Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition)
Autoren: Alexis Levi
Vom Netzwerk:
Chris wieder ernst.
    „Ihr wart ganz toll heute, du und Tango“, er legte einen Arm um ihre Schultern, „ich hab mir vor Angst fast in die Hosen gemacht.“
    „Versteh´ ich nicht“, sie schüttelte den Kopf.
    „Na, wegen Tango, dem alten Aufreißer. Hier laufen doch so viele heiße Stuten herum!“
    Bell grinste. „Er hat aber nur Augen für eine.“
    Dabei dachte sie an die sanfte Annie.
    „Ja, das hat er.“ Chris küsste sie auf den Scheitel.
    „Redest du von den Pferden, oder…?“
    „Du hast mich durchschaut“, er hob ergeben die Hände, „nicht nur Tango ist verrückt nach einer besonders verlockenden Stute.“
    Sie setzte ein albernes Lächeln auf. Vor lauter Glücklichsein. „Nur, dass der Ärmste vor unerwiderter Liebe in die Verzweiflung getrieben wird.“ Sie seufzte. „Ich glaube, er wäre wesentlich entspannter, wenn wir ihn auch einmal ranlassen würden“, sagte Bell diplomatisch.
    „Du denkst immer nur an das Eine“, der Schelm blitzte aus seinen Augen, „außerdem, was glaubst du hat Tango getrieben, als er vor drei Wochen zu Annies Koppel ausgebüchst ist?“
    „Du glaubst doch nicht etwa…?“
    Er zuckte mit den Schultern.
    Bells Gedanken schweiften ab. Nachdenklich legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Wäre es möglich …? Nein, das hatte noch Zeit. Chris wusste nichts von ihren Gedanken. Das Turnier war jetzt wichtig. Und ihre zarte Liebe zueinander – unfassbar, aber felsenfest. Unwiderruflich und unwiderlegbar.
    „Weißt du was?“, raunte Chris und Bell versank in seinen ozeanblauen Augen.
    „Du willst doch nicht schon wieder Sex“, sagte sie gespielt bestürzt, „ich hab schließlich noch ein Pferd zu reiten.“
    Er grinste. „Ich liebe dich“, flüsterte er mit belegter Stimme und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Außerdem hast du mich gerade auf eine Idee gebracht….“
    „Ach?“, heischte Bell.
    „Hinter der Sattelkammer, da hab ich so einen kleinen Raum entdeckt“, er grinste spitzbübisch, „dort steht ein ausrangierter Rodeo-Bock….“ Er drückte seine Hüften an ihren Po und sie fühlte seine beginnende Erregung.
    „Schurke“, schimpfte sie scherzhaft. Noch einmal berührte sie sachte ihren flachen Bauch. Chris legte seine Hände darauf, als würde er etwas ahnen. Oder war es sein Wunsch? Sie hatten noch nicht darüber gesprochen, diese bunt zusammen gewürfelte Patchwork - Familie zu vergrößern. Bell hatte noch nicht einmal daran gedacht. Bis vor zwei Wochen plötzlich ihre Tage ausgeblieben waren. Sie erinnerte sich an die mittelprächtige Sauforgie mit Natalia nach ihrer Ankunft auf der Podere la Buti . Da hatte sie sich übergeben. Technisch gesehen wäre es also möglich…
    Ein wenig unheimlich, oder auch unheimlich schön war, dass Chris und Bell immer öfter zu spüren schienen, was der andere dachte oder fühlte. Schon komisch. Doch schaffte diese Tatsache ein noch tieferes Gefühl der Vertrautheit und Innigkeit untereinander. Niemals hätte Bell so etwas für möglich gehalten. Bis jetzt.
    „Danke“, sagte sie unvermittelt und blieb stehen.
    „Wofür?“ Neugierig musterte er sie.
    „Dafür, dass du mich auf deine Couch eingeladen hast“, kicherte sie. Dieses freche kleine Ding.
    „Keine Ursache“, er drückte ihre Hand und verkniff sich ein Grinsen. „Ich war eben immer schon ein sehr aufgeschlossener Mensch.“
    Bell schmunzelte.
    „Und ich danke dir, dass du vorhin so nett zu Natalia warst.“
    Er blieb nachdenklich. „Ich bin eben ein überaus netter Kerl“, sagte er dann.
    „Lügner“, schalt sie ihn.
    „Na gut, aber manchmal kann ich durchaus nett sein.“
    Bell biss sich auf die Lippen. „Was würde ich bloß mit einem netten Kerl anfangen“, meinte sie, „ich würde mich zu Tode langweilen.“
    „Wusste ich´s doch, dass du auf böse Jungs stehst.“
    „Du hast mich schnell auf den richtigen Weg gebracht“, stellte Bell fest.
    Er streichelte über ihre erhitzte Wange. „Meinst du, unser Baby wird ein Junge?“, raunte er ihr zu.
    Warum war Bell nicht überrascht?
    „Hmm, würde es dich stören, wenn es ein Mädchen werden würde?“
    Er grinste bis über beide Ohren. Schüttelte seinen Kopf. War zu bewegt, um seine Gefühle in Worte zu fassen.
    Bisher war es ein leises Flüstern gewesen, zaghaft aber beständig. Bell hatte es nicht abgestritten. Vielleicht durfte er hoffen.
    Vielleicht. Ja, vielleicht schon bald…
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher