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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)
Autoren: Rick Riordan
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gerade beim Konzentrieren.
    Hinter ihnen hallten die Stimmen der Gorgonen im Tunnel wider. Hazel brüllte etwas. Percy fühlte sich versucht, Juni fallen zu lassen und zu Hazel zurückzurennen, um ihr zu helfen, aber dann bebte der ganze Tunnel durch das Dröhnen fallender Steine. Danach war ein Quietschen zu hören, wie die Gorgonen es ausgestoßen hatten, als Percy im Napa Valley einen Kasten Bowlingkugeln über ihnen ausgekippt hatte. Er schaute sich um. Das westliche Ende des Tunnels hatte sich mit Staub gefüllt.
    »Müssen wir nicht nach Hazel sehen?«, fragte er.
    »Der passiert schon nichts – hoffe ich«, sagte Frank. »Sie ist im Untergrund ziemlich gut. Geh einfach weiter. Wir sind fast da.«
    »Fast wo?«
    Juni kicherte. »Da, wo alle Wege hinführen, Kind. Das müsstest du doch wissen.«
    »Ins Gefängnis?«, fragte Percy.
    »Nach Rom, Kind«, sagte die alte Frau. »Nach Rom.«
    Percy war nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Klar, er hatte das Gedächtnis verloren. Sein Gehirn hatte sich nicht richtig angefühlt, seit er im Wolfshaus zu sich gekommen war. Aber er war ziemlich sicher, dass Rom nicht in Kalifornien lag.
    Sie liefen weiter. Das Licht am Ende des Tunnels wurde heller und endlich traten sie ins Sonnenlicht.
    Percy erstarrte. Vor ihm breitete sich ein mehrere Kilometer breites Tal aus. Er sah Hügel, goldene Ebenen und Waldgebiete. Ein kleiner klarer Fluss schlängelte sich von einem See in der Mitte her um das Tal, wie ein riesiges G.
    Dieses Tal hätte sich überall im nördlichen Kalifornien befinden können: Eichen und Eukalyptusbäume, goldene Hügel und blauer Himmel. In der Ferne, genau da, wo er hingehörte, erhob sich dieser riesige Berg – wie hieß der doch noch gleich, Mount Diablo?
    Aber Percy hatte das Gefühl, eine geheime Welt betreten zu haben. Mitten im Tal, am Seeufer, lag eine kleine Stadt aus weißen Marmorgebäuden mit roten Ziegeldächern. Einige hatten Kuppeln und Torbögen mit Säulen, wie Nationaldenkmäler. Andere sahen aus wie Paläste, mit goldenen Türen und riesigen Gärten. Er konnte einen offenen Platz mit frei stehenden Säulen, Brunnen und Statuen sehen. Ein fünf Stockwerke hohes römisches Kolosseum funkelte in der Sonne, neben einer langen ovalen Arena, die aussah wie eine Rennbahn.
    Am südlichen Seeufer waren auf einem weiteren Hügel noch beeindruckendere Gebäude verteilt – Tempel, nahm Percy an. Mehrere Steinbrücken überquerten den Fluss, der sich durch das Tal wand, und im Norden zog sich von den Hügeln her eine lange Reihe von Klinkerbögen bis in die Stadt. Percy fand, es sah aus wie eine hochgelegte Zugstrecke. Dann ging ihm auf, dass es sich um ein Aquädukt handeln musste.
    Der seltsamste Teil des Tales aber lag direkt unter ihm. An die zweihundert Meter weiter, auf dem anderen Flussufer, gab es eine Art Militärlager. Es maß etwa einen halben Quadratkilometer und war auf allen Seiten von Erdwällen umgeben, auf denen oben Eisenspitzen steckten. Hölzerne Wachttürme ragten an allen Ecken auf, besetzt von Wachtposten mit überdimensionalen, auf Gestellen befestigten Armbrüsten. Auf der anderen Seite des Lagers öffnete sich ein breites Tor in Richtung Stadt. Ein schmaleres verschlossenes Tor blickte auf das Flussufer. In der Festung herrschte geschäftige Aktivität: Dutzende von Jugendlichen liefen zwischen den Kasernen hin und her, trugen Waffen oder polierten Rüstungen. Percy hörte aus einer Schmiede das Dröhnen von Hämmern und roch Fleisch, das über einem Feuer zubereitet wurde.
    Etwas an diesem Lager kam Percy sehr vertraut vor, und doch fühlte es sich nicht ganz richtig an.
    »Camp Jupiter«, sagte Frank. »Wir sind in Sicherheit, wenn wir erst …«
    Hinter ihnen im Tunnel hallten jetzt Schritte wider. Hazel kam ins Licht herausgestürzt, keuchend und übersät von Steinstaub. Sie hatte den Helm verloren und ihre braunen Locken fielen ihr auf die Schultern. Vorn in ihrer Rüstung hatten die Krallen einer Gorgo lange Risse hinterlassen. Eines der Monster hatte ihr einen Aufkleber mit der Aufschrift »50 % Rabatt« verpasst.
    »Ich habe sie aufgehalten«, sagte Hazel. »Aber sie können jeden Moment hier sein.«
    Frank fluchte. »Wir müssen über den Fluss.«
    Juni presste Percys Hals fester zusammen. »Oh ja, bitte. Mein Kleid darf nicht nass werden.«
    Percy biss die Zähne aufeinander. Wenn diese Dame eine Göttin war, dann zweifellos die Göttin der stinkenden, schweren, nutzlosen Hippies. Aber er war immerhin
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