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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall
Autoren: Heidi Rice
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Surfer waren schon vor Stunden nach Hause gegangen – bis auf einen.
    „Ist gut“, stimmte sie zu. „Wir sollten ihn erlösen.“ Sie nahm das Megafon von der Ladefläche des Transporters und freute sich dabei schon auf die heiße Spezialschokolade, die sie ihrem Chef Phil zu Beginn ihrer Nachmittagsschicht im Wildwater Bay Café abschwatzen wollte.
    Noch immer war das schwarze Surfbrett mit dem unverkennbaren gelben Zickzackmuster zwischen den hohen Wellen zu sehen.
    „Der muss völlig verrückt sein.“ Maddy betrachtete die Gewitterwolken, die sich in einiger Entfernung zusammenzogen. Auch der Wind wurde stärker. In einem derart aufgewühlten Meer wäre es sogar für einen erfahrenen Surfer schwer gewesen, sich oben zu halten. Sie sagte ins Megafon: „Die Rettungsschwimmer beenden ihre Schicht und raten allen, sofort aus dem Wasser zu kommen.“
    Doch auch nachdem sie die Ansage wiederholt hatte, reagierte der Surfer nicht.
    „Hat er uns vielleicht nicht gehört?“, überlegte Maddy.
    „Der Kerl ist schließlich erwachsen, und wenn er sich unbedingt umbringen will, werden wir ihn nicht davon abhalten können“, erwiderte Luke, rieb die Hände aneinander und fing an, die Flaggen einzusammeln, mit denen der bewachte Strandabschnitt markiert war.
    Als er damit fertig war, nahm er Maddy das Megafon aus den vor Kälte gefühllosen Händen und legte es auf die Ladefläche. „Ich habe in einer Stunde ein Date mit Jack, der mir heißen Sex zum Nachtisch versprochen hat.“ Jack war Lukes neuer Freund.
    Besorgt sah Maddy, wie der Surfer sich ein wenig schleppend wieder aufs Brett zog. Dann zwang sie sich, den Blick abzuwenden. „Du bist wirklich ein echter Romantiker“, stellte sie ironisch fest.
    Er lachte. „Heißer Sex kann durchaus romantisch sein, wenn man es richtig anstellt.“
    Maddy half ihm, die Fahnen auf die Ladefläche zu hieven. „Ach ja?“, fragte sie ein wenig wehmütig. Seit einem Jahr wohnte sie im Cottage ihrer Großmutter und arbeitete als Rettungsschwimmerin und Kellnerin. Die Abende waren fast immer ihrem Hobby Seidenmalerei gewidmet, sodass Maddy wirklich keine Zeit für Romantik hatte. Und heißen Sex hatte sie noch nie in ihrem Leben gehabt. Eher lauwarmen, dachte sie stirnrunzelnd, als sie die letzte Fahne auf den Wagen hoben.
    Letzten Sommer hatte Steve sie verlassen, weil Maddy ihre Seidenmalerei angeblich wichtiger war als er. Und so ganz unrecht hatte er damit nicht gehabt. Denn obwohl sie fast jede freie Minute in ihrer provisorischen Werkstatt gewesen war, hatte die Seidenmalerei sie weniger angestrengt als Steve. Zugegeben, zum Höhepunkt war Maddy durch ihr künstlerisches Hobby nicht gelangt, aber in dieser Hinsicht war auf Steve auch kein Verlass gewesen. Warum hatte sie es nur so lange mit ihm ausgehalten und sich dann noch mehrere Monate wegen der Trennung gequält?
    Zitternd schob Maddy sich die Hände in die Jackentaschen. Zumindest hatte sie zum ersten Mal auf ihren Bruder Callum gehört und nicht den Fehler begangen, sich wieder mit Steve zu versöhnen. Auch das Geld, um das er sie angebettelt hatte – und das sie mit Sicherheit nie wiedergesehen hätte –, hatte sie ihm nicht geliehen.
    Zwar hatte sie auf Sex und einen warmen Körper verzichten müssen, an den sie sich nachts anschmiegen konnte, doch das war ein geringer Preis dafür gewesen, Achtung vor sich selbst zu bekommen. Sie musste aufhören, „menschliches Treibgut“ – wie Callum es ausdrückte – bei sich aufzunehmen und zu versuchen, diese Gestrandeten zu therapieren. In dieser Hinsicht lag Cal absolut richtig, auch wenn er in Bezug auf Beziehungen nicht gerade eine Autorität war. Er hatte noch nie eine gehabt, die länger als eine Nanosekunde gedauert hätte. Als die Beziehung ihrer Eltern in die Brüche gegangen war, hatte er sich zu einem Casanova erster Güte entwickelt, während Maddy ihren Helferkomplex ausgelebt hatte.
    Angefangen hatte es vor vielen Jahren mit Eddie Mayer, der Maddy in der Schuldisco geküsst und ihr dann das Geld für die Schulkantine abgeluchst hatte. Steve war eigentlich nur der Letzte in einer Reihe von Nichtsnutzen gewesen, die alles von Maddy bekommen, aber nichts zurückgegeben hatten. Im vergangenen Winter hatte sie beschlossen, ein neues Leben anzufangen. Seit zwei Wochen war sie vierundzwanzig. Es war also höchste Zeit aufzuhören, immer wieder dieselben Fehler zu machen.
    Von nun an würde sie nicht mehr ständig viel zu nett sein und versuchen, allen zu
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