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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)
Autoren: Rick Riordan
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finden und dann können wir dich umbringen. Meinst du nicht auch, das wird wunderbar? Nimm doch ein Würstchen.«
    Percy versuchte nachzudenken. Er konnte sich an kein Bad im Styx erinnern. Aber erinnerte sich ja ohnehin an gar nichts. Seine Haut fühlte sich zwar nicht an wie Eisen, aber das wäre immerhin eine Erklärung, warum er so lange gegen die Gorgonen durchgehalten hatte.
    Wenn er einfach vom Berg fiele … würde er überleben? Er wollte das nicht riskieren – nicht ohne etwas, das den Sturz verlangsamte, oder ein Rodelbrett oder …
    Er sah sich Sthenos großes Silbertablett mit den Gratisproben an.
    Hmmmmm …
    »Na, überlegst du es dir noch mal?«, fragte Stheno. »Sehr klug, mein Lieber. Ich habe ein wenig Gorgonenblut dazugegeben, deshalb wird dein Tod rasch und schmerzlos sein.«
    Percys Kehle schnürte sich zusammen. »Du hast den Würstchen dein Blut beigemischt?«
    »Nur ein bisschen.« Stheno lächelte. »Ich habe nur kurz in meinen Arm gepikst, aber es ist süß, dass du so besorgt bist. Blut aus unserer rechten Seite kann alles heilen, weißt du, aber Blut aus unserer linken könnte …«
    »Du Vollidiotin!«, kreischte Euryale. »Du darfst ihm das nicht verraten. Er isst doch nichts, wenn du ihm sagst, dass alles vergiftet ist.«
    Stheno machte ein verblüfftes Gesicht. »Nicht? Aber ich habe doch gesagt, dass es schnell und schmerzlos sein wird.«
    »Auch egal.« Euryales Fingernägel wurden zu Krallen. »Wir bringen ihn auf die harte Weise um – wir zerfetzen ihn einfach, bis wir die schwache Stelle finden. Wenn wir Percy Jackson erst besiegt haben, sind wir berühmter als Medusa. Und unsere Beschützerin wird uns fürstlich belohnen.«
    Percy griff nach seinem Schwert. Jetzt musste er jede Bewegung genau planen … einige Sekunden der Verwirrung, mit der linken Hand das Tablett packen …
    Lass sie weiterreden, dachte er.
    »Ehe ihr mich in Fetzen reißt«, sagte er. »Wer ist diese Beschützerin, die du da erwähnt hast?«
    Euryale fauchte. »Die Göttin Gaia natürlich! Die uns aus der Vergessenheit zurückgeholt hat. Du wirst nicht lange genug leben, um sie kennenzulernen, aber deine Freunde da unten werden sich ihrem Zorn bald stellen müssen. Schon jetzt marschieren ihre Armeen nach Süden. Beim Fest der Fortuna wird sie erwachen und die Halbgötter vernichten wie … wie …«
    »Wie die alten Preise im Schnäppchenmarkt«, schlug Stheno vor.
    »Gah!« Euryale stürzte auf ihre Schwester zu. Percy nutzte die Gelegenheit. Er schnappte sich Sthenos Tablett, warf mit vergifteten Würstchen um sich, traf mit Springflut Euryales Taille und zerhieb sie in zwei Teile.
    Er hob das Tablett und Stheno sah sich ihrem eigenen fettigen Spiegelbild gegenüber.
    »Medusa«, schrie sie.
    Ihre Schwester Euryale zerfiel zu Staub, setzte sich aber schon wieder zusammen, wie ein Schneemann, der das Schmelzen umkehrt.
    »Stheno, du Närrin!«, gurgelte sie, als ihr halb fertiges Gesicht sich aus dem Staubhaufen erhob. »Das ist doch dein eigenes Spiegelbild! Halt ihn fest!«
    Percy knallte das Metalltablett auf Sthenos Kopf und sie verlor das Bewusstsein.
    Percy schob sich das Tablett unter den Hintern, sandte ein stummes Gebet zu egal welchem römischen Gott, der für blöde Schlittennummern zuständig war, und sprang in den Abgrund.

II
    Percy
    Das Problem dabei, mit fünfzig Stundenkilometern auf einem Imbisstablett bergab zu jagen, ist folgendes: Wenn dir erst auf halber Strecke aufgeht, dass es keine gute Idee war, dann ist es zu spät.
    Percy verpasste um Haaresbreite einen Baum, prallte gegen einen Steinquader und drehte sich einmal um sich selbst, während er auf die Autobahn zujagte. Das blöde Tablett hatte nämlich kein Lenkrad.
    Er hörte die Gorgonenschwestern kreischen und sah für einen Moment oben auf dem Hügel Euryales Korallenschlangenhaare, aber er hatte keine Zeit, sich darüber Sorgen zu machen. Das Dach des Wohnhauses unten ragte auf wie der Bug eines Schlachtschiffes. Frontalkollison in zehn, neun, acht …
    Er konnte seitwärts ausweichen und brach sich beim Aufprall deshalb nicht die Beine. Das Tablett rutschte über das Dach und segelte durch die Luft weiter. Es schoss in die eine Richtung, Percy in die andere.
    Als er auf die Autobahn zufiel, sah er vor seinem inneren Auge ein furchtbares Bild: Sein Körper knallte auf die Windschutzscheibe eines Geländewagens und ein genervter Pendler versuchte, ihn mit den Scheibenwischern zu entfernen. »Blöder
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