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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall
Autoren: Heidi Rice
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Schließlich wusste sie, wo er wohnte. Wegen der Flut konnte sie den Weg an den Klippen entlang zwar nicht mehr benutzen, aber sie könnte die Küstenstraße nehmen und mit dem Fahrrad in zwanzig Minuten beim Herrenhaus sein.
    Maddy nahm ihr Regencape und ging zur Tür.
    „Meinst du denn, er findet es gut, wenn du bei ihm vorbeigehst?“, fragte Phil.
    „Nein, bestimmt nicht. Aber das ist sein Pech. Er hätte eben nicht vor meinen Augen versuchen sollen, sich zu ertränken.“

2. KAPITEL
    Als Maddy etwa eine Stunde später durch die Tore von Trewan Manor radelte, fühlte sie sich nicht mehr energisch und entschlossen, sondern elend.
    Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht? Dem wortkargen Fremden ging es sicher bestens. Er würde ihr die Haustür vor der Nase zuschlagen – sofern er überhaupt aufmachte. Und auf dem Heimweg würde sie in ein Gewitter historischen Ausmaßes geraten.
    Schon die Herfahrt auf der Küstenstraße war ein Albtraum gewesen, nicht nur wegen des Schlamms, sondern weil die Kette ihres uralten, klapprigen Rads mehrmals abgesprungen war und ihr nach den Anstrengungen des Rettungseinsatzes die Beinmuskeln wehtaten.
    Der strömende Regen rann ihr in den Nacken, als Maddy abstieg und ihr Rad an den Hecken entlangschob, die das Anwesen säumten. Besorgt betrachtete sie die dunklen Wolken und hoffte, das drohende Gewitter werde noch eine Weile auf sich warten lassen. Sie hatte nämlich ihr Fahrradlicht nicht dabei, was die Rückfahrt zu ihrem Cottage auf der anderen Seite der Bucht bei einem Unwetter lebensgefährlich machen würde.
    Maddy verfluchte ihr Gewissen und ihr ausgeprägtes Mitgefühl. Callum hatte recht: Ein barmherziger Samariter zu sein, war manchmal ganz schön lästig.
    Sie betrat den Platz vor dem Herrenhaus – und blieb erstaunt stehen: Trewan Manor ragte hoch und drohend vor ihr auf und wirkte eher wie Draculas Schloss als das Haus aus „Sturmhöhe“. Mit seinen kleinen Türmen und Giebeln wirkte das Gebäude aus der Nähe noch eindrucksvoller und überladener. Die dunklen hohen Fenster schienen sie missbilligend anzustarren.
    Nachdem sie ihr Rad gegen eine der Säulen links und rechts vom Eingang gelehnt hatte, stieg Maddy zitternd die drei Stufen zu der riesigen Eichentür hinauf.
    Da es keine Klingel zu geben schien, betätigte sie den Messingklopfer. Als nichts geschah, versuchte sie es erneut – wieder ohne Erfolg. Schon wollte Maddy ihre Mission aufgeben, als plötzlich vor ihrem inneren Auge ein Bild des Fremden erschien, wie er bewusstlos und ganz allein auf dem Boden dieses unwirtlichen Hauses lag, noch immer im nassen Surfanzug. Als sie den Briefschlitz öffnete, um hineinzuspähen, quietschten die Scharniere vernehmlich. Nur ganz kurz sah Maddy weißen Frottierstoff, dann wurde die Tür schwungvoll aufgezogen.
    „Wer, zum …“, fragte jemand barsch, als sie mit dem Gesicht gegen warme, feste Muskeln prallte – und nackte Haut, die nach Seife und Meerwasser duftete.
    Errötend wich sie zurück und stellte fest, dass der attraktive Fremde sie tatsächlich so heftig durcheinanderbrachte, wie sie es in Erinnerung hatte.
    „Du … bist also nicht tot!“, platzte sie heraus.
    „Die Rettungsschwimmerin!“ Der Mann zog die Augenbrauen hoch. „Nein, ich bin nicht tot“, bestätigte er dann mit finsterem Gesichtsausdruck. „Was tust du hier? Abgesehen vom Spannen, meine ich.“
    „Ich habe nicht …“ Maddy unterbrach sich und errötete noch heftiger. Denn ihr Gegenüber trug lediglich einen dicken, locker gebundenen Bademantel. Das wellige, aus dem Gesicht gestrichene Haar war vom Duschen noch nass.
    Maddy schluckte und versuchte, ihren rasenden Puls ein wenig zu beruhigen. „Ich wollte mich vergewissern, dass alles in Ordnung ist.“
    „Warum sollte es das denn nicht sein?“ Er zog den Gürtel seines Bademantels fester zu und nahm ihr so die Sicht auf seinen atemberaubenden Körper.
    „Du …“ Ihr Mund war plötzlich ganz trocken. „Du hast dich nicht untersuchen lassen. Nach so einem Vorfall sollte man wirklich ins Krankenhaus.“
    „Tatsächlich?“
    Als er seinen durchdringenden Blick über ihr unförmiges Regencape, die mit Schlamm bespritzte Jeans und ihr Haar gleiten ließ – das nach Maddys eigener Ansicht an eine ertrunkene Ratte erinnerte –, wurde ihr sehr unbehaglich zumute.
    Dann sah er ihr ins Gesicht. „Hat dich irgendjemand vielleicht zu meinem Schutzengel ernannt?“, fragte er ironisch.
    Seine Unhöflichkeit half Maddy, ihre
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