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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller
Autoren: Bryan Smith
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ey.«
    »Warte verdammt noch mal, bis du dran bist, du Fotze!«, knurrte Dream und verzog ihr Gesicht zu einem Grinsen.
    Sie schlang den Riemen ihrer Handtasche über die Schulter und starrte erneut auf ihr Spiegelbild. Der einzige Makel im ansonsten perfekten Gesicht war der verräterische Hauch von Rot in ihren Augen. Sie kramte ein Fläschchen mit Augentropfen aus ihrer Tasche, drückte ein paar Tropfen in jedes Auge und blinzelte die überschüssige Flüssigkeit weg, bis sie wieder klar sehen konnte.
    Die Toilettentür klapperte erneut in ihrem Rahmen.
    Dream lächelte. Und wartete. Das Rot verschwand bereits aus ihren Augen.
    Sie wartete einen Moment ab, bis die Tür zum dritten Mal schepperte, trat dann kräftig dagegen, entfernte den Haken des Schlosses aus der Öse und öffnete. Das Mädchen, das es so eilig hatte, war ein mageres, um nicht zu sagen spindeldürres Frettchen. Flachbrüstig und kurvenlos. Sie trug eine unvorteilhafte Hornbrille auf der Nase und ihr kurzes schwarzes Haar wurde von blonden Strähnen durchzogen.
    Dream grinste. »Da ist sie ja … Miss America.«
    Das Mädchen verdrehte die Augen und versuchte, sich an Dream vorbei in die Kabine zu quetschen. Dream trat großzügig zur Seite und gewährte ihr Einlass, blieb selbst drinnen und verschloss die Tür wieder.
    Das Mädchen verzog das Gesicht und musterte sie finster. »Hey, was soll das? Bist du ’ne Lesbe oder so? Das is’ nämlich überhaupt nich’ mein Ding.«
    Dream rückte den Träger ihrer Handtasche auf der Schulter zurecht und trat einen Schritt nach vorne. »Interessiert mich nicht.«
    Sie stieß das Mädchen gegen die Wand und schlug ihr mit voller Wucht in den Magen. Die Augen der Kleinen weiteten sich vor Schock und Schmerzen. Ihre Beine gaben nach, aber Dream stützte sie, um ihr gleich anschließend noch einen weiteren Schlag zu versetzen. Und dann noch einen.
    Sie entfernte sich von dem Mädel, das prompt auf die Knie sackte. Auf ihrem Gesicht bildeten sich Schweißperlen. Sie stützte sich auf die Klobrille und konnte gerade noch rechtzeitig den Deckel hochklappen, bevor sich ihr Magen entleerte. Als sie auch den letzten Rest herausgewürgt hatte, blickte sie zu Dream hinauf, und ihre Unterlippe bebte, während sie stammelte: »Warum … warum …«
    Sie nahm ihre Brille ab und wischte sich die plötzliche Tränenflut weg. Sie war schlichtweg nicht in der Lage, sich Dreams Gewaltausbruch zu erklären.
    »Weil ich ein böser Mensch bin.« Dream kniete sich neben das zitternde Mädchen und hob ihr Kinn mit einem Finger hoch. »Und mit bösen Menschen legt man sich nicht an.«
    Die Kleine wandte sich von Dream ab und begann, erneut zu weinen.
    Dream erhob sich. »Reiß dich zusammen. Wenn du hier fertig bist, zahlst du deine Zeche und verschwindest. Und du erzählst niemandem ein Sterbenswörtchen, was hier passiert ist.«
    Dream schaute sie noch einen Moment lang wie eine Hypnotiseurin an, drehte sich dann um und verließ die Toilette.
    Der Villager Pub war ein winziger Laden mit einem kurzen Tresen gleich hinter der Eingangstür. Gegenüber der Bar standen zwei Tische, eine Jukebox, die inzwischen verstummt war, und ein uraltes Galaga -Videospiel. Auf dem Weg zu den Toiletten gab es einen offenen Bereich für Dartspieler. Dream wartete ab, bis sich in der aktuellen Partie eine kurze Unterbrechung ergab, dankte den wartenden Spielern mit einem Lächeln und steuerte auf den Tresen zu. Sie spürte die Blicke der männlichen Darter, die jeden ihrer Schritte aufmerksam verfolgten. Die Lust, die sie empfanden, während sie Dreams unendlich lange Beine und ihre drallen Kurven betrachteten, hing fast greifbar in der Luft. Es gab ihr ein gutes Gefühl.
    Ein Gefühl von Macht.
    Sie nahm ganz am Ende der Bar Platz. Von hier aus konnte sie die Spieler, allesamt Collegestudenten, ideal beobachten. Eine Durchsuchung ihrer Brieftaschen hätte wohl mehr als nur einen gefälschten Ausweis zutage gefördert. Vielleicht würde ihr heute Abend einer der Jungs zum Opfer fallen. Diese jungen Kerle boten ein leichtes Ziel, vollgestopft mit Hormonen, vollgepumpt mit Bier. Sie würde einen von ihnen in ein Motelzimmer locken, ihm etwas in den Drink mischen. Es ihm vielleicht sogar besorgen, bevor er das Bewusstsein verlor. Ihn anschließend ausrauben und noch vor Sonnenaufgang aus der Stadt verschwinden. So lebte sie jetzt. Immer auf der Flucht. Von Opfer zu Opfer. Manchmal, wenn sie ihnen exakt die richtige Dosis verabreichte, waren sie nur
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