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Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
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als nötig in Constantines Armen und ließ zu, dass er beruhigend ihre Schulter streichelte und sie mit seinem Körper wärmte. Erschöpft vor Trauer nahm Sienna es einfach hin und genoss es, sich an ihn zu lehnen und auf seine Stärke vertrauen zu können.
    Endlich hörte es ganz auf zu regnen. Gleich würde sie sich aus der Umarmung befreien, aber sie fühlte sich noch zu müde, um sich überhaupt zu rühren.
    „Wir sollten fahren“, sagte Constantine leise an ihrem Ohr. „Hier können wir nicht sprechen.“
    Als sie sich bewegte und ihn dabei streifte, bemerkte sie, dass er erregt war – und im gleichen Moment erinnerte sie sich an damals: Es waren sinnliche Erinnerungen, aber es hatte auch entsetzlich erniedrigende Momente gegeben.
    Oh nein. Auf gar keinen Fall würde sie wieder etwas für ihn empfinden.
    Entschlossen befreite sie sich aus seiner Umarmung und verlor dabei ihre Handtasche. Während sie sich das nasse Haar aus dem Gesicht strich, bückte sie sich, um die Utensilien einzusammeln, die ihr aus der Tasche gefallen waren – Lipgloss, Puderdose, Autoschlüssel.
    Ihre Schlüssel! Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, zu fahren. Wenn Constantine ein Gespräch mit ihr wünschte, würde er wohl einen Termin mit ihr vereinbaren müssen. Auf gar keinen Fall würde sie bleiben und darauf warten, von den Medien wieder dermaßen vorgeführt zu werden, wie es vor zwei Jahren der Fall gewesen war.
    „Verdammt. Sienna …“
    Klang seine Stimme etwa zärtlich? Und war das Mitgefühl in seinem Blick?
    Nein, das konnte gar nicht sein.
    Als Constantine in die Hocke ging, um ihr beim Einsammeln ihrer Habseligkeiten zu helfen, beeilte sie sich nur noch mehr, die Sachen in ihre Tasche zu stopfen. Es regnete schon wieder, aber das war ihr egal. Sie war ohnehin bis auf die Haut durchnässt. Sie spürte die feuchten Haarsträhnen im Gesicht, ihr Kleid schien an ihrem Körper zu kleben, und ihre Schuhe waren völlig durchgeweicht.
    Constantine ging es nicht besser. Seine graue Anzugjacke spannte feucht über seinen Schultern, und sein weißes Hemd war so durchscheinend vor Nässe, dass Sienna die bronzefarbene Haut darunter durchschimmern sah.
    Mühsam wandte sie sich von diesem faszinierenden Anblick ab und richtete sich hastig auf, denn ihr war plötzlich eingefallen, dass ihr schwarzes Seidenkleid im durchnässten Zustand zwar keine Haut enthüllte, aber dennoch überaus dünn war. Zu dünn. „Unser Gespräch wird noch warten müssen“, brachte sie heraus. „Wie du sehen kannst, bin ich nass.“
    Sie machte kehrt, ohne auf seine Antwort zu warten, und hielt nach einem Weg zu ihrem Wagen Ausschau, der nicht von Reportern belagert war.
    Doch Constantine umfasste ihre Taille und zog sie zurück an seinen warmen Körper. „Vier Tage lang hast du meine Anrufe nicht beantwortet“, flüsterte er leise an ihrem Ohr. Ein Schauer durchzuckte sie beim Klang seiner Stimme. „Wenn du denkst, dass ich mich auch nur noch eine weitere Sekunde von dir hinhalten lasse, dann hast du dich geschnitten.“

2. KAPITEL
    Sienna kochte vor Zorn, weil Constantine sie einfach festhielt, in einer intimen Geste, als hätte er jedes Recht dazu. Noch wütender war sie allerdings auf sich selbst – auf die verwirrenden Empfindungen, die auf sie einstürzten, als sie seine Hände auf sich spürte. Verärgert sah sie auf seine Finger. „Lass. Mich. Los.“
    „Nein“, entgegnete er bestimmt.
    Aus den Augenwinkeln nahm Sienna eine Bewegung wahr, und sie hörte, wie eine Autotür zugeschlagen wurde.
    Constantine stieß einen leisen Fluch aus. Jetzt, da der Wolkenbruch vorüber war, trauten sich die Presseleute wieder aus ihren Wagen heraus.
    „Das hatte ich zwar nicht vor, aber du hast es ja nicht anders gewollt.“ Er drehte sie zu sich herum und senkte den Kopf, als ob er sie küssen wollte.
    Sienna riss den Kopf nach oben und traf dabei sein Kinn, was für sie ziemlich schmerzhaft war – und sie nur noch wütender machte. „So wie vor zwei Jahren? Oh, wie cool, Constantine. Du hast mich wie eine Schwerverbrecherin behandelt, weil mir meine Familie etwas bedeutet, und jetzt …“
    Ihre Bemerkung schien seinen Ärger zu verstärken, viel mehr, als es die anrückende Presse tat. „So nennst du das also? Ist ja interessant.“
    Sein ruhiger Tonfall stand im krassen Gegensatz zu dem zornigen Ausdruck in seinen Augen – und ließ sie die Schuldgefühle noch heftiger empfinden, die sie in den vergangenen zwei Jahren ohnehin gequält hatten.
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