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Heisses Rendezvous mit dem Boss

Heisses Rendezvous mit dem Boss

Titel: Heisses Rendezvous mit dem Boss
Autoren: Natalie Anderson
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bekommen.“
    „Du hast dich da in etwas verrannt, Lorenzo“, stellte Sophy ruhig fest. „Davon abgesehen wohne ich nicht mehr bei meinen Eltern. Ich bin erwachsen und entscheide selbst, was ich tue und mit wem ich ausgehe.“
    „Wir wissen doch beide, dass die Meinung deiner Familie dir wichtiger ist als alles andere“, entgegnete Lorenzo. „Du hast dir wochenlang Sorgen darum gemacht, ob ihnen deine Schmuckarbeiten gefallen. Was sie von deinem Geliebten halten, würde doch noch viel mehr ins Gewicht fallen. Ich bin einfach nicht die Sorte Mensch, mit der du zusammen sein solltest.“
    „Und was für ein Mensch bist du dann deiner Ansicht nach?“, fragte Sophy aufgewühlt. „Ich kenne dich nämlich und weiß …“
    „Nein, du hast keine Ahnung, wer ich bin“, unterbrach er sie.
    „Dann sag es mir! Erzähl mir noch ein paar Klischees von einem armen, vernachlässigten kleinen Jungen“, sagte sie ironisch.
    Lorenzo wurde wütend. „Was weißt du denn davon? Wurdest du deinen Eltern weggenommen, weil sie dich misshandelten? Hat dein Vater immer bedauert, dass du nicht abgetrieben wurdest?“
    Sophy zuckte zusammen und sah ihn bestürzt an.
    „Das war noch harmlos“, sagte Lorenzo verächtlich. „Es sind ja nur Worte, und noch nicht einmal die schlimmsten.“
    „Lorenzo, es tut mir l…“
    „Er hat mich geschlagen, wenn ich falsch geantwortet habe, wenn ich nicht schnell genug geantwortet habe und wenn ich gar nicht geantwortet habe. Eigentlich war es völlig egal, was ich tat – er hat immer auf mich eingeprügelt: mit den Fäusten, mit einem Stock, einem Gürtel … mein Vater wollte mich nicht, und auch später hat mich nie jemand haben wollen. Also kam ich immer wieder zu einer neuen Pflegefamilie.“ Zitternd ballte Lorenzo die Hände zu Fäusten und machte ein paar Schritte weg von ihr, als die schmerzlichen Erinnerungen ihn überwältigten.
    „Ich habe mich so oft um Anerkennung und Wohlwollen bemüht und alles versucht. Aber immer wurde ich in eine Schublade gesteckt: zu schwierig, zu unbeherrscht. So etwas bleibt an einem hängen. Und irgendwann hatte ich keine Lust mehr, mich so zu bemühen. Denn eigentlich wusste ich ja genau, dass sie mich ohnehin nicht wollten.“
    „ Ich will dich“, flüsterte Sophy.
    „Nein, tust du nicht.“
    „Doch.“ Sie ging zu ihm.
    „Dir gefällt der Sex mit mir“, sagte Lorenzo heftig und wich vor ihr zurück. „Das Ganze ist für dich doch nur eine spannende Abwechslung: eine Affäre mit einem verruchten Kerl mit dunkler Vergangenheit. Aber bald ist das wieder vorbei. Such dir lieber jemanden, der genauso perfekt ist wie deine perfekte Familie.“
    „Meine Familie ist doch nicht perfekt!“
    „Ach nein?“ Er lachte ironisch. „Deine Eltern lieben dich, auch wenn du das nicht glaubst. Egal, was du auch tust, sie werden dich immer lieben. Bei mir war es andersherum: Egal, was ich tat, sie haben mich einfach nicht geliebt.“ Es schmerzte ihn, diese Wahrheit auszusprechen, doch es musste sein. „Wenn ein Mensch immer so behandelt wird, bleibt das nicht ohne Folgen. Ich werde manchmal so wütend, dass es mir selbst Angst macht. Und ich möchte auf gar keinen Fall dir Angst machen.“
    Schwer atmend hielt Lorenzo inne. Es war beängstigend, dass er in Sophys Gegenwart nichts unter Kontrolle zu haben schien. „Ich verliere einfach die Beherrschung“, sagte er. „Und ich will dir nicht wehtun.“
    „Du tust mir jetzt weh“, erwiderte Sophy leise.
    Nein, dachte Lorenzo. Ich schütze dich.
    „Ich liebe dich, Lorenzo. Bitte lass das zu.“
    „Nein, niemand kann mich lieben. Und ich kann auch niemanden lieben.“ Er presste sich mit dem Rücken an die Tür. „Ich kann nicht Teil einer Familie sein, das habe ich oft genug versucht und werde es nicht noch einmal tun. Nicht einmal für dich, Sophy.“
    „Das brauchst du auch nicht.“
    Lorenzo drehte sich um und öffnete die Tür. „Doch“, sagte er langsam. „Das weißt du doch auch. Du möchtest alles – und verdienst es auch: den netten Mann, der dich liebt, der sonntags am Grill steht und sich mit deinem Vater über Sport unterhält und der deinen Kindern ein guter Vater ist.“ Er blickte über die Schulter und fügte hinzu: „Was wäre ich für ein Vater?“ Tiefer Schmerz durchzuckte ihn wie ein Messerstich. „Ich brauche das nicht und will es nicht. Es wird nie passieren.“
    Er stand in der offenen Tür, durch die kühle Luft hereindrang. „Es tut mir leid, dass ich vorhin so grob
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