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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens
Autoren: Annie West
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die Vergangenheit und mit einer Hingabe, als wäre es das letzte Mal. Doch jetzt war er sich ganz sicher. Das grenzenlose Begehren und die überwältigende Lust waren nicht nur von seiner Seite gekommen. Alissa hatte seine Leidenschaft mit einer Kraft, die an Verzweiflung grenzte, angefacht und ihm fast den Verstand geraubt.
    „Entschuldige, was sagtest du gerade?“ Donnas Stimme holte ihn unsanft aus den berauschenden Erinnerungen an die letzte Nacht in die Realität zurück.
    „Ich sagte, Alissa soll unbedingt erst zu uns kommen, sobald sie wieder in Australien ist. Jetzt, da wir dank deiner Großzügigkeit finanziell abgesichert sind, kann ich mich endlich für ihre liebevolle und aufopfernde Unterstützung revanchieren. Ich möchte, dass sie hier Urlaub macht, so lange sie will, bevor sie wieder nach Melbourne geht.“
    „Was bringt dich auf den Gedanken, dass deine Schwester überhaupt nach Australien zurückkehrt?“, fragte Dario mit gefurchten Brauen.
    „Schon gut“, erwiderte Donna sanft. „Du brauchst mir nicht länger etwas vorzumachen. Alissa hat mir von eurer Vereinbarung erzählt: sechs Monate unter einem Dach als Mann und Frau, um an das Erbe zu kommen. Die Zeit ist bald vorbei, und ich weiß, dass meine Schwester es kaum abwarten kann, wieder ihr altes Leben aufzunehmen.“
    Eine eisige Faust schloss sich um Darios Kehle. Das hatte Alissa ihrer Schwester gesagt? Sein Herz hämmerte hart und schmerzhaft gegen den Rippenbogen, als wolle es gegen diese Ungeheuerlichkeit protestieren. Und noch etwas anderes machte sich in ihm breit und raubte ihm die Luft zum Atmen.
    Angst. Kalte, lähmende Furcht.
    Doch dann klärte sich plötzlich sein Blick, und alle verwirrenden Puzzleteile, die er nie hatte zuordnen können, fielen an ihren Platz. Der Moment der Schwäche war vorbei.
    „Die Dinge haben sich geändert, Donna“, erklärte er mit neugewonnener Zuversicht. „Alissa wird nicht nach Australien zurückkehren, außer zu gelegentlichen Besuchen. Wir bleiben ein Ehepaar … für immer.“
    Wie angewurzelt blieb Alissa vor der angelehnten Tür zu Darios Arbeitszimmer stehen. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Dario erzählte ihrer Schwester offenkundige Lügen! Aber warum?
    Eine heiße Woge wahnwitziger Hoffnung ließ ihr Blut schneller durch die Adern fließen, doch ihr einsetzender Verstand kühlte es ebenso rasch wieder ab. Was immer auch seine Motive für dieses seltsame Verhalten sein mochten, Liebe war es jedenfalls nicht. Denn die stand nicht auf seiner Agenda.
    Nachdem er das Gespräch mit Donna beendet hatte, stieß Alissa die Tür auf und trat ein. „Was fällt dir ein, meine Schwester derart dreist zu belügen?“, fragte sie kühl und ohne Einleitung.
    Dario drehte sich gelassen um und lächelte seiner Frau zu. „Komm herein, cara . Setz dich. Wir müssen miteinander reden.“
    „Das scheint mir allerdings auch so!“
    Auf steifen Beinen kam sie näher. Doch als er mit der Hand auf die niedrige Couch wies, überfluteten sie die bittersüßen Erinnerungen an ihr erstes intimes Zusammensein und sie schüttelte vehement den Kopf. Stattdessen ging sie zum Schreibtisch und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Kante, da ihre Knie plötzlich zitterten.
    „Also? Was sollte das?“
    „Der Anruf deiner Schwester kam leider noch vor dem Gespräch, das ich mit dir führen wollte.“ Seine Stimme klang völlig entspannt, und auch dieses seltsame Lächeln spielte immer noch um seinen wundervollen Mund. „Ich habe noch einmal über unsere Heirat und Ehe nachgedacht.“
    „Und?“
    „Eingedenk aller zu berücksichtigenden Umstände erscheint es mir absolut logisch und schlüssig, dass wir sie als Dauerlösung akzeptieren sollten.“
    Alissa stand da, wie vor den Kopf geschlagen. „Eingedenk …“, echote sie wie betäubt. Jetzt wünschte sie, seiner Einladung auf die Couch doch nachgekommen zu sein. „Eingedenk welcher Dinge?“
    Ihr sonst so souveräner Mann wirkte plötzlich verlegen und unbeholfen wie ein Schuljunge. Diese Reaktion von ihrer Seite hatte er nicht erwartet. Sollte er sich vielleicht schon wieder in seinen Gefühlen getäuscht haben?
    Nein! Unmöglich!
    „Ich gebe zu, wir hatten keinen besonders guten Start“, murmelte er und versuchte, ihrem ungläubigen Blick auszuweichen. „Aber in der letzten Zeit klappt es doch ganz gut zwischen uns, wie du zugeben musst, wenn du ehrlich bist“, fuhr er schon viel selbstsicherer fort.
    Als keine Antwort
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