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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung
Autoren: Amy J. Fetzer
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Zügel herumriss und in Richtung Westen ritt.
     
    Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und Inselbewohner und Piraten schwärmten aus, um sie zu suchen. Wolken brauten sich zusammen und verdunkelten das Land wie in der Dämmerung. Fackeln wurden angezündet und Gebete geflüstert, als Alt und Jung ihre Insel durchkämmten. Das Herz des Löwen war in Gefahr.
     
    All seine Kraft zusammennehmend, schlug Ran sich durch den Dschungel, indem er sich mit der Machete einen Weg durch das Unterholz bahnte. Mit dem Seil gesichert, tastete er sich weiter und zog sich so die westliche Steilwand hoch. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und im Nacken und tropfte ihm den Rücken hinunter. Er ignorierte das.
    Rachel und Markus steuerten auf den Gipfel und dann auf die Schlucht zu, ein tiefes Tal, das sich durch die Nordseite der Insel grub und dann ins Meer führte. Dies war ihre einzige Fluchtmöglichkeit. Um jedoch den Gipfel zu Pferde erreichen zu können, mussten sie den gewundenen Pfad den Berghang hinaufreiten.
    Ransom kletterte auf die Klippe in der Hoffnung, den Gipfel als Erster zu erreichen. Von seiner Position aus gesehen befanden Rachel, Markus und Aurora sich irgendwo auf dem Pfad weit zu seiner Rechten.
    Über ihm war der Gipfel und dahinter, über den Gipfel hinweg, das Tal und das Meer. Ran rammte seinen Stiefel in die Erde und zog sich höher.
    Auf der anderen Seite hatten die Eingeborenen einen schmalen Pfad in den Steilhang gehauen, vom Gipfel direkt zum Meer hinunter. Er war gefährlich schmal und steil und führte an der Klippe entlang; ein endloser Abgrund zur Linken und die efeubewachsene Felswand zur Rechten. Das konnte man nur zu Fuß schaffen,
    Ran hatte das Ganze bisher erst ein Mal gesehen. Der Anfang des Pfades markierte die Grenze zwischen den Piraten und den Inselbewohnern.
    Ran hatte sich dazu entschlossen, auf der südlichen Seite der Insel zu leben, um sich besser verteidigen zu können, denn der Zugang zur Bucht war heimtückisch. Die Eingeborenen bevorzugten den Nordwesten, wegen seines direkten Zuganges zum Meer und der sich daraus ergebenden Fluchtmöglichkeit. Sie waren schon oft von den Briten, Portugiesen und Spaniern überrannt worden und hielten es inzwischen für sicherer, in ihren Kanus zu den äußeren Inseln zu fliehen und abzuwarten, bis die Eroberer durch Fieber, giftige Schlangen oder Löwen ums Leben gekommen waren. Das Löwenrudel war den Eingeborenen heilig, und sie hielten es für ein Zeichen, dass Rans Schiff Red Lion hieß. Nicht willens, Ärger zu suchen, wo Frieden geschlossen werden konnte, hatte Ran den Glauben der Eingeborenen, dass er eine Manifestation ihres roten Löwen sei, akzeptiert und ließ das Ganze auf sich beruhen. Das Tier war nur eine Legende, aber es hatte für Frieden auf Sanctuary gesorgt.
     
    Connor Lockewood lag auf dem Rücken auf seinem Bett; seine Wunde war genäht und verbunden worden. Er wusste, dass er nicht die Kraft hatte, Markus und Rachel zu verfolgen, aber er konnte sie finden – und helfen. Lockewood schloss die Augen, legte seine Arme auf die Seite, reinigte seinen Geist und verließ seinen irdischen Körper.
     
    Die Hitze war drückend und senkte sich schwer von der Feuchtigkeit, die Regen bringen würde, nieder. Wolken jagten über den Himmel, Blitze leuchteten auf, von fern grollte Donner. Ran kletterte immer weiter, sein Gesicht von Entschlossenheit gezeichnet.
    Ransom.
    Seine Gesichtszüge verschärften sich.
    Aurora? Er unterdrückte die Angst, die seinen Rücken hinunterlief, und spannte seine Muskeln an. Mit seinen Händen suchte er tastend nach Halt und streckte sich, um seine in Stiefeln steckenden Füße absetzen zu können. Plötzlich rutschte er ab. Trockene Äste knackten, Steine schürften über Brust und Arme, als er fiel. Er klammerte sich an einem Rebengewächs fest, setzte seine Füße in den weichen Untergrund und versuchte erst einmal, wieder zu Atem zu kommen.
    Ransom, flüsterte Auroras Stimme durch sein Hirn, und er schüttelte seinen Kopf, als wollte er es auslöschen.
    Sie haben mich gefesselt.
    Einen Moment lang dachte er, er würde verrückt werden, und er verspürte Angst. Die seltsame Verbindung wurde stärker.
    Öffne dich mir Hilf mir.
    Wo bist du?, fragte sein Hirn.
    Kurz vor dem Gipfel.
    Gipfel, dachte er und kletterte weiter. Ein Urinstinkt trieb ihn an, und Stärke und Macht kamen mit der Stimme, die er deutlich wahrgenommen hatte, in sein Hirn. Er betete, dass dies ein Zeichen dafür
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