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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)
Autoren: Melissa Darnell
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einfach nur ein verwöhnter reicher Junge.“
    „Das stimmt nicht. Und er muss sich nicht erst anstrengen, um irgendwen zu beeindrucken. Das schafft er schon mit seinem Aussehen. Diese Brust und die breiten Schultern.“ Wieder seufzte Michelle. „Wachstumsschübe sind doch was Wunderbares. Ich könnte schwören, dass er dieses Jahr mindestens fünfzehn Zentimeter gewachsen ist. Und diese neue Stimme. Mmhh!“
    „Mir wird übel“, sagte Anne. „Und ich wette, dass sein Ego locker mitgewachsen ist. Er glaubt, jedes Mädchen auf der Welt müsste sich die Finger nach ihm lecken. Und was meinst du mit ‚diese neue Stimme‘? Hast du einen Kurs mit ihm oder was?“
    Jetzt wurde Michelle rot. „Nein. An A-Tagen schaut er manchmal vor der ersten Stunde im Schülerbüro vorbei und unterhält sich mit mir und den anderen Aushilfen.“
    „Und du quatschst dann mit ihm.“ Anne funkelte sie an.
    „Na ja, das … das ist doch das wenigste, nachdem er mich gerettet hat.“
    „Äh, gleich muss ich mich übergeben“, sagte Anne und nahm ihre Bücher.
    „Ich mich auch. Ich fasse es nicht, dass du mit einem Typen vom Clann redest.“ Carrie packte ihre Sachen ebenfalls, obwohl ihre Salatschüssel noch halb voll war. „Besonders nicht, wenn er denkt, ihm würde ganz Osttexas gehören.“
    Ich starrte auf meine Chili-Cheese-Pommes. Mein Trostessen tröstete mich heute überhaupt nicht. „Ich glaube, ich bin auch fertig.“
    „Kommt, Leute, seid nicht sauer.“ Michelle sprang auf und schnappte sich ihre Sachen. „Ihr seid viel zu streng mit ihm. Er ist echt nett, wenn man ihn erst mal kennt.“
    „Ach, bitte.“ Auf dem Weg zu den Mülleimern und weiter zum Hinterausgang erklärte Anne ihr den Unterschied zwischen einem netten Typen und einem Aufreißer. Ich lief mit, hörte aber nicht zu. Über Tristan Colemans berüchtigten Erfolg bei Mädchen hatteich schon genug gehört. Trotzdem huschte mein Blick unbewusst zum Tisch der Clann-Leute. Lang genug, um zu sehen, dass der Prinz von Jacksonville mal wieder zum Friseur gehen sollte. Tristans goldene Locken streiften schon wieder über den Kragen seines Polohemds.
    Später an diesem Nachmittag, vor der vierten Stunde, strömten die Schüler auf dem großen Flur wie ein menschlicher Fluss an mir vorbei. Müde, zerschlagen und schlecht gelaunt versuchte ich, mich von den vielen Leuten nicht zu bedrängt zu fühlen. Ich hockte mich mit einem Seufzen vor meinen Spind in der unteren Reihe. Es war immer noch ungewohnt, wie viele Schüler jeden Tag auf das Schulgelände drängten. An der Junior Highschool gab es nur drei Jahrgänge und viel breitere Flure. Wenn mich dort im letzten Jahr jemand angerempelt hatte, wollte er mir damit etwas sagen. Hier stieß alle paar Sekunden jemand gegen mich, während ich meinen chaotischen Spind nach einem Bleistift für die letzte Stunde durchwühlte. Blödes Algebra. Für mich war es das schwerste Fach, und außerdem das einzige, für das ich einen Bleistift brauchte.
    Es war auch der einzige Kurs, in dem ich zusammen mit jemandem aus dem Clann saß. Und zwar mit dem Schlimmsten.
    Gott sei Dank war wenigstens Anne im selben Kurs. Was Zahlen anging, war sie ein Genie.
    Auf mich zu warten war allerdings weniger ihr Ding.
    „Na los, du Schnecke, du kommst noch zu spät. Wie immer.“ Anne hatte sich gegen den Spind neben meinem gelehnt. Als sie mich freundschaftlich gegen die Schulter boxte, kippte ich fast um. Ich richtete mich wieder auf und verzog das Gesicht. An der Schulter würde ich bestimmt ein, zwei Tage lang einen blauen Fleck haben.
    „Seit wann interessiert es eine Sportlerin, ob sie zu spät zum Unterricht kommt?“, flachste ich, während ich erschöpft zwischen meinen Büchern und Schreibsachen herumkramte. Wo zum Teufel steckte das Päckchen Bleistifte? Wenn ich mir einen Stift von Anne leihen musste, würde ich mir das ewig anhören können. Das wäre für sie die perfekte Gelegenheit, mir mal wieder einen Vortrag darüber zu halten, dass ich mehr Ordnung halten sollte.
    Sie schnaubte und hockte sich neben mich. „Ist doch klar. Wenn ich über Volleyball kein Stipendium bekomme, muss ich es über die Noten schaffen. Hast du noch nie gehört, dass Harvard schweineteuer ist?“
    „Ich verstehe immer noch nicht, warum du nach Harvard gehen musst, um Rechnungsprüferin zu werden. Reicht da nicht jedes andere College?“
    „Und ich verstehe immer noch nicht, warum du in deinem Spind keine Ordnung halten kannst.“ Sie streckte
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