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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung
Autoren: Amy J. Fetzer
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dich!«
    Markus überholte sie.
    Sayidda hastete die Treppe hinunter, Schwindel ließ sie jedoch innehalten. Sie blieb stehen und griff nach dem Geländer, als Connor auf dem Treppenabsatz stolperte und ebenfalls am Geländer Halt suchte. Leise rief er ihren Namen, und ihre Augen weiteten sich, als sie den blutüberströmten Mann sah. Sie drückte sich flach gegen die Wand, als er seinen Arm hob, einen kurzen Blick nach unten warf und seine Gedanken darauf konzentrierte, genau zu zielen.
    »Göttin, vergib mir«, hauchte er und warf die Klinge. Der Dolch zischte durch die Luft und traf Rachels Körper.
    Sie schrie und taumelte nach vorn, ohne jedoch zu fallen; dann stolperte sie durch den Hintereingang hinaus. Sie packte die Zügel des Pferdes und drehte sich dann um, um einen Blick zurückzuwerfen; ein Schmerz jagte durch ihre Brust.
    »Nein, nein, rauf aufs Pferd«, schnauzte sie, als Markus Anstalten machte, sie von dem Messer zu befreien. Er legte Aurora über den Widerrist des Rosses. Rachel schloss ihre Finger um den Griff des Messers und zog mit einem Ruck daran. Sie zog zischend Luft durch ihre Zähne, schloss kurz ihre Augen und steckte es in ihren Rockbund.
    Markus bestieg das Pferd und erstarrte. Der Wachposten lag auf dem Boden, seine Kehle von einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt. Es war der Gehilfe des Quartermeisters.
    »Fahr zur Hölle, Frau? Warum lässt du es nicht einfach gut sein?«
    Rachel stieg zitternd auf das zweite Pferd; Blut lief in einer dunklen Spur ihre Röcke hinunter.
    »Ich will ihren Kopf.« Markus riss entsetzt die Augen auf. »Schau nicht so empfindlich drein. Du hast ihrer Mutter schließlich Finger und Ohr abgeschnitten. Ich will, dass Stephan weiß, dass ich erfolgreich gewesen bin, wo du versagt hast!« Rachel presste dem Pferd unbarmherzig ihre spitzen Absätze in die Seite, und das Tier taumelte vom Haus fort auf den Pfad zum entfernten Ende der Insel hin. Markus folgte ihr.
    Ihren Kopf. Donette Rostoff, die Gemahlin des Königs, würde es tun. Sie würde ihre Loyalität Stephan gegenüber durch den abgetrennten Kopf der letzten Kaiserin von Scizore beweisen. Dieser. Gedanke machte sie vor Freude ganz schwindelig.

38
    Keine Töchter.
    Ran stieß einen Fluch aus und trieb das Pferd auf die Veranda. Das Klappern der Hufe hallte wider, und eine böse Vorahnung ließ ihn den Atem anhalten, als er sich aus dem Sattel gleiten ließ. Als er mit der Schulter die Tür aufstieß, erstarrte er.
    Seine Mutter saß mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt auf dem Treppenabsatz; ihre Wangen waren geschwollen, ihre Lippen blutig.
    »O gütige Heilige!«, stöhnte er und ließ sich neben sie auf die Knie sinken.
    »Hilf Lockewood«, schluchzte sie, wobei Blut von ihren zerplatzten Lippen lief. Mehrere Stufen weiter oben auf der Treppe lag Connor ausgestreckt, als wäre er gefallen und versuchte nun, sich zusammenzureißen und zu Sayidda zu gelangen. Ran ging zu ihm und half ihm hinunter zu einem Sitzplatz am unteren Ende der Treppe.
    »Rachel hat den Wachposten an der Tür getötet«, informierte Connor ihn deprimiert. Er bedeckte seine Wunde mit seiner Handfläche und ließ sich plötzlich gegen den Geländerpfosten sinken. »Sie hat Aurora.« Blut sickerte durch seine Finger. »Sie hat versucht, sie zu erschießen.« Rans Blick schoss zu Connors Wunde, und ihm war sofort klar, dass er den Schuss auf sich genommen hatte, der eigentlich für seine Tochter bestimmt gewesen war.
    »Madre de Dios« ,flüsterte Domingo, als er zu Sayidda kam, sie sanft aufhob. Er zuckte zusammen, als sie gegen ihn fiel.
    »Baynes, Pellum, Docks!«, brüllte Ran, als er sich aufrichtete, woraufhin die Männer schnell in die Eingangshalle gelaufen kamen. »Ruft die Lion- Crewzusammen, damit wir sie suchen können«, befahl er Pellum. »Sie haben keine andere Möglichkeit, als über die Berge zu fliehen.« Pellum tat, was ihm aufgetragen worden war.
    »Was geht hier vor sich?«, wollte Granville wissen, als er hereinkam. »Wer hat das hier getan? Und vor allem warum?«
    »Halt dich da raus, Vater«, knurrte Ran und drehte sich zu Baynes um. »Schickt zwanzig Mann an die Küste. Sorgt dafür, dass kein Schiff von hier wegsegelt. Und holt mir Häuptling Potahd. Erzählt ihm, was passiert ist, um seine Leute zu warnen. Sie sind in sein Gebiet hineingeritten.« Baynes nickte und rannte los, während Ran in sein Studierzimmer ging. Er riss eine Vitrine auf und bewaffnete sich mit einer Machete und mit Pistolen. Sein Vater
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