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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall
Autoren: Heidi Rice
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gegen den Widerstand der Bänder wehrte, die ihn auf dem Brett hielten.
    Wie, um alles in der Welt, konnte sie einfach hier herumstehen und den verletzten Fremden begaffen, als wäre er ein Stripper bei einem Junggesellinnenabend? Immerhin war der arme Kerl verletzt und fror sicher erbärmlich! Sie kniete sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Wange. Als sie die Bartstoppeln an ihrer Haut spürte, schien eine Art Stromstoß sie zu durchzucken. Maddy zwang sich, ihre heftige Reaktion zu ignorieren.
    „Es ist alles in Ordnung“, flüsterte sie so atemlos, dass es ihr fast peinlich war. Du meine Güte, mein Liebesleben muss wirklich dringend angekurbelt werden, wenn mich jetzt schon die Gegenwart von bewusstlosen fremden Männern so durcheinanderbringt! dachte sie. „Bleib ganz ruhig liegen.“
    Vorsichtig schob sie ihm das dichte, wellige Haar aus der Stirn. Aus einer klaffenden Wunde sickerte Blut. Als Maddy den Daumen daraufdrückte, öffnete der Mann die Augen. Sofort schlug ihr Herz wie verrückt, denn so tiefblaue Augen wie seine hatte sie noch nie gesehen. Die intensive, fast türkise Farbe erinnerte Maddy an Postkarten aus der Karibik.
    Er versuchte sich aufzusetzen, doch die Gurte hielten ihn zurück. „Was zum …“, keuchte er leise, aber schroff.
    Um ihn zu beruhigen, legte Maddy ihm die Hand auf den Arm. Leider hatte das Gefühl seiner harten Muskeln unter ihren Fingern auf sie die gegenteilige Wirkung …
    „Ich habe dich festgebunden – zu deiner eigenen Sicherheit.“
    Der Mann kniff die faszinierenden blauen Augen zusammen. „Und wer, verdammt noch mal, bist du?“
    Trotz der Kälte stieg Maddy eine heiße Röte ins Gesicht. „Ich bin eine der Rettungsschwimmerinnen in der Wildwater Bay. Du hast dir den Kopf gestoßen, sodass wir dich an den Strand zurückbringen mussten.“ Sie wusste später selbst nicht, warum sie den Mann von Anfang an geduzt hatte.
    „Super“, sagte er und ließ sich zurücksinken. Sein Blick drückte Bitterkeit aus. „Vielen Dank“, fügte er hinzu, was nicht sehr überzeugend klang. „Und jetzt wirst du mich losbinden.“
    Maddy versuchte, sich nicht über seinen Befehlston zu ärgern. „Nein“, erwiderte sie höflich, aber bestimmt. „Du darfst dich nicht bewegen, bis die Sanitäter hier sind.“
    „Ich brauche keine Sanitäter. Und wenn du mich nicht losbindest, werde ich das eben selbst tun.“
    Erstaunt beobachtete sie, wie der Fremde sich geschickt und mit einer kraftvollen Bewegung auf die Seite drehte und den Gurt löste. Dann setzte er sich auf und presste sich stöhnend die Hand an den Kopf.
    „Selbst schuld“, bemerkte Maddy nicht mehr ganz so höflich.
    Leise fluchend ließ der Mann die Hand sinken. Das Blut an seinen Fingern beachtete er kaum. Als er Anstalten machte aufzustehen, wollte Maddy nach seinem Arm greifen, doch sein eiskalter Blick hielt sie davon ab.
    „Ich entscheide selbst, was ich brauche und was nicht“, erklärte er rau.
    Mit aller Macht versuchte sie, gelassen zu bleiben. Warum war er nur so stur? „Aber vielleicht hast du Verletzungen, die dir gar nicht bewusst sind“, wandte sie ein.
    Als der Mann den Blick zu ihrer Brust gleiten ließ, richteten sich ihre Brustspitzen auf und rieben von innen am Neoprenanzug.
    „Das Risiko gehe ich ein.“ Seine Stimme klang sarkastisch, doch um seinen Mund zuckte es leicht, als müsste er ein Lächeln unterdrücken. Und auch seine Augen wirkten plötzlich ganz und gar nicht mehr kühl.
    Das konnte doch nicht wahr sein! Versuchte der Albtraum aller Rettungsschwimmer etwa, sie anzumachen? Oder bildete sie sich das nur ein?
    „He, Kumpel, wo willst du denn hin?“, fragte Luke, der mit einem Arm voller Rettungsdecken zu ihnen kam.
    „Ich gehe.“ Langsam stand der Surfer auf.
    Als er leicht schwankte, stützte Luke ihn. „Hältst du das wirklich für schlau? Du hast dir ganz schön den Kopf angeschlagen!“
    „Ich weiß“, erwiderte der Mann kühl.
    Doch Luke schien das unhöfliche Verhalten nicht zu stören. „Dann nimm wenigstens eine Decke, du musst ja völlig durchgefroren sein.“
    Nach kurzem Zögern nahm der Mann eine Decke und wickelte sich unbeholfen und mit zitternden Händen darin ein. „Danke.“
    „Wo wohnst du?“, fragte Luke. „Können wir dich irgendwohin mitnehmen?“
    Eine Minute lang hörte Maddy nur den tosenden Wind und das heftige Schlagen ihres Herzens. Dann schüttelte der Surfer den Kopf. „Ich wohne in Trewan Manor.“ Er wies mit dem Kinn auf das
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