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Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
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Und ihr kam plötzlich etwas in den Sinn, das ihr ganz und gar nicht behagte.
    Oh, verdammt. Sie musste nachdenken. Und zwar schnell.
    Die vergangenen drei Tage hatte sie damit zugebracht, den privaten Schriftverkehr und die Vermögenswerte ihres Vaters durchzuarbeiten. Dabei waren ihr einige geheimnisvolle hohe Beträge aufgefallen, die sie in keinen Zusammenhang mit den Firmengeschäften bringen konnte. Innerhalb von zwei Monaten war eine große Summe Geldes auf das private Konto ihres Vaters eingegangen, die dafür verwandt worden war, seine Spielschulden zu begleichen und die finanziellen Probleme von Ambrosi-Pearls zu beheben. Doch Sienna hatte keine Ahnung, woher das Geld stammte. Zuerst hatte sie geglaubt, dass es sich um Gewinne vom Spieltisch handelte, doch die Beträge waren relativ gleichbleibend gewesen, daher war das unwahrscheinlich. Zwar hatte Roberto Ambrosi in der Vergangenheit schon Geldbeträge gewonnen, doch die waren immer unterschiedlich hoch ausgefallen.
    Und jetzt wollte Constantine sie sprechen.
    Sienna versuchte, die böse Vermutung, die sich in ihrem Kopf formte, zu verdrängen. Sie musste Carla auf andere Gedanken bringen, die immer noch den Atraeus-Brüdern hinterhersah, als würde sie sie am liebsten in die Luft sprengen. Also schaute Sienna sich suchend nach ihrer Mutter um. „Mom braucht Hilfe.“
    Im selben Moment hatte auch Carla Margaret Ambrosi entdeckt, die immer noch geschwächt war von den Beruhigungsmitteln, die ihr der Arzt verschrieben hatte. Ein Reporter redete pausenlos auf sie ein. „Oh, Mist. Ich kümmere mich darum. Wird sowieso Zeit, dass wir hier wegkommen. Wir hätten schon vor zehn Minuten bei Tante Via zum Lunch sein sollen“, sagte Carla.
    Seitdem ihr Vater vor vier Tagen zusammengebrochen und an Herzversagen gestorben war, hatten sie alle keine ruhige Minute gehabt. Allerdings ließ sich die Wahrheit nicht länger beschönigen. Ihr Großvater hatte im Zweiten Weltkrieg das Familienunternehmen aus dem Mittelmeerraum von der Insel Medinos nach Sydney verlagert und zu einem florierenden Geschäft ausgebaut. Doch die glorreichen Tage von Ambrosi-Pearls waren längst vorüber und die Schulden ins Unermessliche gestiegen.
    Ein Entschluss reifte in Sienna heran. „Sag Via, dass ich es nicht zum Lunch schaffe. Ich komme dann später zu euch nach Hause.“
    Nachdem sie Constantine losgeworden war.
    Nachdenklich betrachtete Constantine den Himmel durch die Windschutzscheibe des Audi. Er hatte beschlossen, dort auf Sienna zu warten.
    Zane saß auf dem Rücksitz und verschränkte die Arme vor der Brust, während er gelassen den Presseleuten zusah, die sich vergebens abmühten, an Constantines Sicherheitsleuten vorbeizukommen. „Ich denke, sie mag dich noch.“
    Constantine versuchte, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen. Mit seinen vierundzwanzig Jahren war Zane zwar tatsächlich jünger als er, aber manchmal kam es ihm so vor, als trennten sie weit mehr als sechs Jahre. „Das ist rein geschäftlich.“ Und kein Vergnügen.
    „Hast du eigentlich noch eine Gelegenheit gehabt, mit Roberto über den Kredit zu sprechen?“, fragte Lucas, der auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte.
    Die Worte vor seinem Tod hingen unausgesprochen in der Luft.
    Constantine zupfte an seiner Krawatte herum. „Was glaubt ihr, weswegen er einen Herzanfall hatte?“
    Offenbar hatte es mit Robertos Herz nicht zum Besten gestanden.
    Siennas Vater hatte Constantine um ein Gespräch gebeten, als Treffpunkt hatten sie sich auf Constantines Haus geeinigt. Doch Roberto war nicht erschienen, sondern hatte stattdessen eine Runde Blackjack gespielt, wie Constantine nach ein paar Telefonaten herausgefunden hatte. Roberto war offensichtlich sehr bestrebt gewesen, das dringend benötigte Geld am Spieltisch zu gewinnen.
    Um unnötiges Aufsehen zu vermeiden, hatte Constantine seinen persönlichen Assistenten Tomas ins Kasino geschickt, um Roberto abzuholen. Tomas war eingetroffen, nachdem der ältere Mann nur kurz zuvor hohe Gewinne erzielt hatte – und sich dann plötzlich unwohl fühlte. Sofort hatte Tomas einen Krankenwagen gerufen, doch es war zu spät gewesen. Nur Minuten darauf hatte Roberto sich an die Brust gegriffen und war wie ein gefällter Baum zu Boden gegangen.
    Als Constantine davon erfuhr, hätte er selbst beinahe einen Herzinfarkt erlitten. Auch wenn die Medien ihn als knallharten Geschäftsmann bezeichneten, so hätte er liebend gerne mit Roberto über Möglichkeiten der
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