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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck
Autoren: Barbara McCauley
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unsicher.
    „Welche von deinen Geschichten wäre das nicht.”
    „Willst du sie nun hören?”
    Evan winkte gutmütig ab. „Fang schon an. Also: Wie heißt sie?” 
    „Sogar das ist kompliziert.” Jacob besann sich einen Augenblick. Das Beste war, er würde ganz am Anfang beginnen. „Also, vor dreiundzwanzig Jahren …”

13. KAPITEL
    Die Woche war wie im Fluge vergangen. Die wieder vereinten Blackhawk-Geschwister mussten noch zwei Mal zum Notar, um den Papierkrieg für die Grundstücksüberschreibungen zu erle digen. Für den kleinen Thomas fand die Tauffeier statt. Hannah und Grace bereiteten sich auf ihre Hochzeit vor. Clair versank mit den anderen fast vollständig in diesem Trubel.
    Aber es war ihr ganz recht. Alles, was sie davon abhielt, an Jacob zu denken, war ihr willkommen. Trotzdem gelang es ihr selten, ihre Gedanken von ihm frei zu bekommen.
    „Ich sag dir eins: Wir werden ihn finden, und dann bekommt er von mir einen Tritt in den Hintern.”
    Clair sah erstaunt zu Rand hinüber, der mit Seth zusammen ihr gegenüber auf der Bank in
    „Pappa Pete’s Restaurant” saß. Hier hatte die Familie schon gemeinsam gegessen, als ihre Eltern noch lebten.
    Rand und Seth wussten genau, um wen die Gedanken ihrer kleinen Schwester kreisten, auch wenn Clair sich sehr bemühte, es nicht zu zeigen.
    „Es geht mir gut.” Sie gab sich einen Ruck. „Ihr braucht euch um mich nicht zu sorgen, Jungs. Es geht mir wirklich ausgezeichnet.”
    „Wenn du das so betonen musst, dass du es gleich zwei Mal sagst, habe ich meine Zweifel”, meinte Rand. Seth nickte bestätigend.
    Es war unglaublich, welch eine Nähe und Vertrautheit zwischen ihnen dreien in der kurzen Zeit entstanden war. Am Tag zuvor hatten sie gemeinsam die Stelle besucht, wo der Wagen vor dreiundzwanzig Jahren in die Tiefe gestürzt war. Sie waren die Böschung zum Flussbett hinuntergeklettert und hatten dagestanden und sich schweigend an den Händen gehalten. Hier waren ihre Eltern ums Leben gekommen. Und hier hatten sich ihre Wege für lange Zeit getrennt. Es war ein Moment der vollkommenen Ruhe und des Friedens gewesen. Clair hatte das Gefühl, das irgendwo auch ihre Eltern anwesend waren und ihnen lächelnd zusahen und sich freuten, weil sie jetzt endlich ihren Frieden finden konnten.
    Clair starrte vor sich auf die Tischplatte. Zwei Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    „Jetzt bringt dieser Typ sie auch noch zum Weinen. Ich dreh ihm den Hals um, wenn ich ihn finde”, sagte Seth.
    „Ich weine nicht wegen Jacob”, widersprach Clair. „Ich weine, weil ich euch beide so lieb habe.”
    Sie hatten alle keinen Hehl aus ihren Gefühlen gemacht, die sie füreinander hatten, aber Clair war die erste, die es auszusprechen wagte. Einen Augenblick lang herrschte Schweigen am Tisch.
    „Kann ich dann deinen Milchshake haben?” fragte Seth plötzlich mit einem Grinsen und streckte die Hand danach aus.
    Clair umfasste das Glas und zog es weg. „Rühr ihn an, und du hast ein blaues Auge.”
    Sie lachten alle drei. Dann wurde Rand wieder ernst. Er nahm ihre Hand und sagte: „Ich hab dich auch lieb, Liz.”
    Rand und Seth hatten die ganze Zeit aus Rücksichtnahme auf sie darauf geachtet, sie
    „Clair” zu nennen. Aber hin und wieder rutschte eben doch „Liz” oder „Lizzie” heraus. Jedes Mal bekam sie einen kleinen Schrecken, wenn sie ihn hörte.
    „Ich dich auch”, fügte Seth hinzu und nahm ihre andere Hand.
    Clair lächelte glücklich. Was war es für ein herrliches Gefühl, zwei solch prächtige große Brüder zu haben.
    „Jetzt muss ich aber zurück ins Hotel. Grace und Hannah kommen nachher noch bei mir vorbei.” Sie stand auf und gab jedem einen Kuss auf die Wange. „Außerdem muss ich das Kleid für die Hochzeitsfeier noch anprobieren, wenn ich mich nicht als Brautjungfer blamieren will.”
    „So? Wer heiratet denn?” fragte Rand.
    Clair verdrehte die Augen. Nächste Woche sollte mit ihm und Grace sowie Seth und Hannah eine Doppelhochzeit in der gleichen kleinen Kirche stattfinden, in der ihre Eltern einst auch getraut worden waren. Bis dahin hatte Clair noch eine Menge vor. Morgen früh würde sie nach Charleston fliegen. Clair lag viel daran, ihre Adoptiveltern wieder zu sehen und sich mit ihnen von Angesicht zu Angesicht aussprechen zu können. In der letzten Zeit hatten sie täglich miteinander telefoniert. Aber was sie den beiden noch nicht mitgeteilt hatte, war ihr Entschluss, nach Wolf River zu ziehen. Sie wusste, dass es ihren
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