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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)
Autoren: Rick Riordan
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ein einziges riesiges Formular, das er ausfüllen sollte. Er war aus … Er kam sich vor wie … und wenn die Monster ihn fingen, würde er …
    Dann dachte er an Annabeth, den einzigen Teil seines alten Lebens, an den er sich sicher erinnerte. Er musste sie einfach finden.
    »Ich trage Sie hin.« Er hob die alte Frau auf.
    Sie wog weniger, als er erwartet hatte. Percy versuchte, ihren Mundgeruch und die schwieligen Hände, die sich an seinen Hals klammerten, zu ignorieren. Er überquerte die erste Fahrspur. Ein Fahrer hupte. Ein anderer schrie etwas, das der Wind mit sich davontrug. Die meisten wichen einfach aus und sahen genervt aus, als ob sie dauernd mit verlotterten Teenagern zu tun hätten, die alte Hippiefrauen über die Autobahn von Berkeley trugen.
    Ein Schatten fiel auf ihn. Schadenfroh rief Stheno: »Kluger Junge! Hast eine Göttin zum Tragen gefunden, was?«
    Eine Göttin?
    Juni gackerte vor Vergnügen und murmelte »ups«, als ein Auto sie fast umgebracht hätte.
    Irgendwo auf seiner Linken kreischte Euryale: »Hol sie! Zwei Preise sind besser als einer!«
    Percy rannte über die restlichen Fahrspuren. Irgendwie schaffte er es, lebend den Mittelstreifen zu erreichen. Er sah, wie die Gorgonen zum Sturzflug ansetzten und wie die Autos auswichen, als die Monster über ihnen vorüberzischten. Er hätte gern gewusst, was die Sterblichen durch den Nebel sahen – riesige Pelikane? Vom Kurs abgekommene Drachenflieger? Die Wölfin Lupa hatte ihm gesagt, dass sterbliche Gehirne so ungefähr alles glaubten – nur nicht die Wahrheit.
    Percy rannte auf die Tür im Hang zu. Juni wurde bei jedem Schritt schwerer. Percys Herz hämmerte. Seine Rippen schmerzten.
    Einer der Wachtposten schrie etwas. Der Typ mit dem Bogen legte einen Pfeil an. Percy brüllte: »Warte!«
    Aber der Junge zielte nicht auf ihn. Der Pfeil flog über Percys Kopf und eine Gorgo heulte vor Schmerz auf. Das Mädchen hob den Speer und winkte Percy hektisch zu, um ihn anzutreiben.
    Zwanzig Meter bis zur Tür. Zehn Meter.
    »Hab ihn!«, kreischte Euryale. Percy fuhr herum, als ein Pfeil ihre Stirn traf. Euryale fiel auf die Überholspur. Ein Lastwagen erfasste sie und schleifte sie hundert Meter weiter mit, aber sie kletterte einfach über das Führerhaus, zog sich den Pfeil aus dem Kopf und stieg wieder in die Luft.
    Percy hatte die Tür erreicht. »Danke«, sagte er zu den Wachtposen. »Guter Schuss.«
    »Der hätte sie aber umbringen sollen!«, sagte der Bogenschütze verärgert.
    »Willkommen in meiner Welt«, murmelte Percy.
    »Frank«, sagte das Mädchen. »Bring ihn schnell rein. Das sind Gorgonen.«
    »Gorgonen?« Die Stimme des Bogenschützen wurde schrill. Es war schwer, unter dem Helm irgendwas zu erkennen, aber er sah kräftig aus wie ein Ringer und war vielleicht vierzehn oder fünfzehn. »Kann die Tür sie aufhalten?«
    Juni kicherte in Percys Armen. »Nein, kann sie nicht. Vorwärts, Percy Jackson. Durch den Tunnel, über den Fluss.«
    »Percy Jackson?« Der weibliche Wachtposten hatte eine dunklere Haut und unter ihrem Helm lugten Locken hervor. Sie schien jünger zu sein als Frank – vielleicht dreizehn. Ihre Schwertscheide reichte ihr fast bis zum Knöchel. Aber sie hörte sich an, als ob sie hier das Kommando hätte. »Okay, du bist offenbar ein Halbgott. Aber wer ist die …?« Sie schaute kurz zu Juni hinüber. »Egal. Rein mit dir. Ich halte sie auf.«
    »Hazel«, sagte der Junge. »Sei nicht verrückt!«
    »Los!«, befahl sie.
    Frank fluchte in einer anderen Sprache – ob das Latein war? – und öffnete die Tür. »Dann kommt.«
    Percy folgte ihm, er stolperte unter der Last der alten Frau, die eindeutig immer schwerer wurde. Er wusste nicht, ob diese Hazel die Gorgonen allein abwehren könnte, aber er war zu erschöpft, um zu widersprechen.
    Der Tunnel zog sich durch massiven Fels und war ungefähr so breit und hoch wie ein Schulkorridor. Auf den ersten Blick sah er aus wie ein typischer Wartungstunnel, mit Kabeln, Warnschildern und Sicherungskästen an den Wänden und mit Drahtgittern geschützten Glühbirnen an der Decke. Als sie tiefer in den Berg vordrangen, wich der Zementboden Mosaikfliesen. Die Lampen wurden zu Binsenfackeln, die brannten, aber nicht rauchten. Einige hundert Meter vor sich sah Percy ein Viereck aus Tageslicht.
    Die alte Frau war jetzt schwerer als ein Haufen Sandsäcke. Percys Arme zitterten vor Anstrengung. Juni murmelte ein Lied auf Latein, wie ein Schlaflied, aber das half Percy nicht
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