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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens
Autoren: Annie West
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früh weckst, dann darfst du auch gern die Initiative übernehmen …“
    Alissa war viel zu glücklich, um sich wegen ihrer Dreistigkeit zu schämen oder verlegen zu sein, und bewies ihrem Gatten, dass sie ihm nicht nur eine aufmerksame und eifrige Schülerin gewesen war, sondern auch über eigene Kreativität und Fantasie verfügte.
    Drei Stunden später hatte Dario geduscht, sich rasiert und war bereits angezogen, während Alissa noch friedlich schlief. Auf ihn wartete im Büro ein Berg von Arbeit, aber er brachte es nicht fertig, sie zu verlassen. Deshalb setzte er sich in einen Sessel und gab vor, einen Geschäftsbericht zu lesen.
    Immer wieder schaute er zu seiner Frau hinüber, die zusammengerollt in der Mitte des Betts lag, wobei sie ihm unwissentlich eine nackte Schulter und ihr zauberhaftes Profil unter der Fülle roter Locken präsentierte. Zum ersten Mal seit Wochen wirkte sie entspannt, obwohl die dunklen Schatten unter den Augen noch sichtbar waren.
    Als sie sich regte und wohlig streckte, begann sein Herz immer heftiger zu schlagen. Wie sie wohl reagieren würde, wenn sie aufwachte? Er selbst hatte jede vorgespielte Gleichgültigkeit längst abgelegt. Ohne dass er es bemerkt hatte, war seine Alissa ihm so wichtig geworden, dass er ihr gegenüber einfach nicht mehr indifferent bleiben konnte. Er brauchte sie!
    Zumindest solange dieses seltsame Gefühl in seinem Innern anhielt, schränkte Dario, erschrocken von der ungewohnt heftigen Emotion, vorsichtshalber ein.
    „Hallo, caro …“, murmelte eine raue, verschlafene Stimme, auf die sein Körper beängstigend heftig reagierte. „Ich habe gar nicht erwartet, dich noch hier zu sehen.“
    Typisch für Alissa, dass sie den Stier gleich bei den Hörnern packte. Keine Schliche, keine Umwege, immer gerade drauf los! Santo cielo! Es waren nicht nur ihr Körper und ihre Stimme, die er liebte.
    Liebe? Geschockt klappte Dario den Ordner zu und schlenderte lässig zum Bett hinüber.
    „Guten Morgen, cara, hast du gut geschlafen?“
    Die sanfte Röte, die ihre Wangen bedeckte, stand ihr außerordentlich gut. „Ich … Ja, danke. Also, was die letzte Nacht betrifft …“
    „Ja?“
    Die Art, wie sie sich langsam aufsetzte und die Decke fest um sich zog, machte ihn unruhig. Irgendetwas stimmte nicht.
    „Danke“, sagte sie noch einmal weich. „Ich bin dir wirklich dankbar.“
    „Dankbar? Mir?“, fragte er so entsetzt, als hätte sie ihm eine unverzeihliche Beleidigung an den Kopf geworfen. „Du hast absolut keinen Grund, mir dankbar zu sein!“, behauptete er barsch.
    Dio mio! Es war die wundervollste Nacht seines Lebens gewesen, und diese Frau hatte sie ihm bereitet! Großzügig, hingegeben und ohne ihn für das bezahlen zu lassen, was er ihr alles angetan hatte!
    „Oh doch!“, widersprach Alissa vehement. „Und ich möchte dir nur sagen, dass ich meinen Teil der Abmachung einhalten werde. Wie vereinbart, werde ich deine richtige Frau sein, bis der Vertrag erfüllt ist.“
    Was sie mit richtiger Frau meinte, wusste Dario genau. Plötzlich spürte er einen dicken Kloß im Hals und fühlte sich noch schäbiger als zuvor. Mit brennendem Blick suchte er in ihren klaren blauen Augen, aber was er sah, war keine Leidenschaft, sondern tatsächlich Dankbarkeit und …
    „Schon gut“, murmelte er wie betäubt. „Wenn einer von uns dankbar sein muss, dann ich.“ Unfähig zu widerstehen, zog er ihre schmale Hand, die auf der Bettdecke lag, an seine Lippen und küsste sie voller Sehnsucht. Er hörte, wie Alissa scharf den Atem einsog, und der wütende Schmerz in seinem Innern ebbte ab.
    Egal, was Alissa behauptete und wie sehr sie sich zu verstellen versuchte, sie war dieser unerklärlichen Leidenschaft und Nähe zwischen ihnen hilflos ausgeliefert – genau wie er. Wenigstens das!
    Eine Hand aufs Herz gepresst, starrte Alissa auf die geschlossene Tür. Als Dario ihre Finger geküsst hatte, hatte die aufflackernde Leidenschaft sie zunächst erschreckt, dann aber einer wilden Freude Platz gemacht. Und einer winzigen Hoffnung!
    Doch als er den Kopf hob und sie anschaute, erstarb jegliche Hoffnung unter seinem verhaltenen Blick. War dieses tiefe warme Gefühl vielleicht nur einseitig und Dario tatsächlich nur an der Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse interessiert?
    Sie dachte an sein abweisendes Verhalten, als sie versucht hatte, ihm zu danken. Dabei hatte er es fertiggebracht, ihr die Angst vor der männlichen Dominanz zu nehmen und ihr den Trost und die
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