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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall
Autoren: Heidi Rice
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liebten sich noch immer jede Nacht und häufig auch am Morgen. Zudem hatte Rye sich als charmanter Gastgeber entpuppt und die unterschiedlichsten Unternehmungen und Ausflüge geplant: Sie waren beim Somerset House Schlittschuh laufen gegangen, hatten sich auf Logenplätzen in der Shaftesbury Avenue ein Theaterstück angesehen und in unzähligen schicken Restaurants und Clubs gegessen.
    Doch so langsam beschlich Maddy das Gefühl, dass das bunte Programm nur ein Ablenkungsmanöver war, weil Rye keine Zeit mit ihr allein verbringen wollte. Sie hatte gehofft, dass ihre Beziehung während des Aufenthalts in London stärker und tiefer werden würde, doch das Gegenteil schien der Fall zu sein.
    „Weiß Rye, dass Sie in ihn verliebt sind?“, fragte Ruth sanft und riss sie aus ihren Gedanken.
    „Wie bitte?“ Maddy errötete.
    „Sie haben es ihm nicht gesagt, stimmt’s?“
    Ruth wirkte so ehrlich besorgt, dass Maddy kaum noch sprechen konnte. Sie schüttelte den Kopf. „Woran … woran haben Sie gemerkt, dass ich …“, fragte sie und verkrampfte die Finger ineinander.
    Die ältere Frau legte die Hand auf ihre und drückte sie tröstend. „Ich habe die Symptome erkannt, weil ich vor sechs Jahren dasselbe durchgemacht habe. Und bestimmt wirkte ich damals genauso unglücklich und verunsichert wie Sie jetzt.“
    Angesichts ihres Mitgefühls traten Maddy Tränen in die Augen.
    „Rye und ich hatten eine kurze Affäre“, fuhr Ruth fort und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. „Aber das Ganze dauerte nur ein paar Wochen. Ich war vierzig und hatte gerade eine sehr unschöne Scheidung hinter mir, als ich Rye kennenlernte. Er war fünfzehn Jahre jünger als ich, unverschämt gut aussehend und ein fantastischer Liebhaber.“ Amüsiert fügte sie hinzu: „Natürlich habe ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt, während die Sache ihm überhaupt nichts bedeutete.“
    „Das tut mir leid, davon hat Rye mir gar nichts erzählt“, sagte Maddy leise.
    Wieder drückte Ruth ihre Hand. „Natürlich nicht, warum denn auch? Er hat die Affäre beendet, sobald er merkte, dass es mir ernst wurde. Und seitdem erlebt eine schier endlose Reihe Frauen eine nach der anderen dasselbe. Ich bin froh, dass wir Freunde geblieben sind. Aber noch glücklicher bin ich, dass dieser Teil meines Lebens vorbei ist. Liebeskummer ist ja ganz schlecht für den Teint.“
    Maddy rang sich ein Lächeln ab, obwohl sie das Gefühl hatte, jemand würde ihr das Herz herausreißen. Denn Ruths Worte machten ihr klar, was sie in den vergangenen Wochen gequält hatte: Rye hatte sie auf Distanz gehalten. Und sie hatte Angst gehabt, es sich einzugestehen oder ihn zur Rede zu stellen.
    Ihr Herz begann angstvoll zu schlagen. „Ich muss ihm sagen, was ich fühle“, flüsterte sie.
    „Das fürchte ich auch“, stimmte Ruth ihr zu. „Rye lässt niemanden nah an sich heran. Und von allein wird er von diesem Verhaltensmuster nicht abweichen, dazu ist er viel zu stur.“
    Maddy nickte. Vermutlich hatte Rye es nie verkraftet, seine Eltern schon so früh verloren zu haben. Mit seinem Verhalten wollte er sich davor schützen, noch einmal einen solchen Schmerz zu erleben.
    „Aber wie soll ich ihn dazu bringen, sich zu ändern?“, fragte sie mutlos.
    Ruth lächelte beruhigend. „Nach dem Blick zu urteilen, mit dem er Sie ansieht, haben Sie das bereits getan.“
    „Der Erfolg scheint dir gut zu bekommen, Maddy. Du siehst wunderschön aus.“ Rye beugte sich über den Tisch und legte ihr eine Hand auf die Wange. „Aber so langsam möchte ich wissen, was du unter diesem Kleid trägst.“
    Das vertraute Necken und Flirten half ihr, die Nervosität ein wenig zu unterdrücken, die sie seit dem Gespräch mit Ruth am Nachmittag erfüllte. „Ruth hat mir versprochen, dass sie mir nur noch eine Gruppe Einkäufer vorstellen wird. Danach können wir nach Hause fahren.“
    Als sie hörte, wie das Orchester im Ballsaal nebenan einen langsamen, romantischen Walzer anstimmte, fügte sie leise und wehmütig hinzu: „Wir haben noch nie zusammen getanzt.“
    „Dieses Manko lässt sich leicht beheben.“ Er stand auf und zog auch sie auf die Füße.
    „Wirklich?“ Maddy bereute ihre spontane Äußerung schon, denn sie wollte ihn nicht zu etwas drängen, das ihm unangenehm war. „Was ist mit deinem Bein?“
    Doch er lächelte nur und führte sie in den wunderschönen Ballsaal, in dem unzählige schöne Menschen im gedämpften Licht der Kronleuchter tanzten. „Einen langsamen Tanz
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