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Heisse Liebe in eisiger Nacht

Heisse Liebe in eisiger Nacht

Titel: Heisse Liebe in eisiger Nacht
Autoren: C Cross
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sich das Haar aus der Stirn, seufzte resigniert und hielt ihm die Hand entgegen.
    Hätten ihre Lippen und die Hand, die sie nach ihm ausstreckte, nicht verräterisch gezittert, hätte er sich von ihr ferngehalten und darauf gewartet, dass sie sich ohne seine Hilfe aufrappelte.
    Genau wie sie seufzte er, und dann nahm er ihre Hand. Aber kaum hatte er sie gepackt, umfasste sie mit der anderen Hand blitzschnell sein Handgelenk. Mit einer für ihre Größe überraschenden Kraft warf sie sich mit ihrem ganzen Gewicht nach hinten und riss Taggart mit sich, während sie gleichzeitig mit beiden Beinen nach ihm trat.
    Sie war schnell, das musste man ihr lassen, aber er war schneller. Er warf sich auf die Seite, sodass ihre Stiefel ihnnicht im Unterleib trafen, wie sie offensichtlich beabsichtigt hatte. Stattdessen traf der Schlag äußerst schmerzhaft seinen rechten Schenkel.
    Taggart verlor das Gleichgewicht und stolperte, wenn auch nur kurz. Seiner Gegnerin genügte der Vorteil allerdings. Sie verpasste ihm einen Tritt gegen das Knie, rollte sich zur Seite, sprang auf und raste auf die Bäume zu.
    „Hol mich der Teufel!“ Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal die Beherrschung verloren hatte, da er jede Art von Gefühlsausdruck für gefährlich hielt. Aber in diesem Moment war er sehr kurz davor, stinksauer zu werden.
    Er jagte ihr nach, packte sie am Kragen ihres Parkas, blieb abrupt stehen und hob sie regelrecht vom Boden.
    „Lassen Sie mich los! Ich warne Sie …“ Sie drehte sich hektisch hin und her und schlug nach ihm, und zu seinem Ärger streifte sie ihn doch tatsächlich einmal mit ihrer kleinen Faust am Mund.
    Wenn er Gabriel wäre, hätte er sie vielleicht mit einigen vernünftigen Worten beruhigen können. Wenn er Dominic oder Cooper wäre, hätte er sie höchstwahrscheinlich mit seinem Charme dazu gebracht, ihm zu gehorchen. Aber er besaß weder die Gabe der Überredung noch die Fähigkeit, Frauen um den kleinen Finger zu wickeln, und er hatte es gründlich satt, von ihr an der Nase herumgeführt und ausgetrickst zu werden.
    „Jetzt reicht es!“ Er duckte sich, packte sie bei den Schenkeln und warf sie sich über die Schulter.
    Das darf nicht wahr sein! dachte Genevieve und wand sich heftig, während ihr Peiniger mühelos durch den Schnee stapfte. Es war einfach nicht fair. Dieser große, Angst einflößende Fremde mit seinem gestählten Körper und dem verschlossenen Gesicht konnte nicht einfach so daherkommen, sie überwältigen und zurück nach Silver schleppen.
    Aber offenbar hat jemand vergessen, ihm das zu sagen, weil er im Augenblick genau das tut, dachte sie. Und du kannst ihn schlagen und bedrohen, so viel du willst, er wird dich trotzdem überwältigen.
    Es war höchste Zeit, dass sie ihre Taktik änderte. Körperlich war sie ihm nicht gewachsen, und das bedeutete, dass sie ihn überlisten musste, wenn sie irgendwie entkommen wollte. Was allerdings leichter gesagt als getan war, wenn man mit dem Kopf nach unten hing, das Blut einem in den Kopf stieg und sie mit dem Bauch bei jedem Schritt schmerzhaft gegen seine Schulter stieß.
    Genevieve überlegte einen Moment und zwang sich dann, den Kampf aufzugeben und sich ganz schlaff von seiner Schulter hängen zu lassen.
    Zunächst geschah nichts. Schließlich spürte Genevieve ein kaum merkliches Zögern in den langen, kräftigen Schritten ihres Gegners. „Sind Sie in Ordnung, Bowen?“, fragte er.
    „Nein.“ Schwach und elend zu klingen bedurfte keiner Anstrengung. „Wenn Sie mich nicht absetzen, wird mir mein Frühstück wieder hochkommen.“
    Zum Teufel mit dem Mann, aber er zuckte doch tatsächlich nur die Achseln und hob Genevieve dabei leicht an, als würde sie nicht das Geringste wiegen. „Pech.“
    „Aber …“
    „Nein.“ Er machte eine winzige Pause. „Und wenn Sie sich jetzt hier auf meiner Schulter übergeben, werden Sie es bereuen.“
    Seine tiefe Stimme klang drohend genug, dass Genevieve ihm aufs Wort glaubte. Aber er konnte doch unmöglich von ihr erwarten, so etwas zu unterdrücken – oder etwa doch? Sie wollte es jedenfalls lieber nicht herausfinden. „Wie … wie heißen Sie?“
    Er blieb so lange stumm, dass sie glaubte, er würde ihr nicht mehr antworten. Schließlich sagte er: „Taggart.“
    „Ist das Ihr Vor- oder Nachname?“
    „Jetzt nennen Sie mich einfach Taggart. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.“
    Seine Worte, die wie eine Warnung wirkten, wurden so schnell hervorgestoßen wie Salven
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