Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall
Autoren: Heidi Rice
Vom Netzwerk:
war: Sie konnte eindeutig bezeugen, dass das vorbei war. Doch anstatt die beiden tratschenden Frauen zur Rede zu stellen, blieb sie zutiefst verwirrt sitzen.
    Denn insgeheim hatte Maddy sich von Anfang an gefragt, warum Rye sie so unwiderstehlich fand und sie so umwarb – ein Mann, der jede Frau hätte haben können. Doch nach den ersten gemeinsam verbrachten Tagen waren diese Bedenken in den Hintergrund getreten. Denn Rye hatte mit seiner Aufmerksamkeit und seiner Leidenschaft ihr Selbstbewusstsein gestärkt, nicht nur im Hinblick auf ihre Sinnlichkeit, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen.
    Doch wenn das nun alles auf einer Lüge aufbaute und Rye eigentlich nur ihre Unerfahrenheit anziehend gefunden hatte? Habe ich, ohne es zu merken, wieder einmal meinen Helferkomplex ausgelebt? Verhält Rye sich deshalb in den letzten Wochen so distanziert, weil er nun wiederhergestellt ist und ich ihn zu langweilen beginne?
    Maddys Herz schlug so heftig, dass sie vom restlichen Gespräch zwischen Marta und deren Freundin nichts mehr mitbekam. Nach einer Weile, die ihr wie eine Ewigkeit erschien, bemerkte sie plötzlich, dass sie allein war. Wie benommen verließ sie die Toilettenkabine, wusch sich die Hände und blickte in den Spiegel. Sie war aschfahl, und alle Vorfreude war aus ihrem Gesicht gewichen.
    Zum fünfzehnten Mal sah Rye nun schon auf die Uhr und fluchte leise. Wo, um alles in der Welt, blieb Maddy nur? Er wartete jetzt seit über zwanzig Minuten auf sie. Und zu allem Übel wäre er gerade noch beinahe Marta begegnet, was seine Laune nicht gerade gebessert hatte.
    Rye ließ den Blick durchs Foyer gleiten und versuchte, seine heftige Ungeduld zu unterdrücken. Dann runzelte er die Stirn. Eigentlich hatte er doch vorgehabt, sich langsam von Maddy zu lösen, und in den vergangenen zwei Wochen hatte er auch alles richtig gemacht. Trotzdem wollte er sie mehr als je zuvor. Er beschloss, bis zum Ende von Maddys Aufenthalt jeden Abend mit ihr auszugehen, damit zwischen ihnen nicht wieder dieselbe Vertrautheit wie in Cornwall entstand.
    Sie hatte mehrfach vorgeschlagen, abends zu kochen, aber Rye war nie darauf eingegangen, obwohl er sich sehr danach sehnte, Maddy ganz für sich zu haben. Denn wenn sie zu viel Zeit miteinander verbrächten, wäre er verloren. Jedes Mal, wenn er abgelehnt hatte, hatten ihr die Verwirrung und der Schmerz deutlich im Gesicht gestanden. Rye hatte diesen Ausdruck kaum ertragen und es außerdem bald anstrengend gefunden, jeden Abend auszugehen.
    Das schicke, glamouröse Londoner Nachtleben gefiel ihm bei Weitem nicht mehr so wie früher. Und Maddys Gegenwart machte ihm nur noch deutlicher, wie seicht und belanglos sein Leben früher gewesen war. Er hatte nicht nur Maddy vermisst, sondern auch die ruhigen schönen Abende, die sie gemeinsam in ihrem Cottage verbracht hatten. Trotzdem hatte er mit aller Kraft an seinem Entschluss festgehalten.
    An diesem Abend hatte er sie unterstützen wollen, aber nicht zu sehr, damit sie es nicht falsch deutete. Doch als Maddy, am ganzen Körper bebend vor Aufregung, seine Hand ergriffen hatte, war sein Beschützerinstinkt erwacht. Als sie sich kurz darauf auf dem Laufsteg verbeugt hatte, mit strahlend glücklichem Gesicht und in dem atemberaubenden Kleid, das sich so perfekt um ihre Figur schmiegte, hatte Rye seine Begeisterung und seinen Stolz keine Sekunde länger verbergen können.
    Und als sie sich auf der Tanzfläche an ihn geschmiegt hatte und ihr betörender Duft in seine Nase gestiegen war, hatte er sie ein wenig zu eng an sich gezogen.
    Dass Rye nun mit fast verzweifelter Ungeduld darauf wartete, sie endlich mit in die Suite zu nehmen und auszuziehen, war eine weitere Bestätigung dessen, was ihm schon bewusst war: Er begehrte Maddy nicht nur, er brauchte sie.
    Dabei hatte er sich doch selbst versprochen, nie wieder von einem anderen Menschen abhängig zu sein. Denn das war ein schwarzer, tiefer Abgrund, in den er nicht noch einmal stürzen wollte.
    „Wo kamen denn all diese Leute her?“, fragte Rye, während er ungeduldig die Keycard durch den Schlitz zog, um die Tür zur Suite zu öffnen. „Und warum mussten sie unbedingt alle mit unserem Fahrstuhl fahren? Ich glaube, wir haben auf jedem Stockwerk angehalten.“
    Als sich die Tür endlich öffnete, zog er Maddy hinein und küsste sie. „Und erinnere mich daran, dass ich nie wieder eine Suite im obersten Stock buche“, fügte er leicht angespannt hinzu.
    Maddy, die unter seinem Kuss
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher