher fuhr etwas irritiert fort: »Oiso, wia gsogt, wir rechnen in Kürze mit einem durchschlagenden …«
    Die rote Sonne von …
    Wieder hatte die Musik Lodenbacher unterbrochen, der nun ins Publikum zischte: »Daadn S’ amoi den Schmarrn ausmocha?«
    Nun beugte sich Kluftinger nach unten und zog im Schutz des Tisches sein Handy heraus, woraufhin der Polizeipräsident ihn ungläubig anblickte. Der Kommissar zuckte entschuldigend die Achseln.
    … für dich und mich scheint sie immer noch …
    In der Hektik kam er auf den falschen Knopf und nahm den Anruf versehentlich an. »Ja«, flüsterte er in den Hörer, was Lodenbachers Kiefer herunterklappen ließ.
    »Jo, ich … woit sogn … wo war ich …«, holperte Lodenbacher weiter, während Kluftinger versuchte, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Doch alles, was er hörte, waren dumpfe Laute, von denen er nicht einmal sicher war, ob es sich um Stimmen oder andere Geräusche handelte. Einmal meinte er einen Fluch zu hören, doch es konnte auch sein, dass der von Lodenbacher kam, der nun sichtlich geladen und fahrig seinen Vortrag zu Ende brachte, wobei sein Blick zwischen dem Kommissar und den Journalisten hin und her wechselte.
    »Hallo?«, fragte Kluftinger in den Hörer, was, auch wenn es leise geschah, nicht zur Deeskalation der Situation beitrug. Mit zusammengepressten Zähnen zischte Lodenbacher ihn an: »Kluftinga, wenn Sie Ihr Gespräch kurz unterbrechen könnten, hier wären noch ein paar Fragen.«
    Der Kommissar tauchte wieder unter dem Tisch hervor, sein Kopf war wegen der gebeugten Haltung und der peinlichen Situation stark gerötet. Da er nicht wagte, noch einmal seinen Blick zum Telefon zu senken, drückte er blind darauf herum, in der Hoffnung, es so abzuschalten. Dann steckte er es wieder in die Hosentasche.
    »Fragen? Gern«, erwiderte er und schaute lächelnd in die Runde, als habe es den Anruf überhaupt nicht gegeben.
    »Meinen Sie, das könnte irgendein Mafiazeichen sein?« Wieder die hübsche Journalistin.
    Kluftinger verstand nicht, was sie meinte.
    »Na, in Mafiakreisen gibt es doch Strafen für Verräter zum Beispiel, die dann eben auf eine bestimmte Art aus dem Weg geräumt werden. Könnte hier ein solcher Fall vorliegen?«
    Ratlos blickte Kluftinger seine Kollegen an, die nur mit den Schultern zuckten. »Also, wir haben keinerlei Hinweise auf eine Beteiligung der organisierten Kriminalität«, erklärte er
. Das tät uns gerade noch fehlen,
fügte er in Gedanken hinzu.
    Ein weiterer Finger ging hoch, und während Maier noch damit beschäftigt war, sich die Reihenfolge der Wortmeldungen zu notieren, rief der Kommissar die Fragesteller bereits auf: »Gibt es im Kaufbeurer Bahnhof Überwachungskameras?«
    Kluftinger nickte. »Ja, die Bahnsteige sind kameraüberwacht, aber die Bänder haben nichts ergeben. Wir können da niemanden zuordnen. Wir wissen ja noch nicht mal, ob der Täter mit der Bahn gekommen ist …«
    »… was aber sehr wahrscheinlich ist und in unseren Ermittlungen eine wichtige Rolle spuit«, vervollständigte Lodenbacher.
    Kluftinger sah ihn entgeistert an und beschloss, aufgrund der angespannten Atmosphäre einfach zu nicken. Nach weiteren mehr oder weniger belanglosen Fragen wurde er langsam ungeduldig und versuchte, Maier mit Blicken zu sagen, das Ganze nun besser schnell zu beenden. Sein Kollege verstand und sagte deshalb: »Die letzte Frage jetzt bitte. Ja, Sie da vorne, das bekannte Gesicht aus dem Fernsehen …«
    Der Mann lächelte und begann: »Wenn Sie schon wissen, dass der Täter am Buchloer
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