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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall
Autoren: Heidi Rice
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wie nie zuvor in ihrem Leben.
    Als sie sah, dass ein Fenster ihres Cottages erleuchtet war, verspürte sie tiefe Dankbarkeit dafür, dass sie bei ihrer Abreise offenbar vergessen hatte, das Licht auszumachen. Sie war nur sechzehn Tage weg gewesen, doch es kam ihr wie eine kleine Ewigkeit vor.
    Jetzt in das leere Haus zurückzukehren, würde schwer genug sein, doch zumindest war es nicht dunkel. Maddy hatte in Cals Gästezimmer in Hampstead übernachtet. Natürlich hatte er sie mit Fragen bombardiert und wissen wollen, warum sie kein Gepäck dabeihatte und ein Ballkleid trug.
    Die zehnstündige Bahnfahrt in einem zu engen Kleid, das einer von Cals zahlreichen Freundinnen gehörte, hatte ihre Stimmung nicht gerade verbessert.
    Sie suchte nach dem Schlüssel, den sie für Notfälle auf einem Dachvorsprung aufbewahrte. Und sie beschloss, sich keine Sorgen zu machen – weder darüber, wie sie ihre Sachen aus Ryes Apartment herschaffen sollte, noch darüber, wie sie Ruth ihr plötzliches Verschwinden erklären würde.
    Als beim Gedanken an Rye ihre Unterlippe zu zittern begann, riss Maddy sich mit aller Macht zusammen. Eins hatte sie aus der ganzen Sache gelernt: Sie war viel stärker, als sie je gedacht hatte. Wenn sie dieses schmerzliche, demütigende Erlebnis verarbeiten konnte, dann würde sie mit allem fertigwerden.
    Da sie den Schlüssel nicht finden konnte, drückte sie aus Gewohnheit auf die Klinke der Tür, die sich zu ihrer Überraschung öffnete.
    Sie trat ein, streifte sich den geliehenen Mantel ab und ging ins dunkle Wohnzimmer. Als sie ein Feuer im Kamin brennen sah, blieb sie erschrocken stehen.
    „Hallo, Madeleine. Du hast dir ganz schön viel Zeit gelassen.“
    Ihr Magen zog sich zusammen, und sie spürte die Tränen in ihre Augen steigen, die sie seit gestern Abend mühsam zurückhielt. „W…was tust du hier?“
    Mit energischen Schritten kam der große Mann auf sie zu, dessen Kopf fast die Zimmerdecke berührte. „Ich bin hier, um dir zu sagen, dass ich dich liebe“, erklärte er mit einer Stimme, die vor tiefen Gefühlen ein wenig heiser klang.
    Maddys Herz schlug wie verrückt, doch dann meldete sich ihr Verstand zu Wort. „Hör auf damit!“ Am liebsten wäre sie wieder geflohen, doch sie konnte sich nicht von der Stelle rühren. Und wohin sollte sie auch flüchten? „Ich will nicht angelogen werden.“
    Obwohl sie ihn heftig wegschob, gelang es Rye, sie an sich zu ziehen. „Ich lüge nicht“, entgegnete er.
    Als ihr nun doch die Tränen über die Wangen rannen, ballte sie die Hände zu Fäusten. „Ich glaube dir kein Wort!“ Sie trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust. „Warum musste ich mich ausgerechnet in dich verlieben?“, rief sie schluchzend. „Ich habe ja nicht einmal an die Liebe geglaubt!“
    „Wein doch nicht“, hörte sie ihn wie aus weiter Entfernung sagen. Als sie spürte, dass Rye ihr übers Haar strich, fühlte sie sich einen Moment lang getröstet und geborgen, doch dann kehrte sie mit einem Schlag in die Realität zurück.
    Maddy trocknete sich die Tränen und sagte bemüht höflich: „Ich möchte, dass du jetzt gehst.“ Sie spürte Ryes heftige Erregung und merkte auch, wie sie selbst unweigerlich darauf reagierte.
    „Ich weiß, warum du hergekommen bist“, fügte sie mühevoll beherrscht hinzu. „Aber es wird nicht funktionieren. Ich weiß, dass du mich nicht lieben kannst, und ich weiß auch warum. Und du wirst mich nicht wieder ins Bett bekommen, auch wenn du das Gegenteil behauptest.“
    Bei Maddys Worten durchzuckte Rye ein heftiger Schmerz. Am liebsten hätte er sie gepackt, geschüttelt und ihr gesagt, dass er es einfach nicht unter Kontrolle hatte, wie er auf sie reagierte. Und dass er in den vergangenen vierundzwanzig Stunden durch die Hölle gegangen war. Doch er wusste genau, dass er sich ihre Reaktion selbst zuzuschreiben hatte.
    Es war demütigend gewesen, als er ihr wegen seiner Knieverletzung nicht hatte nachlaufen können. Als er sie dann telefonisch nicht erreicht hatte, war er in Panik geraten. Also war er ihr nachgereist und hatte das Cottage zu seiner Bestürzung leer vorgefunden.
    Am schlimmsten war das Bewusstsein gewesen, dass er aus Feigheit vielleicht das Wertvollste verloren hatte, was er in seinem Leben je besessen hatte. Und jetzt warf Maddy ihm auch noch vor, er würde sie in Bezug auf seine Gefühle anlügen, nur um sie zum Sex zu überreden.
    Aber hatte er wirklich geglaubt, er könnte all seine Fehler wiedergutmachen, indem
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