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Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
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Zwei Jahre, in denen sie sich zweifelnd gefragt hatte, ob die Trennung vielleicht doch ihre Schuld und nicht die von Constantine gewesen war. Vielleicht hatte sie ihn völlig zu Unrecht bezichtigt, kalte Füße wegen der anstehenden Hochzeit bekommen zu haben. Möglicherweise war es wirklich unverzeihlich von ihr gewesen, ihn nicht von vornherein über die finanzielle Situation ihrer Familie informiert zu haben.
    „Was habe ich dir eigentlich getan, Constantine?“, fragte sie herausfordernd.
    Er lächelte grimmig. „Falls du tatsächlich eine Erklärung erwartest, vergeudest du deine Zeit.“
    „Das hätte ich mir ja denken können.“ Sie legte die Hände auf seine Brust und stieß ihn von sich.
    „So warte doch“, erwiderte er ärgerlich und fluchte leise in seiner Heimatsprache.
    Beim Klang der melodischen medinischen Sprache – ein italienischer Dialekt mit griechischen und arabischen Einflüssen – spürte Sienna, wie ihre Haut vor Erregung zu kribbeln begann.
    Verdammt noch mal. Warum gefiel ihr das nur so gut?
    Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie sich von seiner atemberaubenden Ausstrahlung so einfach in den Bann ziehen ließ. Mit unverminderter Kraft stemmte sie sich weiter gegen seine muskulöse Brust, um wenigstens diesen kleinen Abstand zwischen ihnen wahren zu können.
    Trotzdem war sie wie gefangen von seiner aufregenden Nähe. Inständig hoffte sie, dass die Leute von der Presse ihr kleines Gerangel so auslegen würden, als spende Constantine ihr weiterhin Trost.
    „Wer hat die Presse benachrichtigt?“, fragte sie möglichst eisig. „Du?“
    Er lachte humorlos auf. „ Cara , ich bezahle Leute dafür, um sie mir vom Hals zu halten.“
    Vergebens bemühte sie sich, gegen das erwartungsvolle Prickeln anzukämpfen, das sich von ihrem Bauch ausgehend in ihr ausbreitete. „Nenn mich bitte nicht …“
    „Wie denn?“, fragte er. „Darling? Babe? Sweetheart?“
    Mit seinen langen schlanken Fingern strich er über ihr Kinn. Dann beugte er sich so dicht an sie heran, dass es wieder den Anschein hatte, er wolle sie jeden Moment küssen.
    Der Anblick seiner klaren blauen Augen, die winzigen Wassertropfen auf seinen langen dunklen Wimpern sowie der rote Fleck an seinem Kinn, der von ihrem Zusammenstoß eben herrührte, riefen bittersüße Erinnerungen in Sienna wach. Unwillkürlich fühlte sie sich in die Zeit zurückversetzt, als sie sich vor etwas mehr als zwei Jahren zum ersten Mal begegnet waren.
    Damals war es dunkel gewesen, und es hatte ebenfalls geregnet. Sie hatte ihren Schirm aufgespannt und deswegen nicht sehr viel vom Weg sehen können, als sie vom Taxi zum Eingang eines Restaurants gehastet war. Prompt waren sie miteinander kollidiert. Damals hatte die Wucht des Aufpralls sie auf den Bürgersteig stürzen lassen. Dabei war ihr kurzes schwarzes Kleid ein Stück eingerissen, und sie hatte den Schirm sowie einen ihrer Schuhe verloren.
    Constantine hatte sich mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme bei ihr entschuldigt und sich besorgt nach ihrem Wohlbefinden erkundigt. Wie verzaubert hatte sich Sienna den verlorenen Schuh wieder übergestreift, dabei war sie das Gefühl nicht losgeworden, durch ihren Sturz in ein Märchenland geschleudert worden zu sein. Allerdings hätte ein „Prinz Charming“ in ihrer Vorstellung nicht annähernd so gut ausgesehen wie Constantine. Damals war sie sicher gewesen, dass es ihr das Herz brechen würde, wenn er wieder ginge.
    Constantine verstärkte den Griff um ihren Arm, und Sienna kehrte mit einem Ruck in die Gegenwart zurück. Als sie ihn genauer betrachtete, fiel ihr auf, dass er nicht nur sehr ärgerlich, sondern auch ein wenig verwirrt wirkte.
    „Basta“ , stieß Constantine hervor und wich ein Stück von ihren verführerischen Lippen zurück. „Du trägst dasselbe Kleid.“
    „Nein“, erwiderte Sienna trotzig und gab damit zu, dass auch sie soeben an ihre erste Begegnung gedacht hatte. „Damals hatte ich ein schwarzes Cocktailkleid an.“
    „Es fühlt sich aber genauso an.“ Feucht und samtig, so wie ihre Haut.
    „Dann nimm doch deine Hände weg, wenn es dir nicht passt.“
    Ihre Stimme klang kühl und kontrolliert, doch der heisere Unterton und ihre Unfähigkeit, ihm in die Augen zu schauen, waren ihm Beweis genug dafür, dass es in ihr anders aussah.
    Eigentlich sollte er sie gehen lassen, denn sie kam ihm sichtlich mitgenommen vor. Lucas hatte recht gehabt – wenigstens an dem Tag, an dem ihr Vater zu Grabe getragen wurde,
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