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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung
Autoren: Amy J. Fetzer
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sich auf ihre Füße quälte.
    Markus stützte Aurora, indem er von hinten ihre Arme ergriff.
    »Lass sie«, fuhr Rachel ihn an und hielt sich ihre verwundete Seite. »Ein Kopf ist einfacher mit sich zu schleppen als sie. Erledige das.« Sie hielt ihm ein Messer hin. »Ich will dabei zusehen.« Rachel schritt zurück und kam leicht ins Taumeln. »Mein König wird jede Einzelheit von mir wissen wollen.«
    »Vielleicht solltest du es dann doch lieber selber tun«, stachelte Markus sie an. »Stephan wäre entzückt, wenn er hören würde, dass du es selber getan hast.«
    Sie winkte ab, als hätte er ihr eine zweite Tasse Tee angeboten. »Helena und dieser schreckliche kleine Mann waren schon genug für diese Reise.«
    Aurora erhob ihren Kopf und starrte Rachel mit einer solchen Wut an, dass die Frau zurückwich.
    »Nein so was, die Blume blüht auf«, murmelte Rachel. »Ja. Blasrohre sind sehr effektiv auf eine größere Distanz. Meistens jedenfalls«, ergänzte sie, als ob die Tatsache, dass sie Aurora und Ransom nicht getroffen hatte, ihr peinlich wäre. »Helenas Mutter war die Zofe der letzten Kaiserin, und sie erkannte Eure Ähnlichkeit mit Cassiandra durch ein Porträt, das ihre Mutter ihr verehrt hatte.«
    Rachel ging zu Aurora hinüber und ergriff unsanft ihr Kinn. »Ich gebe zu, dass die Ähnlichkeit fast schon unheimlich ist«, staunte sie und untersuchte kritisch Auroras Gesichtszüge. »Sie hatte Gerüchte gehört, dass Cassiandra entbunden hatte und dass das Kind lebte.« Rachel zuckte mit der Schulter und ließ ihre Hand hinuntergleiten, um einen Finger auf die Vene an Auroras Kehle zu legen. »Stephan ist ein äußerst entschlossener Mann.« Sie drückte, und Auroras Sehvermögen schwand. »Als Eure Existenz erst einmal entdeckt worden war, hatte er geschworen, selbst Jahre zu warten, bis Ihr ins Jenseits befördert worden wäret.«
    Aurora presste ihre Augen zusammen, Schmerz schrie in ihrem Kopf, als sie dem Drang widerstand, Rachel einen Tritt zu versetzen. Sie konnte sie unmöglich beide überwältigen, so schwindelig, wie ihr war. Aber sie wollte leben. »Ihr seid eine Närrin zu glauben, dass König Stephan eine Frau wird haben wollen, an deren Händen so viel Blut klebt«, bemerkte sie sanft.
    Rachels Augen blitzten auf, und sie gab ihr eine Ohrfeige. »Halt den Mund!« Sie zitterte am ganzen Körper vor Wut. »Was weißt du denn schon von Stephan? Du … Bäuerin!«
    Ran näherte sich ihnen langsam, vorsichtig die Äste beiseite streifend. Der starke Regen dämpfte die Geräusche seines Herannahens ab. Dann sah er sie, und sein Herz rutschte ihm in die Knie. Zum Teufel noch mal. Sie war blutbedeckt, und der Regen klatschte an ihren Körper. Blut lief aus ihren Ohren und seitlich ihren Hals hinunter. Sie ist von Connors Kugel gestreift worden, erkannte er, und schäumte vor Wut. Ihre Beine wankten, und er hätte am liebsten die Hände abgeschnitten, die sie berührten, die sie gefangen hielten.
    Die drei standen nahe bei der Schlucht, ihre Rücken der Wasserscheide zugekehrt, die sich zwischen dieser und dem schmalen Rand des Pfades befand, der sich nach unten zum Meer hin schlängelte.
    Der Abgrund ist zu nah, um angreifen zu können, dachte Ran und suchte nach einer Möglichkeit, sie von der gefährlichen Kante fortzulocken.
    Hinter ihnen schlug das Meer gegen die Küste und ließ die Erde vibrieren.
    Der Regen wurde stärker, Auroras Füße sanken in der aufgeweichten Erde ein.
    Konzentriere dich.
    In Gedanken sang Ran beschwörend ihren Namen, und plötzlich schaute sie auf. Diese Bewegung blieb jedoch bei ihren Entführern nicht unbemerkt – Markus zog sie an seine Brust und hielt ihr das Messer an die Kehle. Verdammt.
    Ran beugte sich hinunter, zog eine Klinge aus seinem Stiefel und nahm die Spitze zwischen zwei Finger. Er zögerte. Die drei standen noch immer zu nahe am Abgrund. Er durfte keine plötzliche Bewegung riskieren und womöglich Aurora treffen.
    »Tu es jetzt«, befahl Rachel über das Rauschen des Wassers hinweg, während ihr Blick die Umgebung absuchte. »Sonst werde ich dich töten!«
    Markus drückte den Dolch an Auroras Kehle und neigte ihren Nacken zum schwarz gewordenen Himmel hin. Regen prasselte ihr ins Gesicht.
    Ran balancierte immer noch die Klinge zwischen zwei Fingern und zog dann jäh seinen Arm zurück.
     
    Lockewood trat aus dem Wald heraus.
    »Tu ihr nichts, Markus.«
    Lougière kam ins Straucheln, Aurora noch immer gegen seine Brust gedrückt.
    Rachel machte
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