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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer
Autoren: Jude Deveraux
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jemand wie dich vergaffen? Meine Mutter stammte aus einer sehr reichen Familie, und ich zähle gewiß nicht wie Taggert zu den reichsten Männern Amerikas; aber ich habe mehr als genug Geld. Das habe ich dir sogar gesagt.«
    »Ja; aber die Klinik kostet so viel.«
    Lee knirschte mit den Zähnen, während er Ted aufrichtete. »Wenn wir aus dieser Sache heil herauskommen sollten, werde ich dir mein Bankguthaben zeigen. Ich könnte mir zwanzig Hospitäler leisten.«
    »Oh«, sagte Blair und reichte Lee das Karbol zu und ein Tuch, mit dem er Teds Kopfwunde reinigen konnte. »Also habe ich nur gestohlen . . . Wieviel habe ich eigentlich gestohlen?«
    »Eine Million Dollar.«
    Ihr fiel die Flasche mit dem Karbol fast aus der Hand. »Woher hast du das gewußt? Und warum war der Sheriff zur Stelle? Und was war das für ein Gerede von sechs Stunden?«
    »Houston spürte, daß du in Gefahr bist, und Mary Catherine fand heraus, wo man dich zuletzt gesehen hat. LeGault hat dich dem Sheriff verpfiffen, und der Sheriff hat mir sechs Stunden Zeit gegeben, die Wertpapiere wieder dorthin zu bringen, wo sie hingehören.«
    Blair vergrub das Gesicht in ihren Händen. »O Lee, was habe ich da nur angerichtet! Glaubst du, ich muß ins Gefängnis?«
    »Nicht, wenn wir die Wertpapiere zurückbringen.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Ich habe einen Strick bei mir, und ich werde aus deiner Unterhose eine Schlinge machen, die hölzerne Truhe hineinstellen und sie durch den Kamin hinunterlassen. Du mußt Ted davon überzeugen, daß er die Wertpapiere gerettet hat.«
    Schweigend richtete Blair sich auf, ließ ihre Unterhose fallen und gab sie Lee. Dann setzte sie sich auf den Boden und nahm Teds Kopf in ihren Schoß, während Lee aus dem Frachtbüro lief.
    »Ted! Was ist denn mit Ihnen passiert?« fragte sie ihn als er das Bewußtsein wiedererlangte.
    »Das Frachtbüro ist überfallen worden«, sagte er, setzte sich auf und griff sich mit der Hand an den Kopf. »Ich muß den Sheriff verständigen . . .«
    »Sie müssen sich hinsetzen«, sagte sie, während sie ihm auf die Beine half und ihn dann fast gewaltsam auf einen Stuhl niederdrückte. »Ich muß erst die Wunde an Ihrem Kopf untersuchen.«
    »Aber ich muß den Sheriff . . .«
    »Moment!« Blair träufelte ein scharfes Mittel in die offene Wunde, und der junge Mann wurde von dem neuen Schmerz so geschwächt, daß er sich im Stuhl zurücklehnte. »Erzählen Sie mir doch erst mal, was hier passiert ist.«
    »Zwei Männer kamen herein und hielten mir einen Revolver an die Schläfe.«
    Aus den Augenwinkeln konnte Blair etwas Weißes im Kamin auftauchen sehen. »Drehen Sie sich noch mehr ins Licht — so. Was geschah dann?«
    »Ich habe nur dagestanden, während der Kleinere zum Safe ging, ihn öffnete und eine Truhe herausholte. Ich habe keine Ahnung, was sie enthielt. Und im selben Moment bekam ich einen Schlag auf den Kopf, und dann weiß ich nur, daß Sie hier waren. Ich muß den Sheriff . . .«
    »Das kann doch nicht die ganze Geschichte gewesen sein. Sie müssen sich doch gewehrt haben.«
    »Nein, ich muß jetzt den . . .«
    »Ted, ich möchte, daß Sie sich für ein, zwei Minuten auf den Boden legen. Sie haben eine Menge Blut verloren. Ja, so ist’s richtig — strecken Sie sich dort hinter dem Aktenschrank aus. Ich muß erst meine Instrumente sauber machen.«
    Blair rannte zum Kamin, riß den Strick und die Schlinge von der Truhe und stopfte beides in ihre Ärztetasche. »So — jetzt können Sie wieder aufstehen. Das Schlimmste haben Sie nun wohl überstanden. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie kommen hierher, nehmen Ihren Revolver, und ich fahre Sie dann zum Sheriff.«
    Ted kam, sich mit einer Hand den Kopf haltend, hinter seinem Aktenschrank hervor und starrte dann ungläubig auf den Kaminrost. »Da ist sie ja!«
    »Was meinen Sie?«
    »Die Truhe, die sie gestohlen haben. Da ist sie! Wie lange ist sie schon hier?«
    »Die war schon hier, als ich hereinkam. Wollen Sie damit sagen, daß die Räuber sie doch nicht mitgenommen haben? Himmel, Ted, Sie sagten, Sie haben den beiden energisch Widerstand geleistet. Sie haben die Räuber daran gehindert, die Kiste zu rauben, nicht wahr?«
    »Ich . . . ich weiß nicht. Ich dachte . . .«
    »Da ist doch der Beweis. Sie müssen die Kiste gerettet haben. Ted, Sie sind ein Held.«
    »Ich ... ja, wahrscheinlich.« Er drückte die Schultern durch. »Ja, warum eigentlich nicht?«
    »Blair stellte die Truhe wieder in den Safe, schloß
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