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Heisser Fruehling in Alaska

Heisser Fruehling in Alaska

Titel: Heisser Fruehling in Alaska
Autoren: Kate Hoffmann
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Blicken eingeschüchtert, doch dieser Kerl stellte eine echte Herausforderung dar.
    "Sie sind die Leiterin der Gruppe", erklärte Hawk. "Und damit auch das Vorbild für die anderen."
    "Und das gibt Ihnen das Recht, mich zu bevormunden?"
    Er beugte sich vor, und unwillkürlich hielt sie den Atem an.
    "Sie wollten Überlebenstraining, oder?"
    "Ja. Natürlich. Aber..."
    "Wenn Sie sich jetzt schon weigern zu gehorchen, woher soll ich dann wissen, ob Sie es tun werden, wenn wir draußen in der Wildnis sind?"
    Ihr Blick wanderte zu seinem Mund, und sie fragte sich, wie viele Frauen Hawk in seinem Leben schon geküßt haben
    mochte. Wie es wohl wäre, wenn er sie jetzt in die Arme zöge, um sie dieser Liste hinzuzufügen ...
    "Miss Winthrop?"
    Sydney wußte nicht, was sie erwidern sollte. Verlegen schaute sie auf ihre Hände und spielte mit einem losen Faden an ihrer Jacke.
    Er beugte sich noch weiter vor. "Tun Sie, was ich sage, Miss Winthrop", flüsterte er. "Und zwar ohne Widerrede. Ihr Überleben könnte davon abhängen."
    Es war ein Test. Aber er konnte lange warten, bevor sie ihm Grund gab, an ihrer Entschlossenheit zu zweifeln. Sie würde sicher nicht aufgeben, bevor sie überhaupt angefangen hatte.
    Unmutig wandte sie sich ab und ging hinein. Die anderen standen noch da, wo sie sie verlassen hatte, die offenen Reisetaschen vor den Füßen. Hawk folgte ihr und warf zwei Rucksäcke auf eins der Betten.
    "Nur das Nötigste", sagte er. "Alles, was Sie brauchen, muß in diese beiden Rucksäcke passen." Dann bückte er sich und schaute in Sydneys Tasche, schob Unterwäsche und
    Toilettenartikel beiseite und nahm einige wenige
    Kleidungsstücke heraus. "Das ist alles, was Sie brauchen."
    "Aber wir sind eine Woche unterwegs sein!" protestierte Millie. "Zwei Rucksäcke für fünf Personen?"
    "Ausrüstung und Proviant sind wichtiger als Mode."
    Sydney nickte widerstrebend, bückte sich und schaute nach, was noch in ihrer Tasche war. "Also gut. Wir packen alles in zwei Rucksäcke." Die anderen folgten ihrem Beispiel.
    Zufrieden, sich durchgesetzt zu haben, ging Hawk zur Tür.
    "Wir essen um sechs. Dann lernen Sie, ein Feuer anzuzünden, und ich überprüfe Ihre Rucksäcke. Wir brechen morgen früh um sieben auf." Damit ging er und ließ Sydney mit dem Gefühl zurück, die erste Runde verloren zu haben - in einem Kampf, von dem sie bereits wußte, daß er gar nicht zu gewinnen war.
    Hawk beobachtete, wie das kleine Flugzeug, eine "Otter", auf dem See landete.
    Früher an diesem Morgen hatte er mit Joe bei einem ersten Flug den größten Teil der Vorräte schon ins Camp gebracht, und jetzt, nach einem reichhaltigen Frühstück, waren seine Gäste eingetroffen. Langsam trat Hawk unter den Bäumen hervor und watete durch das eisige Wasser auf die Otter zu. Als er nahe genug herangekommen war, ergriff er das dicke Tau an einem der Schwimmer, und Joe stellte den Motor ab. Langsam glitt die Maschine weiter, bis die Schwimmer den sandigen Uferboden berührten. Hawk vertäute die Otter an einem Baum.
    Joe stieg aus und öffnete die Kabinentür. Sydney erschien als erste in der Öffnung, und Hawk reichte ihr die Hand, um ihr hinauszuhelfen.
    Er hatte sie seit dem Abend zuvor nicht mehr gesehen.
    Während des Essens, das sie über dem Feuer vor einer der Hütten zubereitet hatten, hatte Sydney ihn ganz bewußt gemieden. Doch wann immer er sich nach ihr umgesehen hatte, war ihm aufgefallen, daß sie ihn beobachtete.
    Gestern abend hatte sie ihr Haar unter einer Strickmütze verborgen, doch nun umgab es ihr Gesicht in einer Fülle weicher Wellen. Es kostete Hawk große Überwindung, es nicht zu berühren. Ihre Augen blickten jetzt nicht länger trotzig, sondern funkelten vor freudiger Erregung.
    "Willkommen in der Wildnis", murmelte er und hob sie in das flache Wasser. Ihre Taille war unglaublich schmal, das merkte er, obwohl sie eine dicke Schicht Kleidung trug. Eine Spur zu lange ließ er seine Hände dort verweilen.
    Sydney lächelte begeistert. "Herrlich!" sagte sie, und als sie zu ihm aufschaute, nahm er zum ersten Mal die hellen
    Sommersprossen auf ihrem Nasenrücken wahr. "Wie weit draußen sind wir?"
    "Weit genug", antwortete Hawk.
    Er half ihr, den Rucksack anzulegen, und deutete aufs Ufer, wobei seine Hand wie zufällig ihr Haar streifte. "Vorsicht", warnte er und zog die Hand rasch wieder zurück. "Das Wasser ist noch kalt."
    Die Frauen hatten die ideale Jahreszeit gewählt für ihren Ausflug nach Alaska. Das Eis auf Seen und
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