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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis
Autoren: Jude Deveraux
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damals nur gekauft, weil ich glaubte, ich würde sonst vor Langeweile einschlafen, wenn ich ein teetrinkendes Damenkränzchen belauschen muß.«
    Als Edan sich von seinem Lachanfall einigermaßen erholt hatte, saß er neben Houston auf dem Boden. »Und Miss Emily!« japste er. »Ich kann nie mehr mit ernstem Gesicht an ihrer Teestube Vorbeigehen.«
    Houston lachte so heftig, daß sie kaum noch verständlich sprechen konnte. »Und Leander! Ich hatte mich so bemüht in all diesen Jahren, daß er ja nichts erfuhr von Sadie und den anderen Sachen.«
    Leander betrachtete lächelnd die Szene. »Weißt du jetzt, wovon sie spricht?« fragte er Kane.
    Rafe gab ihm darauf eine Antwort: »Diese süße kleine Lady sieht so rührend harmlos und zerbrechlich aus, daß man glaubt, sie könnte nur mit ihrem Stickrahmen am Fenster sitzen. Und dabei fährt sie regelmäßig mit einem Fuhrwerk und vier Pferden durch die Gegend.«
    »Ich kann das auch mit zwölf Pferden«, sagte Houston und löste damit bei Edan einen neuen Lachanfall aus.
    »Und sie schlägt eine Rechte, daß junge Männer, die so groß sind wie sie, sich auf dem Boden wiederfinden«, sagte Kane stolz. »Und sie verläßt ihre eigene Hochzeitsparty, um ihrem Ehemann nachzulaufen, der sich vor der ganzen Stadt wie ein Esel benommen hat. Und sie gibt seiner Mätresse Geld, damit sie aus der Stadt verschwindet. Und sie kann schreien im . . .« Er schluckte hastig und blickte ganz verlegen in eine Ecke des Korridors.
    Leander blickte hinunter auf Houston, die immer noch vor dem Blumentischchen auf dem Boden saß, den Arm um Edan gelegt — beide ganz außer Atem vor Lachen. Und dann drehte er sich zu Kane um und sah, wie dieser Houston mit einer Mischung aus Stolz und Liebe betrachtete. »Und ich habe ihr den Spitznamen Eisprinzessin gegeben«, murmelte Lee und schüttelte den Kopf.
    »Und ich habe das Eis zum Schmelzen gebracht«, sagte Kane, sich auf den Absätzen wiegend, die Daumen durch die Gürtelschlaufen geschoben.
    Da brachen auch Rafe und Leander in ein brüllendes Gelächter aus, weil er das in einem so andächtigen Ton von sich gegeben hatte.
    Rafe deutete mit dem Kopf auf Houston hinunter, die immer noch auf dem Boden saß. »Dann solltest du aber etwas unternehmen mit diesem Stück Eis, ehe es ganz zerschmilzt und in den Parkettritzen versickert. Du möchtest sie doch nicht verlieren, oder?«
    Kane beugte sich rasch zu Houston hinunter und hob sie auf seine Arme. »Nein, diese Lady möchte ich nie mehr verlieren.«
    Houston, die immer noch lachen mußte, schmiegte sich an ihn, als er sie die Treppe hinauftrug.
    »Nein, Sir«, sagte Kane. »Nichts bringt uns beide jetzt noch auseinander. Weder andere Ladys noch Kinder, von denen sie noch gar nichts weiß, noch der Henker. Ich schätze, deshalb liebe ich sie auch so sehr, weil sie sich nicht von mir trennen kann. Habe ich recht, Houston?«
    Houston blickte zu ihm hoch und hatte Sterne in den Augen.
    Er legte den Kopf an den ihren und flüsterte, damit ihn die anderen nicht hören konnten: »Wenn ich dich nach oben gebracht habe - wirst du mir dann erklären, was ein Muskelwettbewerb ist? Und fang mir ja nicht wieder an zu lachen, Houston!«
    — Ende —
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