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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck
Autoren: Barbara McCauley
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rief „Herein!” und hatte schon Luft geholt, um den beiden Frauen die Neuigkeiten mitzuteilen, als ihr Mund offen stehen blieb. Es waren nicht Grace und Hannah - es war Jacob.
    „Du?” fuhr Clair ihn an.
    Jacob blieb verdutzt in der Tür stehen. Er hatte mehrere Möglichkeiten in seiner Fantasie durchgespielt, wie ihr Wiedersehen ablaufen könnte. Aber mit dieser Begrüßung hatte er nicht im Entferntesten gerechnet. Mit zornig funkelnden Augen und ge ballten Fäusten stand Clair vor ihm. Dann trat sie zwei Schritte vor und hätte ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen, wenn er nicht im letzten Augenblick den Fuß dazwischen gestellt hätte.
    Clair drehte sich um, ging zum Sofa, nahm eine Handvoll Fotografien und warf sie Jacob vor die Füße.
    „Was, um alles in der Welt, ist denn los?” wollte Jacob wissen. Dann fiel sein Blick auf die Abzüge, die vor ihm verstreut auf dem Boden lagen. Zuoberst lag eines jener Fotos von Oliver und Susan. „Oh!” sagte er nur.
    Er hatte diese verdammten Aufnahmen vollkommen vergessen. Schon als er den unentwickelten Film Clair überlassen hatte, hatte er überhaupt nicht mehr daran gedacht. Das erklärte einiges.
    Clair stand mit verschränkten Armen in der Mitte des Raums und fragte scharf: „Warum hast du mir von dieser Schweinerei nichts erzählt?”
    Jacob hatte sich auf der Fahrt einiges zurechtgelegt, das er Clair sagen wollte. Das war jetzt alles wie weggewischt. Er hätte es sowieso nicht mehr gebrauchen können. Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. „Weil du genug Kummer hattest, nachdem du aus der Kirche gelaufen warst”, erklärte er schlicht.
    „Du hattest Beweise dafür, dass mich dieser Mann betrügt, und du hast es vor mir geheim gehalten?!”
    „Wie ich schon sagte, ich hatte nicht gedacht, dass …”
    „Du hast wirklich nicht nachgedacht, Freundchen.” Sie ließ ihren Zeigefinger in Jacobs Richtung vorschnellen. „Ich vergehe vor Schuldgefühlen dem armen Oliver gegenüber, weil ich ihn kurz vor der Trauung habe sitzen lassen, und der hat gerade mit meiner besten Freundin geschlafen. Und du …”
    Hier unterbrach Jacob Clair. „Was wäre denn gewesen, wenn ich dir erzählt hätte, dass diese Kanaille dich betrogen hat?” ent gegnete er heftig. „Glaubst du, du hättest dich dann besser ge fühlt? Du hattest gerade erfahren, dass deine Eltern dir die ganzen Jahre hindurch etwas vorgemacht haben. Brauchtest du das da unbedingt auch noch?” Er zeigte auf die Haufen Fotos auf dem Teppich.
    „Es geht hier nicht darum, wie ich mich fühlte. Es geht darum, dass ich ein Recht darauf hatte, die Wahrheit zu erfahren.” Ihre Augen funkelten, ihre Wangen waren gerötet.
    Mein Gott, wie schön sie ist, selbst wenn sie wütend ist, dachte Jacob. Aber es war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für solche Betrachtungen.
    Clair trat einen Schritt auf Jacob zu und sagte: „Oliver hat gemerkt, dass du ihn erwischt hattest, stimmt’s? Deshalb hat er an dem Morgen bei dir auf dem Zimmer angerufen und nicht bei mir. Er wollte wissen, ob du mir etwas erzählt hattest.”
    „Was weiß ich, was er wissen wollte. Du hast doch mit ihm gesprochen, nicht ich.”
    „Ich möchte wetten, er hat dir Geld geboten, damit du den Mund hältst.” Sie stand jetzt dicht vor ihm und sah ihm prüfend ins Gesicht. „Wie viel?”
    Sie wollte die Wahrheit wissen? Na schön. „Fünfundzwanzigtausend Dollar.”
    Clair blieb der Mund offen stehen. „Fünfundzwanzigtausend?”
    „Und noch einmal so viel dafür, dass ich dich nach Charleston zurückbringe.”
    Clair hatte plötzlich weiche Knie. Sie ging ein paar Schritte rückwärts und sank aufs Sofa.
    Alles Blut war ihr aus dem Gesicht gewichen, und sie hatte das Gefühl, als sei all ihre Wut erloschen. Sie war einfach zu fassungslos, um noch weiter zornig sein zu können.
    „Und du hast das Geld nicht genommen.” Es war keine Frage, die sie stellte, es war eine Feststellung. Sie wusste, dass es so war. Sie konnte es Jacob im Gesicht ablesen - sie fühlte es. „Warum nicht?”
    „Er wollte dich zurückkaufen - als wärst du eine verdammte Armbanduhr oder ein Aktienpaket. Er hat dir ein Preisschild angeklebt. Das ist doch widerlich.”
    Lange sah sie ihn schweigend an. Endlich fragte sie: „War es das, warum du zurückgekommen bist? Um mir das von Oliver zu erzählen?”
    „Nein.” Jacob trat auf Clair zu, nahm sie am Ellenbogen und zog sie zu sich hinauf. „Ich habe die le tzte Woche bei meinem Bruder in Kettle
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