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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Bahnhof eingestiegen ist …«
    »Am Kaufbeurer Bahnhof«, verbesserte Maier. »Bitte ein bisschen Konzentration, auch für uns ist es nicht leicht zu dieser Stunde, ja?«
    »Verreck«, entfuhr es in diesem Moment dem Kommissar, der ruckartig aufstand, woraufhin der neben ihm sitzende Maier sich unwillkürlich duckte, was bei den Journalisten für ebenso große Erheiterung sorgte wie bei Lodenbacher für Bestürzung.
    Im Gehen bedeutete Kluftinger seinen Kollegen Hefele und Strobl, mitzukommen, und sie verließen schnellen Schrittes den Raum, von den fassungslosen Blicken Maiers und Lodenbachers begleitet. Im Hinausgehen hörte Kluftinger noch, wie Lodenbacher wieder das Wort ergriff und erklärte: »Der Herr Kluftinga hat gerade … per Telefon … einen wichtigen Einsatz … mehr darf ich Ihnen darüber leider nicht sagen, Sie verstehen.«
     
     
    » Herrgott , Klufti, jetzt sag halt: Was hast du denn?«
    Strobl und Hefele hatten Mühe, mit ihrem Vorgesetzten, der die Treppen zu ihrer Abteilung im Laufschritt nahm, Schritt zu halten.
    »Gleich, oben«, keuchte er und stieß nur wenige Augenblicke später die Tür zu seinem Büro auf. Dort ließ er sich schwer atmend in seinen Drehstuhl fallen. Die Kollegen postierten sich vor dem Schreibtisch und sahen ihn fragend an.
    »Buchloe«, presste Kluftinger atemlos hervor. Als jedoch jegliche Regung in den Gesichtern ausblieb, schob er noch ein »Bahnhof!« nach.
    »Den versteh ich auch nur«, brummte Strobl und erntete dafür ein Kopfnicken von Hefele.
    »Männer, was fällt euch denn sofort ein, wenn ihr Buchloe hört?«
    »Hm«, begann Strobl zögerlich, »also … Ostallgäu, Autobahn, Kleinstadt, dann war da mal was mit so einem großen Fleischverarbeiter, ein Skandal, aber das ist schon länger …«
    »Nein«, fiel ihm Hefele ins Wort, »der Klufti hat recht: Eigentlich ist das Wichtigste an Buchloe der Bahnhof.«
    Strobl sah ihn mit zusammengezogenen Brauen an.
    »Ja, klar, alle Züge, die aus Richtung München und Augsburg fahren, gehen über Buchloe. Und meistens muss man da auch umsteigen.«
    »Schaut’s, Kollegen«, erklärte der Kommissar, dessen Atemfrequenz sich wieder einigermaßen normalisiert hatte, »wir wissen, dass der Täter am Bahnhof in Kaufbeuren das Taxi bestiegen hat. Und dass der Mord in Buchloe passiert ist. Also müssen wir uns doch fragen, wie er aus Buchloe wieder weggekommen ist, oder? Klar, kann sein, er hat dort ein Auto postiert, vielleicht wohnt er sogar in der Stadt. Aber vielleicht ist er eben auch die paar hundert Meter zum Bahnhof gelaufen und in einen der vielen Züge eingestiegen. Draufgebracht hat mich der Heini vom Fernsehen, der Buchloe mit Kaufbeuren verwechselt hat!«
    Strobl kniff die Augen zusammen. »Du meinst, wenn wir die Überwachungsbänder von Buchloe …«
    »Genau, ihr holt die Videobänder aus Buchloe, sagen wir, ab dem errechneten Tatzeitpunkt noch drei Stunden. Und dann vergleichen wir die Leute auf dem Bahnsteig mit denen, die in Kaufbeuren angekommen sind. Und hoffen auf einen Kreuztreffer!«
     
     
    Kluftinger lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er holte tief Luft, was jedoch ein leichtes Stechen in der Brust hervorrief. Immer wieder hatte er dieses seltsame Ziehen in den letzten Tagen gespürt. Auf der linken Seite. Er hustete und schob den Gedanken beiseite. Vielleicht hatte er sich einfach ein wenig überanstrengt, als er die Treppen hochgestürmt war. Er zog die unterste seiner Schreibtischschubladen auf und legte ächzend seine Füße darauf. Umständlich fummelte er sein Handy aus der Hosentasche und warf es auf den Tisch. Es blinkte. Seltsam, normalerweise leuchtete das kleine Lichtchen nur, wenn eine SMS gekommen war. Er drückte wahllos einige Tasten, das Blinken jedoch blieb und wurde nun noch durch ein Vibrieren flankiert. Immerhin gelang es ihm, sich die Anrufliste anzeigen zu lassen, die als letzten Eintrag jedoch nur ein »Anonym« verzeichnete.
    »Priml«, brummte der Kommissar, da wurde seine Bürotür aufgerissen. Komisch, er hatte gar kein Klopfen …
    »Kluftinga, san Sie narrisch woarn?«
    Er zog seine Füße von der Schublade und richtete sich in seinem Stuhl auf, während Lodenbacher mit rotem Kopf in den Raum stürmte, Richard Maier im Schlepptau. Noch bevor der Kommissar Luft holen konnte, setzte er bereits zu einer niederbayerischen Schimpftirade an: »Moanan Sie, Sie kennan sich oiß erlaubm? Sie mochan mi ja zum Deppn vor dene ganzn Journalisten! Nehman S’ Eahna bloß
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