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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii
Autoren: A. A. Fair
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Wasserbehälter der Toilette nachgesehen, als die erste Haussuchung vorgenommen wurde? Das hätte alles viel einfacher gemacht.«
    »Aber Mrs. Cool, das ist doch eine reine Routineangelegenheit. Selbstverständlich haben wir das getan.«
    »Sie haben es getan?« fragte Bicknell, wobei ihm der Unterkiefer vor Erstaunen hinunterklappte.
    »Aber das ist doch die selbstverständlichste Sache von der Welt«, antwortete Hulamoki. »Glauben Sie vielleicht, wir würden bei unserer Polizei einen Mann behalten, der bei der Untersuchung eines so schweren Verbrechens ein so auffälliges Versteck unbeachtet lassen würde?«
    »Auffällig?« fragte Bicknell.
    »Aber ja doch«, antwortete Hulamoki auf seine einschmeichelnde und versöhnliche Art. »Vielleicht nicht für Sie, Mr. Bicknell. Wissen Sie, ein Amateur, der hastig ein Badezimmer betritt und sich nach einem Platz umsieht, an dem er ein belastendes Beweisstück verstecken kann, wird den Wasserbehälter der Toilette erblicken und sich einbilden, er habe das ideale Versteck gefunden. Vielleicht wird er sogar glauben, er habe einen geradezu genialen Einfall gehabt. Aber sehen Sie, Mr. Bicknell, wir befassen uns doch beruflich mit diesen Dingen. In unserer Praxis kommt so etwas fast täglich vor. Sie werden vielleicht nur einmal in Ihrem ganzen Leben mit einer solchen Situation konfrontiert. Meine Leute jedoch müssen sehr oft mit Problemen dieser Art fertig werden, und ich kann Ihnen versichern, daß Sie nicht die erste Person sind, die den Wasserbehälter einer Toilette für ein ideales Versteck gehalten hat. Für uns war es von vornherein klar, daß ein Beweisstück, das eventuell deponiert werden sollte, im Badezimmer versteckt werden würde. Was nun Ihren Fall anbetrifft, Mr. Bicknell, so besuchten Sie und Mrs. Cool Miriam Woodford. Sie wollten Miriam versichern, daß Sie zu ihr stehen und die besten Anwälte beauftragen würden. Sie wollten ihr auch sagen, daß Sie für ihren Schutz jeden erforderlichen Geldbetrag aufwenden würden. Damit verschafften Sie sich den Vorteil, die Verteidigung von Mrs. Woodford nach Ihrem Belieben beeinflussen zu können. Als der Mann, der die Verteidiger bezahlt, wären Sie auch in der Lage gewesen, die Verteidigungsstrategie zu entwerfen. Das hätte Ihnen die Gelegenheit verschafft, Miriam wegen Mordes verurteilen zu lassen, während Sie gleichzeitig so taten, als versuchten Sie, Mrs. Woodford die denkbar größte Hilfe angedeihen zu lassen.«
    »O ja«, antwortete Bicknell sarkastisch, »und vielleicht haben Sie auch noch die Güte, uns zu erklären, warum ich das alles unternehmen sollte, um eine Dame zu hintergehen, die ich so sehr bewundere.«
    »Mit dem größten Vergnügen, Mr. Bicknell«, antwortete Hulamoki mit gewohnter Liebenswürdigkeit. »Sie wußten, daß Ezra Woodford seine Frau gebeten hatte, ihm Arsen zu besorgen. So waren Sie selbst in der Lage, Ezra mit Arsen zu vergiften. Eine Überprüfung der Geschäftsbücher wird uns zweifellos Aufschluß über Ihre Gründe dafür geben.
    Dieser Bastion war übrigens ein recht cleverer Bursche, aber er bekam das falsche Beweismaterial in die Hände. Er versuchte Miriam zu erpressen, während Sie der wirklich Schuldige sind. Sidney Selma, der Kopf der Erpresserbande, kam hierher, um Bastion auf die richtige Fährte zu setzen. Sie wußten, daß er das vorhatte, und sorgten dafür, daß Sie auf dem gleichen Schiff mit ihm fuhren - und Sie brachten gleich noch Privatdetektive mit, um Miriam zu >beschützen<. Sehr klug, wirklich sehr klug, aber doch nicht klug genug.«
    Sergeant Hulamoki strahlte und verbeugte sich mehrmals vor Bicknell.
    »Wissen Sie eigentlich, was Sie daherreden?« schrie Bicknell.
    Sergeant Hulamokis Gesicht drückte Überraschung aus.
    »Aber selbstverständlich weiß ich, was ich sage. Seien Sie überzeugt, ich weiß genau, was ich sage.«
    »Das ist eine direkte Beschuldigung!« kreischte Bicknell.
    »Das ist es«, gab Hulamoki zu.
    Einen Augenblick herrschte tiefe Stille. Dann ergriff Hulamoki wieder das Wort. »Ich hoffe, Sie mißverstehen mich nicht. Sehen Sie, Mr. Bicknell, Sie hatten die ausgezeichnete Gelegenheit, das Badezimmer zu betreten. Vermutlich war dies überhaupt der einzige Raum, den Sie allein und unbeobachtet betreten konnten. Als guter Freund, der hier einen Besuch machte, suchten Sie ganz beiläufig das Bad auf, dessen Tür Sie vermutlich abschlossen. Sie hatten nur wenige Minuten Zeit, und es war Ihnen klar, daß Sie die Mordwaffe, die Sie bei
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