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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)
Autoren: Rick Riordan
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Halbgottgestank nicht zu überdecken.
    Er kletterte zur Westseite des Hügels hinüber. Es war zu steil, um dort hinunterzusteigen. Der Hang fiel fast dreißig Meter ab, genau auf das Dach eines in die Felswand eingebauten Wohnkomplexes. Fast zwanzig Meter darunter tauchte unten aus dem Hügel eine Autobahn auf und schlängelte sich nach Berkeley weiter.
    Großartig. Vom Hügel führte nur ein Weg nach unten. Er hatte es geschafft, sich in die Enge treiben zu lassen.
    Percy starrte den Strom von Autos an, die nach Westen in Richtung San Francisco gespült wurden, und wünschte, er säße in einem davon. Dann wurde ihm klar, dass die Autobahn durch den Hügel führte. Es musste einen Tunnel geben … und zwar zum Greifen nahe.
    Sein innerer Radar drehte durch. Er war eben doch am richtigen Ort, nur zu hoch oben. Er musste sich den Tunnel genauer ansehen. Er musste einen Weg zur Autobahn da unten finden – und zwar ganz schnell.
    Er streifte seinen Rucksack ab. Im Schnäppchenmarkt hatte er sich eine Menge Vorräte eingesteckt: ein tragbares GPS, Isolierband, Superkleber, eine Wasserflasche, eine Isomatte, ein flauschiges Pandabär Pillow Pet (bekannt aus Funk und Fernsehen) und ein Schweizer Armeemesser. Aber nichts davon könnte als Fallschirm oder Rodelbrett dienen.
    Damit blieben ihm zwei Möglichkeiten: dreißig Meter tief in den Tod zu springen oder sich hier oben dem Kampf zu stellen. Keine dieser Möglichkeiten klang auch nur im Geringsten verlockend.
    Er fluchte und zog seinen Kugelschreiber aus der Tasche.
    Der Kugelschreiber sah nicht gerade beeindruckend aus, sondern wie ein einfaches billiges Ding, aber wenn Percy die Kappe herunterdrehte, wuchs er zu einem leuchtenden Bronzeschwert heran. Die Klinge war perfekt austariert. Der Ledergriff passte sich seiner Hand an, als wäre er für sie entworfen worden. Am Heft entlang war ein altgriechisches Wort eingraviert, das Percy aus irgendwelchen Gründen verstand: Anaklysmos – Springflut.
    Nach seiner ersten Nacht im Wolfshaus war er mit diesem Schwert erwacht – vor zwei Monaten? Mehr? Er wusste es nicht mehr. Er hatte sich auf dem Innenhof eines ausgebrannten Hauses mitten im Wald wiedergefunden, gekleidet in Shorts, ein oranges T-Shirt und ein ledernes Halsband mit vielen seltsamen Tonperlen. Springflut hatte in seiner Hand gelegen. Percy hatte keine Ahnung gehabt, wie er dorthin gelangt war, und er hatte nur eine äußerst vage Vorstellung davon, wer er überhaupt war. Er war barfuß, verfroren und verwirrt gewesen. Und dann waren die Wölfe gekommen …
    Eine vertraute Stimme gleich neben ihm riss ihn zurück in die Gegenwart: »Da bist du ja!«
    Percy taumelte von der Gorgo fort und wäre fast über die Hügelkante gefallen.
    Es war die Lächelnde – Beano.
    Na gut, sie hieß in Wirklichkeit gar nicht Beano. Zumindest, soweit Percy das feststellen konnte, denn er war Legastheniker und alle Wörter wurden durcheinandergeschüttelt, wenn er zu lesen versuchte. Als er die Gorgo am Eingang zum Schnäppchenmarkt zum ersten Mal gesehen hatte, trug sie einen riesigen grünen Anstecker mit der Aufschrift »Willkommen. Ich bin STHENO!«, und er hatte daraus »Beano« gelesen.
    Sie trug noch immer die grüne Angestelltenweste des Schnäppchenmarktes über einem geblümten Kleid. Wenn man nur ihren Körper ansah, konnte man sie für irgendeine rundliche alte Oma halten. Bis man nach unten blickte und ihre Hühnerfüße entdeckte. Oder nach oben schaute und die Wildschweinhauer aus ihren Mundwinkeln ragen sah. Ihre Augen leuchteten rot und ihre Haare waren ein wimmelndes Nest aus hellgrünen Schlangen.
    Und das Allerschrecklichste an ihr? Sie hielt noch immer das silberne Tablett mit den Gratiskostproben in der Hand: mit knusprigem Käse überbackene Würstchen. Das Tablett war verbeult, weil sie Percy so oft damit getroffen hatte, aber die kleinen Kostproben sahen unversehrt aus. Stheno schleppte sie einfach immer weiter mit durch Kalifornien, um Percy einen Imbiss anbieten zu können, ehe sie ihn tötete. Percy wusste nicht, warum sie das tat, aber wenn er jemals eine Rüstung brauchte, würde er sie aus Würstchen mit knusprigem Käse herstellen lassen. Die waren offenbar unzerstörbar.
    »Mal kosten?«, bot Stheno an.
    Percy wehrte sie mit dem Schwert ab. »Wo ist deine Schwester?«
    »Ach, steck das Schwert weg«, sagte Stheno tadelnd. »Du weißt doch jetzt, dass nicht einmal himmlische Bronze uns auf Dauer töten kann. Nimm dir ein Würstchen. Die
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