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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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nicht zu kalt, der ideale Ort.»
    Borer bückte sich zur Blume und schien sie zu streicheln.
    «Ja, Pflanzen sind gute Freunde. Wie geht es eigentlich Ihren beiden?»
    «Meinen … sie … sie sind verdorrt.»
    «Sie sollten sich Neue zulegen. Das beruhigt ungemein.»
    «Ich bin die Ruhe selbst.»
    «Man siehts … man siehts! Wo waren wir noch … Ah, ja … Sie sind mein bester Mann. Ich brauche Ihre Hilfe. Christoph Suter wird den Fall nie und nimmer lösen. Der Mann kann einfache Arbeiten erledigen. Mehr nicht. Er war bei mir und flehte mich praktisch auf den Knien an, ihn von dem Fall abzuziehen.»
    «Christoph will den Fall abgeben?», fragte Ferrari misstrauisch.
    «Na ja, gesagt hat er es so nicht ganz. Aber er liess anklingen, dass er nicht unglücklich wäre, wenn er von diesem Fall abgezogen würde.»
    Vorsicht, Ferrari! Das ist eine Falle, sagte seine innere Stimme.
    «Das glaube ich nie und nimmer.»
    «Was?! Sie zweifeln an meinem Wort. Das ist ungeheuerlich, Ferrari. Dann gibt es nur eines. Ich befehle Ihnen, den Fall zu übernehmen.»
    «Sie können mich mal! Kreuzweise!»
    «Das ist … das ist Missachtung eines klaren Befehls, Ferrari!»
    «Und wenn schon. Ich bin bereit, mit Nadine den Fall zu übernehmen, wenn Christoph mir klar sagt, dass er von den Ermittlungen zurücktritt.»
    «Und wenn er sich weigert?»
    «Dann gehört der Fall ihm. Er wurde ihm zugeteilt. Und nach vier Tagen kann niemand, und ich meine niemand, bereits mit einer Erfolgsmeldung aufwarten. Geben Sie ihm einen Monat Zeit und Sie werden erkennen, dass es noch andere gute Teams gibt.»
    «Einen Monat!», stöhnte Borer. «Bis dann machen mich alle platt. Nein, so spielen wir dieses Spiel nicht. Hier geht es um mehr, als um die Befindlichkeiten einiger Kommissäre, Ferrari. Das hier ist kein Wunschkonzert! Und Ihre Seilschaften unter Kollegen sind mir schon lange ein Dorn im Auge. Sie übernehmen den Fall und damit basta.»
    «Ich übernehme den Fall nicht und damit basta.»
    Dingdong – die Boxer gehen in die zweite Runde, dachte Nadine amüsiert.
    «Was ist Ihre Meinung, Frau Kupfer?»
    Interessant! Normalerweise Spinnefeind, aber jetzt sucht der gewiefte Schweinepriester in Nadine eine Verbündete.
    «Ich glaube, dass sie demnächst die Schraube macht.»
    Borer und Ferrari sahen sie überrascht an.
    «Ich verstehe nicht …»
    «Ihre Orchidee! Die sieht nicht gut aus. Vielleicht haben Sie ihr zu viel Wasser gegeben.»
    «Unmöglich! Kommen Sie her, Frau Kupfer. Das kann nicht sein. Ich halte mich immer an die Beschreibung auf dem Zettel hier.»
    Sie standen beide mit dem Rücken zum Kommissär vor der Orchidee.
    «Sehen Sie, sie verliert ein Blatt.»
    «Jetzt, wo Sie es sagen, sehe ich es auch. Um Himmels willen, sie wird doch nicht eingehen? Meine Liebste, du musst durchhalten! Ich werde dir in den nächsten Tagen kein Wasser geben und mich erkundigen, was ich tun kann, damit du dich wieder erholst.»
    Die spinnen jetzt wohl vollkommen, die zwei! Ferrari räusperte sich.
    «Ah … Danke, Frau Kupfer! Das werde ich Ihnen nicht vergessen. Wo waren wir gleich noch? Ah ja, Sie übernehmen den Fall und zwar ohne Widerrede!»
    «Nein, das ist mein letztes Wort. Ich bin keine Kameradensau! Christoph wird den Fall sicher lösen.»
    «Ihr letztes Wort, Ferrari?»
    «Mein allerletztes! … Nun sag du doch auch mal etwas, Nadine!»
    «Wir übernehmen den Fall.»
    Ferrari stocherte wild im Kaffee herum, den er von Nadine serviert bekam.
    «Brunnenvergifterin!»
    Nadine lachte.
    «Nun komm schon, Francesco. Der Fall reizt dich doch.»
    «Überhaupt nicht. Ich will nichts mit Politikern zu tun haben.»
    «Das erzähl ich meinem Paps.»
    «Er ist die löbliche Ausnahme. Ich begreife sowieso nicht, dass er es so lange im Nationalrat aushält.»
    «Paps ist ein Vollblutpolitiker. Der Nationalrat ist sein Ein und Alles.»
    «Christoph wird mich sein ganzes Leben lang hassen.»
    «Da bin ich gar nicht so sicher. Noldi teilt Borers Ansicht. Christoph wird den Fall nie und nimmer lösen.»
    «Wenn dein lieber Noldi das schon so sicher weiss, dann könnte er doch Kommissär werden und den Fall selbst in die Hand nehmen.»
    «Es gefällt ihm sehr gut im Labor», schmunzelte Nadine. «Und, um deiner nächsten Frage zuvorzukommen, er hat es mir gestern Nacht im Bett zugeflüstert.»
    «Und hat er beim Bettgeflüster auch gesagt, wie er zu dieser Vermutung kommt?»
    «Christoph ist anscheinend ziemlich frustriert. Er ist noch keinen Schritt
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